Das Bubenheimer Dorfleben funktioniert
Weihnachtsstimmung trotz Corona
Bubenheim. Das Jahr 2020 war eine völlig neue Erfahrung. Im Dorfleben musste auf fast alles verzichtet werden, was lieb und wichtig war: Keine Kerwe, kein Spielfest, keine Sommernachtskonzerte, keine Gesangsstunde, keine oder zumindest kaum Turnstunden, keinen Adventsmarkt, keine Seniorenfahrt, keine Seniorenweihnachtsfeier. All die festen Bezugspunkte im Dorfkalender haben gefehlt.
Aber die Ortsgemeinde Bubenheim mit ihren vielen Vereinen und mit dem Engagement einzelner hat das beste versucht, daraus zu machen.
Spielfest to go
Das Spielfest fällt aus? Niemals, denn es gab ein Spielfest to go. Im August 2020 wurden 80 Spielfest-to-go-Sets verkauft und 109 Enten konnten auf die Ammelbach zum internationalen Ammelbachcup starten.
Leben retten: Handeln wenn’s drauf ankommt
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bürgerstiftung Bubenheim den Entschluss gefasst, einen Defibrillator anzuschaffen und an einem zentralen Platz anzubringen. Dies geschah über die Sommermonate . Mit Unterstützung des Elektroinstallationsbetriebes Scheu in Albisheim konnte dieses Vorhaben auch umgesetzt werden und die bis Jahresende unter corona-konformen Bedingungen knapp 20 Personen in die Anwendung des Defibrillators eingewiesen werden. Er befindet sich an der Gemeindehalle in Bubenheim rechts neben der Haupteingangstreppe.
Weihnachtsstimmung trotz Kontaktverbot
Was tun, damit die Adventszeit für alle, insbesondere die Kinder, in diesem Jahr dennoch weihnachtlich werden kann? Eine Idee kam von der Bubenheimerin Carina Mack, die kurzerhand Ausschneide- und Malvorlagen an die Kinder im Ort verteilte, um die Kunstwerke dann zu laminieren und an den beiden Weihnachtsbäumen im Dorf aufzuhängen. So kamen weit über 120 Dekoteile zusammen.
Seniorenweihnachten in Corona-Zeiten
Im Spätsommer, als die Gemeindehalle kurzzeitig wieder geöffnet werden konnte, waren im eingeschränkten Rahmen auch wieder die Seniorencafés möglich. Hierfür dankt Ortsbürgermeister Thomas Lebkücher den vielen Helferinnen, allen voran Brunhilde Oßwalt, Ursula Krieg und Roswitha Zimmermann. Doch diese Freude wehrte nur kurz, daher war bereits im Oktober klar, dass es eine Seniorenweihnachtsfeier wie all die Jahre zuvor nicht geben wird. Ehrenbürgerin Annelie Mack sowie Ratsmitglied Tonja Loureiro hatten schnell eine Idee parat: Wenn die Senioren nicht zur Gemeinde kommen können, dann kommt die Gemeinde zu ihnen. Und so verteilten zwei gemeindliche Nikoläuse am 5. Dezember bei allen über 65-Jährigen im Ort kleine Präsente.
Trotz Corona: Santa Claus in Bubenheim
Bürgerin Sabrina Braunsdorf hatte ebenfalls eine tolle Idee, um den Kindern den Nikolaustag ein wenig zu versüßen. Weit über vier Dutzend Päckchen hatte sie vorbereitet, um sie in die frisch geputzten Kinderstiefel zu stecken, die vor den Haustüren der Bubenheimer Häuser standen. Auch ihr dankt Lebkücher für diese schöne Idee.
Und sonst?
Auch die anderen Vereine haben versucht, die Traditionen in Bubenheim hochzuhalten. So fuhr ein einziger Kerwewagen durchs Dorf und die Kerweborsch hielten Corona-konformen Abstand dahinter. Man konnte auch um sechs Uhr morgens Rappelkästen vernehmen, die am Karfreitag durchs Dorf zogen.
Durch kleine Aufmerksamkeiten, die sie von Haus zu Haus verteilten, versuchten auch andere Vereine, wenigstens ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten. So konnten Landfrauen, Sportverein und viele andere dabei beobachtet werden, wie sie Weihnachtsengel oder Nikoläuse von Haustür zur Haustür schickten, um ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten.
Der Ortsbürgermeister zieht ein positives Fazit. Corona habe in diesem Jahr vieles anders gemacht. Aber eines sei geblieben: „Die dörfliche Gemeinschaft und das Füreinander-Eintreten sind in Bubenheim nicht weniger geworden. Darauf kann man stolz sein. Ich bin es jedenfalls.“ uck/ps
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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