Im August soll die Lärmschutzwand stehen
Es wird ruhiger in Gondelsheim
Gondelsheim. „Sie sehen einen glücklichen Bürgermeister“, sagte Markus Rupp bei der Besichtigung der Arbeiten an der Lärmschutzwand entlang der B 35. Gemeinsam mit dem Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung Thomas Marwein informierte sich der Gondelsheimer Bürgermeister über die 1,7 Kilometer lange Baustelle. „Im August ist es endlich soweit. Dann steht die komplette Lärmschutzwand. Dafür haben wir auch viele Jahre gekämpft“, freut er sich und betont noch einmal die Bedeutung für Gemeinde wie Anwohner gleichermaßen: „Lärmschutz ist immer auch Menschenschutz.“
Knapp 800 Gondelsheimer und damit ein Fünftel der Einwohnerschaft sind vom hohen, von der Bundesstraße verursachten Geräuschpegel betroffen. „Für viele Bürgerinnen und Bürger liegen die Lärmwerte im gesundheitsgefährdenden Bereich“, berichtete Marwein und ergänzte: „Man darf nie vergessen, dass die Anwohner dem Lärm jahrelang ausgesetzt sind.“ Sowohl physische wie psychische Krankheiten können die Folge sein.
In einem Vierteljahr reduziert sich diese Lärmbelastung deutlich. Dann steht sie, die neue Lärmschutzwand auf einer Länge von 1,7 Kilometer. Ein Viertel davon besteht aus Gabionenwänden, der Rest wird mit bis zu sechs Meter hohen Betonelementen erstellt. Für den nötigen Halt sorgen Bohrpfeiler. 280 davon dienen als Befestigung für die Wand.
4,4 Millionen Euro kostet die Lärmschutzwand, 2,5 Millionen Euro die Sanierung der dortigen drei Brücken. Letztere erfolgt parallel. Und zum Abschluss erhält die Fahrbahn noch einen lärmabsorbierenden neuen Straßenbelag. Mit dessen Fertigstellung ist dann 2020 zu rechnen. Die Kosten in den Lärmschutz und Sanierungsmaßnahmen belaufen sich in Summe auf rund zwölf Millionen Euro. „Gut investiertes Geld für Gondelsheim“, macht Rupp deutlich.
Für den Bürgermeister ist aber auch die Einhaltung des Zeitplans sehr wichtig, denn die Verkehrsverhältnisse derzeit im Dorf durch Baustellenumfahrungs-Verkehr, bezeichnet er als sehr belastend. Man habe in der Vergangenheit um mehr Polizeikontrollen gebeten und eine Sperrung der Ortsdurchfahrt für Schwerlastverkehr beantragt. Letzteres wurde von der zuständigen Verkehrsbehörde wegen der nicht umsetzbaren Kontrollierbarkeit abgelehnt.
Dennoch freut sich der Bürgermeister: „Mit der Fertigstellung der Lärmschutzwand kommt ein weiterer Baustein in unserem Lärmschutzplan hinzu“. Erst kürzlich wurde eine weitere Forderung der Gemeinde erfüllt, eine durchgängige Tempo 30-Zone auf den Hauptverkehrsstraßen. „Und auch die Bahn hat bereits den Ausbau des Lärmschutzes entlang der Bahnstrecke verbindlich zugesagt“, nennt Rupp ein weiteres Gondelsheimer Anliegen, das in zwei, drei Jahren eine weitere Entlastung in Sachen Lärmbelastung bringen soll. ps
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.