Gondelsheims Bürgermeister Rupp fordert von Verkehrsminister zeitnahe Aufklärung
Im Sommer drohen Zugausfälle auf Strecke zwischen Bruchsal und Bretten
Gondelsheim. Mit großer Verwunderung und einer gehörigen Portion Verärgerung hat Bürgermeister Markus Rupp auf drohende Schwierigkeiten im Schienenverkehr zwischen Bretten und Bruchsal reagiert. Hintergrund sind Probleme des Landes bei der Fahrzeugbeschaffung für den regionalen Schienennahverkehr.
Dadurch ist der reibungslose Betreiberwechsel von der AVG zu Abellio in diesem Sommer in Gefahr. Zugausfälle beziehungsweise eine Ausdünnung des Fahrplans sind zu befürchten. „Die Verlässlichkeit des Angebots ist für die vielen ÖPNV-Nutzer von immenser Wichtigkeit. Berufspendler, Schüler und nicht motorisierte Menschen sind auf die Stadtbahn angewiesen“, betont er. Gondelsheim ist dabei gleich doppelt betroffen mit seinen beiden Haltestellen an der zwischen Bretten und Bruchsal verkehrenden Linie S9. Was ihn besonders verärgert: „Von Komplikationen hören wir das erste Mal. Bisher hieß es aus dem Verkehrsministerium immer, alles sei in bester Ordnung. Und jetzt müssen wir aus der Zeitung erfahren, dass dem wohl nicht so ist.“
Dabei bezieht Rupp sich auf Medienberichte, denen zufolge der Hersteller Bombardier nicht alle bestellten Züge rechtzeitig liefern kann. „Das darf keinesfalls zu Lasten des ÖPNV in unserer Region gehen“, macht er deutlich. Mit dieser Forderung hat sich der Gondelsheimer Bürgermeister auch in einem Brief an Verkehrsminister Winfried Hermann gewandt und darin klar gemacht: „Alles andere wäre ein verkehrspolitisches Desaster.“ Zudem erwartet er eine vollumfängliche und zeitnahe Information aller betroffenen Kommunen über den aktuellen Stand der Dinge durch das Verkehrsministerium.
Mit dem Fahrplanwechsel im Sommer übernimmt Abellio, eine Tochter der niederländischen Staatsbahn, den regionalen Schienenverkehr in Teilen von Baden-Württemberg. In einem ersten Schritt bedient der neue Betreiber die Verbindungen von Stuttgart via Mühlacker in den Nordschwarzwald sowie nach Bruchsal und Heidelberg. Das Besondere dabei: Die dem Verkehrsministerium angegliederte Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg bestellt und kauft die Züge und verpachtet diese dann an die Betreiber. Nun mussten die Betroffenen einräumen, dass sich die Beschaffung verzögert.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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