Benefizkonzert mit über 1.200 Besuchern:
18 Lieder eigens für den Speyerer Dom

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Speyer/Neudorf/Wiesental/Oberhausen/Karlsdorf/Langenbrücken.
Vor über 700 Jahren haben rechtsrheinische Dörfer ihre Blicke auf Speyer gerichtet, auf den Sitz des Fürstbischofs, und gezwungenermaßen Frondienste für das Kirchenoberhaupt geleistet. 2023 schauten Neudorf, Wiesental, Oberhausen, Langenbrücken und Karlsdorf – wie seinerzeit – über den Rhein, erfüllten aber diesmal freiwillig Dienste: gesangliche Dienste.

Domdekan Christoph Kohl vom Speyerer Domkapitel sprach von einem großartigen, glanzvollen Konzert. Mit dem Gesangsbeitrag „Conquest of Paradise“ war eigentlich die Eroberung des Paradieses durch Christoph Kolumbus gemeint, doch in Speyer wurde das Lied des griechischen Komponisten Vangelis zu einer anderen Form der Eroberung: zur Eroberung von gut 1.200 Menschen im Mariendom.

„Wie im Himmel“, so heißt ein bekannter schwedisch-dänischer Musikfilm. “Lena’s Song“ und „Gabriella’s Song“ sind zwei bekannte Bestandteile, die zu den Glanzlichtern des Kirchenkonzerts zählten. Und wie im Himmel durften sich zeitweise die Zuhörer fühlen.
Im mächtigen Kaiserdom stellte sich die wohl größte Chorformation im Südwesten vor. In der Apsis unter der Kaiserkrone sangen die Frauen und Männer passend majestätisch und krönten sozusagen den „Muttertag“. Die „Chorgemeinschaft Tropf“, bestehend aus fünf Männerchören und vier Frauenchören, wurde von Maestro und Motivator Wolfgang Tropf aus Graben-Neudorf dirigiert.

Nach vorsichtigen Schätzungen verfolgten weit über 1.200 Besucher das große Benefizkonzert, an dem mehr als 500 Sängerinnen und Sänger und darüber hinaus mehrere Instrumentalisten mitwirkten und eindrucksvoll ihr Können unter Beweis stellten. Etwa die Hälfte der Zuhörer dürfte aus dem Badischen gekommen sein. Nach den insgesamt 18 rundum gelungenen Darbietungen in der größten noch erhaltenen romanischen Kirche der Welt gab es zwei Mal Standing Ovation des begeisterten Publikums.

Mit dem gut zweistündigen Benefizkonzert leisteten der Frohsinn Neudorf, die Fidelia Oberhausen, die Liederhalle Karlsdorf, die Eintracht Langenbrücken und der Sängerbund Wiesental einen Beitrag für den Erhalt und die Sanierung des Speyerer Doms, dem der Erlös zugute kam. Seit 1996 wird das Gotteshaus grundlegend renoviert. Die Maßnahme dürfte etliche Millionen Euro kosten.
Höchst beeindruckend fiel das gebotene vielseitige Repertoire aus, darunter Bearbeitungen von Wolfgang Tropf, so „Mich trägt ein Traum“, „Hosanna“ und „Thula Sizwe“. Eine besondere feierliche Atmosphäre bewirkte dabei die altehrwürdige Kathedrale: inzwischen zum Weltkulturerbe erklärt.

In festlicher Kleidung füllten die Akteure die weiten Stufen des Altarraumes, wo sie, so die einhellige Beurteilung, ein „Programm der Spitzenklasse“ und ein „einmaliges Klangerlebnis“ präsentierten. Zu der eingängigen Literatur gehörten etwa die Titelmelodie „Exodus“, „Amoi segn wir uns wieder“ von Lorenz Maierhofer, John Higgins „One Moment in Time“ oder das bekannte „Dona Maria“.

Im überfüllten Kirchenschiff reichten die Sitzplätze bei weitem nicht aus. Jeder freie Winkel diente als Stehplatz. Auch die Instrumentalisten und Solisten machten den Auftritt zu einem Top-Erlebnis. Zu den Ehrengästen gehörten – neben dem Domdekan - Bürgermeisterin Monika Kabs, der Vorsitzende des Dombauvereins, Gottfried Jung, und Oberorganisator Udo Hartmut Heidt.
Mit Instrumenten wirkten mit: Michelle Rockenberger, Lisa Hofer, Lukas Haag, Pascal Scher, Wiebke Bernstein, Harald Walter und Holger Becker an der Orgel.

Autor:

Werner Schmidhuber aus Waghäusel

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