Bei Tropfs zuhause:
Arabisch-sizilianische Krippenlandschaft in Neudorf
Graben-Neudorf. Viele, die seine häusliche Weihnachtskrippe über und neben dem Treppenaufgang schon bewundert haben, halten ihn für einen Rekordinhaber: Stolz ist der Dirigent von fünf regionalen Gesangvereinen, Wolfgang Tropf, auf sein „Bethlehem“ bei sich in Neudorf zuhause, auf die riesige arabisch-sizilianische Krippe, die größer ist als in mancher Kirche.
Seit Ende November stehen Maria und Josef vor dem Jesuskind, umgeben vom Esel und Ochsen. Auch die Engel am Himmel und die aus der Weihnachtsbotschaft bekannte Hirtenschar können bestaunt werden. Bereits bei ihm angekommen sind die Dreikönige: Caspar, Melchior und Balthasar, die nach dem Matthäus-Evangelium eher als Sterndeuter und Magier zu bezeichnen sind.
Einige Kulissenteile hat die sechsköpfige Familie Tropf selbst entworfen, etwa der Sternenhimmel und die ausgeklügelte Beleuchtung, die den Betrachter ins Morgenland versetzen. Dafür ist ein 12 Meter langer Stoff verwendet. Doch das wichtigste Zubehör stammt von einer renommierten internationalen Künstlerin: die 30 Zentimeter großen Figuren kommen aus Palermo, aus der Künstlerwerkstatt der berühmten Angela Tripi, die auch schon für den Papst gearbeitet hat. Ihre naturalistischen Geschöpfe werden in kompletter Handarbeit aus Terracotta modelliert und alle mit echten Stoffen drapiert.
Was auch erstaunt: Die Italienerin hat den Hirten Porträts verpasst. So ist die komplette Familie Tropf zu entdecken: Vater Wolfgang und Mutter Uschi, auch die Kinder Matthias, Michael, Markus und Maria. Sofort ins Auge fallen die Symboltiere. Sie symbolisieren die vor 2000 Jahren bekannte Welt: das Kamel steht für Asien, der Elefant weist auf Afrika hin, das Pferd verbindet zu Arabien. Auf einer Fläche von rund 12 Quadratmeter wird die Landschaft um Bethlehem dargestellt. Den Mittelpunkt bildet der Stall, daneben lagern die Hirten mit ihren Schafen. Von rechts rückt der „Dreikönigszug“ heran. Auf der gegenüberliegenden Seite der Treppe schauen auf einem Balkon orientalische Frauen dem Geschehen zu.
2006 hatte Tropf in Wien die Tripi-Figuren entdeckt, die ihn sofort faszinierten. 2007 erwarb er die ersten Exemplare und erweiterte seitdem seinen Bestand kontinuierlich. Jedes Gebilde ist nicht nur eine Rarität, sondern ein Unikat. 50 Tripi-Krippengestalten stehen in Neudorf, vom Jesuskind bis zum Kameltreiber.
Die zentrale Kulisse stammt vom bekannten Krippenbauer Reinhard Aust aus Jettingen. Drei Tage brauchen die Tropfs, um Platz zu schaffen, die Krippenteile herbeizubringen, die biblischen Landschaften nachzubilden und die weihnachtlichen Akteure optimal zu platzieren.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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