Die LEADER-Region „Rhein-Haardt“ bekommt neue Mittel zugewiesen
Europa-Förderung für das Leiningerland
Leiningerland. Seit Juni 2016 hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der LEADER-Region Rhein-Haardt (mit den Verbandsgemeinden Leiningerland, Monsheim und Freisheim sowie der Stadt Grünstadt) 29 Projekte zur Durchführung genehmigt, die Hälfte davon wurden von privaten Projektträgern eingereicht. Mit rund 1,5 Mio. Euro Zuwendungen aus dem europäischen Landwirtschaftsfond und Landesgeldern konnten so rund 6 Millionen Euro an Gesamtinvestitionen in der Region Rhein-Haardt generiert werden. Das teilte der Vorsitzende der LAG und Monsheimer VG-Bürgermeister Ralph Bothe mit.
Da die Region damit bereits 80 Prozent ihrer Mittel gebunden hat, bekommt sie für dieses Jahr eine Sonderzuweisung von weiteren 100.000 Euro aus den europäischen Landwirtschaftsfond und wird ein Regionalbudget von bis zu 200.000 Euro beantragen.
Die Schwerpunkte der LEADER-Förderung in der Region Rhein-Haardt liegen in den Themenbereichen Tourismus, Dorf- bzw. Stadtinnenentwicklung, (Land-)Wirtschaft sowie Energie und Klimaschutz. Da durch frühere Regionalentwicklungsprozesse in der Region bereits die touristische Infrastruktur deutlich verbessert wurde und dadurch auch der Zuspruch bei Gästen stieg, haben private Projektträger intensiv in die Übernachtungsinfrastruktur investiert. So entstanden bzw. entstehen Stand Mai 2019 über 80 neue Gästebetten in der Region, rund 30 Prozent davon sind barrierefrei. Durch Kooperationen mit regionalen Anbietern aus den Sparten Weinbau und Landwirtschaft entsteht dadurch ein attraktives Gesamtangebot.
Durch gezielte Maßnahmen der Tourismusbüros wird auch weiterhin an den touristischen Angeboten gefeilt. Neben der Verlängerung des Pfälzer Mandelpfads von Freinsheim bis nach Bockenheim, dem Anlegen eines neuen Premiumwanderweges im Bereich des Ungeheuersees, der Neubeschilderung des Eckbachmühlenwegs und diverser historische Ortsrundgänge werden vor allem zwölf Audiotouren die touristische Infrastruktur bedeutend aufwerten.
Einen zweiten Schwerpunkt hat die LAG Rhein-Haardt auf die Dorf- und Stadtinnenentwicklung gelegt. Mittlerweile verfügen alle Gemeinden der beteiligten Verbandsgemeinden über Dorferneuerungskonzepte – vier davon sind über LEADER gefördert worden – und ein Groß-teil der Gemeinden hat Ortskernsanierungsgebiete festgelegt (acht mit LEADER Geldern). Diese Maßnahmen sind vor allem für die Einwohner von Vorteil, da sie im Innenbereich der Dörfer nicht unerhebliche Fördermöglichkeiten und steuerliche Vorteile haben. Die LAG wird Ende 2019 umfangreiche Informationsmaterialien zu privaten Fördermöglichkeiten veröffentlichen. Zudem wird in jeder Gemeinde dazu ein Informationsabend stattfinden, kündigte die LAG jetzt an.
Auch die Gemeinden haben von der LEADER-Förderung profitiert. So sind insgesamt sechs landwirtschaftliche Wege auf Vordermann gebracht, die Kitas in Kirchheim und Obrigheim sowie das historische Rathaus in Hohen-Sülzen mit europäischen, Bundes- und Landesgeldern unterstützt worden. Weitgehend unbürokratisch sind auch ehrenamtliche Bürgerprojekte umgesetzt worden. Die Fördervereine aller Feuerwehren und viele andere Ver-eine und Initiativen bekamen für gezielte Aktivitäten, die den Förderkriterien entsprechen bis zu 2.000 Euro zugesprochen, beispielsweise für ein Insektenhotel in Sausenheim oder die Multimediaausstattung im Blauen Rathaus in Bockenheim.
E-Mobilitätskonzept für das Leiningerland
Im Handlungsfeld Energie, Klimaschutz und Mobilität sind weitere innovative Projekte umgesetzt worden. Die LAG Rhein-Haardt hat ein E-Mobilitätskonzept für die Gesamtregion erstellen lassen, das Grundlage für flächendeckende E-Mobilität, sowohl im Sektor E-Bikes als auch für Elektroautos, garantieren soll. Das Konzept ist im November 2018 präsentiert worden. Besonders Energiesparend und eine Zeichen für den Klimaschutz sind die neu installierten Abdeckplanen für die Schwimmbäder in Altleiningen und Hettenleidelheim. In der abgelaufenen Schwimmbadsaison sind rund 60 Prozent Energiekosten eingespart worden.
Insgesamt kann auch die LEADER-Region Rhein-Haardt auf erfolgreiche drei Jahre zurückblicken. Im Juni 2019 startet der achte Projektaufruf der LAG. Über die dort eingereichten Projektvorschläge wird der LAG-Rat Ende September 2019 entscheiden. Projektideen können jederzeit mit dem Regionalmanager Dr. Peter Dell oder dem zuständigen Verwaltungsgeschäftsführer Dennis Zimmermann (VG Monsheim) besprochen werden. Die Kontaktdaten, sind auf der LEADER-Homepage www.leader-rhein-haardt.de zu finden.
LEADER: Fördergeld für den ländlichen Raum
321 ländliche Regionen in Deutschland, davon 20 in Rheinland-Pfalz und viele weitere in ganz Europa erhalten Fördermittel der Europäischen Union für innovative regionale Projekte und bewegen damit viel vor Ort. LEADER steht für "Liaison Entre Actions de Dévelopement de l'Économie Rurale" (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) und ist ein methodischer Ansatz im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Förderung der ländlichen Räume. Ziel von LEADER ist es, innovative Ideen zu entwickeln, damit ländliche Regionen sich zukunftsfähig entwickeln. Dazu haben sich in den Regionen Lokale Aktionsgruppen gegründet, die sich aus Sozial- und Wirtschaftspartnern, aber auch aus Partnern der Verwaltung zusammensetzen. jlk/ps
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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