Die Burgen der Leininger Grafen
Steinerne Zeugnisse der Vergangenheit
Grünstadt/Leininger Land. Die Leininger Grafen wussten, wo sie ihre Burgen ambesten bauen: Genau dort, von wo aus man das ganze Leininger Land überblicken und die Aussicht genießen kann. Noch heute kann man die drei Burgruinen Altleiningen, Neuleiningen und Battenberg besuchen und die Historie erleben. Die drei Burgen sind keineswegs stille Zeugen der Vergangenheit: In ihnen lebt die Geschichte heute noch weiter.
Die Burg Altleiningen thront hoch über Altleiningen und gehört zu den schönsten Burganlagen des Landes. Sie war das Stammschloss der Leininger Grafen und wurde von Emich II. von Leiningen in der Zeit um 1110 errichtet. Die Burg Altleiningen wurde, wie zu dieser Zeit üblich, in der Form eines einfachen Kastenbaus errichtet. Die Fundamente ruhen allesamt auf einem vorhandenen Naturfelsen. Heute gibt es eine moderne Jugendherberge mit Burgschenke in der Burg Altleiningen. Besonders ist das Freibad, das sich im ehemaligen Halsgraben der Burg befindet. Außerdem befindet sich hier das Theater der Burgspiele Altleiningen.
Etwa 200 Jahre später ließ Graf Friedrich III. von Leiningen die Kastellburg im mittelalterlichen Burgund das Weindorf Neuleiningen errichten. Sie wurde 1250 schließlich fertiggestellt und ist die erste Burg dieser Art in Deutschland. Die Vorbilder waren die französischen Burgen der „Ile de France“: Ein großer Hof, umgeben von einer Ringmauer und innen daran angebaute Gebäude. Diese Gebäude sind noch heute bewohnt: Kunstgewerbe, Winzer, Gaststätten und vieles mehr gibt es in den alten Burggemäuern in Neuleiningen. Durch ihre neue Bauweise mit den vier Türmen zur Seitenflankierung und neuartigen Schießscharten hatte die Burg erhebliche Vorteile gegenüber anderen Burgentypen. Das zeigte sich im Deutschen Bauernkrieg zwischen 1524 und 1529, den sie nahezu unversehrt überstand. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie allerdings zerstört.
Inzwischen ist die Burg im Besitz der Gemeinde Neuleiningen und wurde in den 1980er und 1990er Jahren restauriert. Der Ort ist durch seine exponierte Lage auf einem Felsen am Haardtrand und mit den Silhouetten von Burg und Nikolauskirche schon von weitem sichtbar. Wie die Burg Neuleiningen wurde auch die Burg Battenberg vom Leininger Grafen Friedrich III. im 13. Jahrhundert errichtet. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese Burg eine geringere Bedeutung hatte als Altleiningen und Neuleiningen, daher wurde sie schon früh zerstört. Nichtsdestotrotz kann man auch hier die Geschichte noch heute erleben. Die Ruine ist in Privatbesitz und beherbergt die Burgschänke eines Landgutes. Von der Burg Battenberg bietet sich ein einmaliger Blick auf das Rebenmeer der Deutschen Weinstraße und darüber hinaus bis in den Odenwald. (uck)
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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