Projekt des Schifffahrtsmuseums Neuburg
Rheinverlaufskarte vorgestellt
Neuburg. „Die Museen im Landkreis Germersheim sind ein wichtiger Bestandteil unseres kulturellen Lebens. Sie bilden u.a. mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten Themen der Vergangenheit ab, die aber bis heute nachwirken. So auch das Schifffahrtsmuseum und das Rheinauen-Museum in Neuburg“, sagte Landrat Dr. Fritz Brechtel bei einem Besuch vor Ort. Im Gepäck hatte der Kreischef einen Spendenscheck über 1.000 Euro aus dem Fonds der Sparkassenstiftung. Mit diesem Geld unterstützt er das Projekt „Gestaltung einer Rheinverlaufskarte“.
Der Förderverein des Schifffahrtsmuseums Neuburg hat in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit die Rheinverläufe um Neuburg und Neuburgweier seit dem Jahr 1590 dargestellt und damit auch die Auswirkungen auf die Verlagerungen des Ortes Neuburg und seines ehemaligen Weilers veranschaulicht.
Svend Larsen, Vorstandsmitglied der Sparkasse Südpfalz, zeigte sich beeindruckt davon, „mit wie viel Engagement und Akribie der Förderverein anhand unterschiedlichster historischer Quellen die Veränderungen des Rheinverlaufs um Neuburg aufgearbeitet hat. Die wunderbar gestaltete Karte am Rheinschifffahrtsmuseum macht dies für die Neuburger Bürgerinnen und Bürger sowie die vielen Gäste unserer Region anschaulich und begreifbar. Die Sparkasse hat dieses tolle Projekt gerne unterstützt.“
Der Verlauf des Rheins unterlag ständigen, teils gravierenden Veränderungen. So brach er 1592 bis1595 zwischen Neuburg und seinem Weiler Neuburgweier hindurch. Neuburg war plötzlich auf der linken, Neuburgweier verblieb auf der rechten Rheinseite. Sein heutiges Flussbett erhielt der Rhein durch die Rheinbegradigung von Johann Gottfried Tulla ab 1821. Aufgrund der Gefährdung durch den Rhein wurde Neuburg mehrmals nach Westen verlegt, zuletzt im Jahr 1657 an den heutigen Standort.
„Die Rheinverlaufskarte ist inzwischen an mehreren Stellen aufgestellt: auf südpfälzischer Rheinseite am internationalen Radweg Basel-Rotterdam, am Radweg Neuburg-Hagenbach sowie am badischen Rheinufer“, erläuterte Hermann Knauß in seiner Funktion als Erster Vorsitzender des Fördervereins. Außerdem ist sie dreisprachig ausgestaltet: in Deutsch, Englisch und Französisch. Die Erkenntnisse der Rheinverlaufskarte basieren auf den Forschungen des Neuburger Ehrenbürgers Gerd Balzer. Als Mitglied im „Förderverein Schifffahrtsmuseum Neuburg“ hat er das Projekt zusammen mit der Vorstandschaft umgesetzt. „Natürlich ist die Karte auch in unserem Museum zu sehen und wird fester Bestandteil der Museumsführungen“, so Knauß. red
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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