Bürgermeister a.D. Franz Xaver Scherrer feierlich verabschiedet
Vom „Goldfisch“ zum Bürgermeister
Hagenbach. Stadtbürgermeister a.D. Franz Xaver Scherrer, der Mitte des Jahres in den Ruhestand
trat, wurde am Sonntag, 8. Dezember, mit einem Festakt im Kulturzentrum feierlich verabschiedet.
„Ein Vierteljahrhundert hat er unser Hagenbach an der Spitze geführt und geprägt“, sagte der erste
Stadtbeigeordnete Tobias Zimmermann, der durch das fulminante Programm führte, das aus Reden,
Grußworten und künstlerischen Beiträgen bestand.
„Du hast viel gegeben und viel erreicht“, stellte sein Nachfolger im Bürgermeisteramt Christian Hutter
fest und nannte als Beispiele die Ansiedlung von Gewerbe, die Baulanderschließung, die Errichtung
des Kulturzentrums und die Wiedererlangung der Stadtrechte.
Hutter konnte zu dem Festakt hochkarätige Ehrengäste begrüßen, darunter den
Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart, den Landtagsabgeordneten Martin Brandl, den
ehemaligen Landtagsabgeordneten Manfred Kramer, Landrat Dr. Fritz Brechtel,
Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer, Bürgermeister Dr. Werner Knaier aus Wiesentheit
(Franken), wohin die Hagenbacher im letzten Krieg evakuiert, und als Laudator Dr. Dieter Luppert.
Luppert, ein langjähriger Parteifreund des Geehrten, konnte aus reichen Erinnerungen schöpfen. Er
zitierte einen Ausspruch des früheren Bürgermeisters Karl-August Vogel, der wohl als erster das
Potenzial des damaligen Anfängers erkannt habe: „Mer hän en Goldfisch an de Angel.“ Und so sei es
auch gewesen. Das politische Wirken von F.X. Scherrer begann 1976 als Mitglied des
Ortsgemeinderats, 1984 bis 1995 war er erster Beigeordneter, von 1995 bis Mitte 2019 Bürgermeister,
außerdem Mitglied des Verbandsgemeinderats, des Kreistags und darüber hinaus in mehreren
Vereinen und Initiativen aktiv, insbesondere in der Indienhilfe.
Zahlreiche weitere Redner würdigten aus unterschiedlichen Perspektiven die vielfältigen Verdienste
des Geehrten. Dazwischen gab es künstlerische Beiträge.
Abschließend bedankte sich F.X. Scherrer für die freundlichen Worte und die gelungene Feier. „Die
Projekte konnten nur erfolgreich umgesetzt werden, weil viele sie befürwortet und mitgetragen haben“,
gab Scherrer einen Teil des empfangenen Lob auf viele Schultern weiter. Seiner Familie dankte er für
den Rückhalt in all den Jahren.
Gleichsam als Vermächtnis formulierte er aus seiner politischen Erfahrung einige Sätze zum
Nachdenken: „Eine Stadt ist nur wirklich stark, wenn sie auf einem soliden Fundament ihrer
Bürgerinnen und Bürger ruht. – Eine Stadt hat nur dann Zukunft, wenn sie sich auf ihre Tradition
besinnt. – Einer Stadt geht es nur dann gut, wenn sie Verantwortung und Sorge für alle trägt. – Eine
Stadt hat nur dann Perspektiven, wenn sie auch selbst welche bietet.“
Im Anschluss an den offiziellen Teil waren die Gäste zu einem Umtrunk eingeladen. Viele Bürger
nahmen die Gelegenheit wahr, dem Altbürgermeister ihre Wertschätzung auszudrücken. Als
abschließender Höhepunkt wurde im Schulhof unter Beteiligung mehrerer Musikvereine und Chöre
der Große Zapfenstreich aufgeführt. (hb)
Autor:Stefan Endlich aus Wörth am Rhein |
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