Vogelpark in Heddesheim ist immer einen Ausflug wert
Buntes Spektrum der Vogelwelt
Heddesheim. Der Vogelpark Heddesheim ist immer ein Ausflug wert. Zwar zählt die Mehrzahl der Gefiederten in den Volieren und Gehegen zu den Stammbewohnern aber es kommen auch „Saisongäste“, die die Annehmlichkeiten des Parks und seiner Umgebung zu schätzen wissen. Dazu zählen die Störche, die hier ihre Jungen aufziehen. In diesem Jahr sind bereits 17 Paare im Park sowie in dessen unmittelbarer Nachbarschaft gelandet. Zwei weitere Paare haben sich ebenfalls auf Heddesheimer Gemarkung niedergelassen, so dass die Gemeinde langsam aber sicher zu einer Storchenhochburg wird.
Störche sind mit ihrem schwarz-weißen Federkleid nicht nur anmutige Großvögel, sie gelten auch als Frühlings- und Glücksboten. Und natürlich bringt der Klapperstorch die Babys, vorzugsweise sind es allerdings seine eigenen. Bei den im Vogelpark und drumherum gelandeten Stelzenvögeln handelt es sich teilweise um „alte Bekannte“, aber auch um etliche Zugereiste, deren Identität anhand des Codes auf dem Fußring noch nicht geklärt ist. Zum Ansturm trägt vermutlich auch die „familienfreundliche Atmosphäre“ bei, die die Vogelfreunde ihren Gästen gewähren.
Bei Bedarf – wie Schlecht-Wetterphasen oder einem reichen Kindersegen – wird auch ein kleines „Zubrot“ gewährt. Davon profitieren aber vor allem die beiden „Stammgäste“ die seit Jahren den Horst inmitten des Vogelparks beziehen. „Die anderen sind zumeist zu scheu, um sich ein Häppchen zu schnappen“, weiß der zweite Vorsitzende des Vereins der Vogelfreunde, Jörg Landenberger. Diese Pärchen haben sich auf den umliegenden Bäumen niedergelassen. Vermutlich befinden sich unter den Bewohnern der stetig wachsenden Storchenkolonie auch Jungstörche, die gebürtige Heddesheimer sind, mutmaßt Landenberger.
Das will der ehrenamtliche Edinger Storchen-Beringer Helmut Stein herausbringen, der mit der Vogelwarte in Radolfzell zusammenarbeitet. „Bei unserem Storchentag am 10. Juni wissen wir sicher mehr“, versichert Landenberger. Die Stelzenvögel sind nämlich weniger auf den Partner, als vielmehr auf den Horst fixiert, zu dem sie nach Möglichkeit zurückkehren. Zwar stellen die Großvögel in ihrem naturnahen Umfeld den „Hingucker“ dar, aber mit rund 40 Vogelarten beherbergt der Park ein ausgesprochen „buntes Spektrum“ der Vogelwelt.
So bauen die afrikanischen Textor-Weber gerade fleißig an ihren Nestern. Auch die verschiedenen Sitticharten stellen sich auf Nachwuchs ein. Gleiches gilt für die Enten und Gänse, die durch die gepflegten Gehege watscheln.
Damit sich die Wasservögel rundum wohlfühlen, wurde die Teichanlage im Vogelpark erneuert. Während die einen klappern was das Zeug hält, ist ein anderer gefiederter Bewohner ebenfalls nicht zu überhören: Der „Lachende Hans“ dessen Rufe an das laute Lachen von Menschen erinnert, „lacht“ mal wieder. Nicht zu den Leisetretern zählt auch der stolze Pfau, der für die Dame seines Herzens sein schillerndes Rad schlägt.
„Wir haben zwei Männchen und drei Hennen, da steht wohl Nachwuchs in Haus“, mutmaßt Landenberger. Klar, dass die Vogelfreunde auch ein Herz für Insekten haben. Spezielle Insekten-Hotels bieten eine geeignete Unterkunft. Anhand eines Bienenschaukastens kann man sich über das Innenleben eines Bienenstocks informieren. Außerdem werden demnächst Schautafeln aufgestellt, die sich thematisch mit Wildbienen und Störchen befassen. Die Unterhaltung des Vogelparks kostet die Vogelfreunde nicht nur Geld, sie erfordert auch viel ehrenamtliche Arbeit.
„Wer die Natur liebt, ist bei uns samstags von 9 bis 12 Uhr an der richtigen Adresse“, hofft Jörg Landenberger auf ehrenamtliche Helfer die gerne mal mit anpacken. „Es wird aber nicht nur geschafft, nach getaner Arbeit wird auch gemeinsam gevespert, macht der Vogelfreund schon einmal Appetit auf die gesunde Freiluft-Aktion. Von Hannelore Schäfer
Weitere Informationen:
Der Vogelpark ist bis 31. Oktober täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Der tönerne Uhu am Ausgang lässt sich gerne ein wenig zu Gunsten der Parkbewohner „füttern“.
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.