Felix Schlindwein stellt seine Erfindung bei Prosieben vor
Mit mehr Würde Suppe essen
Karlsdorf-Neuthard/Köln.
Update: Und hier geht's zum Filmbeitrag.
Felix Schlindwein aus Karlsdorf-Neuthard stellt am Dienstag, 19. März, 20.15 Uhr, in der Show „Das Ding des Jahres“ auf Prosieben seine Erfindung vor: den verschüttungsfreien Löffel. Mit ihm sprach Cornelia Bauer.
???: Wie kommt man denn mit seiner Erfindung ins Fernsehen, Herr Schlindwein?
Felix Schlindwein: Nachdem ich mit dem verschüttungsfreien Löffel in Nürnberg auf der Erfindermesse war und dort unter rund 700 Erfindern die Bronzemedaille gewonnen habe, habe ich mich bei Pro Sieben beworben.
Ich war zusammen mit vielen anderen Erfindern beim Casting in Stuttgart - bundesweit waren es natürlich noch einige hundert mehr Bewerber - und dachte dort angesichts der großen Konkurrenz schon: Das wird nichts. Und dann hat es doch geklappt: Ein Filmteam war einen Tag lang bei mir in Karlsdorf-Neuthard und hat mich begleitet. Daraus wurde dann der Einspieler, der bei der Ausstrahlung am Dienstag gezeigt wird. Anschließend war ich drei Tage lang für die eigentlichen Aufnahmen zur Sendung in Köln.
???: Was darf man sich denn unter einem verschüttungsfreien Löffel vorstellen?
Schlindwein: Ich habe einen Löffel konstruiert, mit dem man kaum etwas verschütten kann - und habe für diesen Löffel auch zwei Gebrauchsmuster angemeldet.
???: Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Schlindwein: Ich leide selbst seit Jahren an einem essenziellen Tremor, sprich an starkem Händezittern. Dieses Zittern führt dazu, dass es mir nahezu unmöglich ist, mit einem normalen Löffel Suppe zu essen. Auf die Idee für meinen Löffel kam ich allerdings erst, als ich meine jüngste Enkelin Helena bei ihren ersten Versuchen, Kürbissuppe zu essen, beobachtet habe. Mein verschüttungsfreier Löffel vermindert das Problem des Verschüttens von flüssigen Nahrungsmitteln und Medikamenten beim Schöpfen, Verabreichen oder Einnehmen.
???: Wer würde von Ihrer Erfindung profitieren?
Schlindwein: Gerade in Anbetracht des bevorstehenden demographischen Wandels und des steigenden Anteils älterer und pflegebedürftiger Menschen wäre die Markteinführung meiner Erfindung ein großer Segen. Pflegepersonal könnte so entlastet werden, aber es gibt natürlich weitere Einsatzmöglichkeiten an Büffet oder Esstisch, wo dank des verschüttungsfreien Löffels Kleckereien vermieden werden können.
???: Was war der Anreiz für Sie, Ihre Idee im Rahmen einer Fernsehsendung vorzustellen?
Schlindwein: Nachdem ich die Fernseherfahrung jetzt gemacht habe, bin ich der Meinung, dass man das unbedingt mal erlebt haben muss. Ich wurde behandelt wie ein Star - das war schon eine Schau. Aber Scherz beiseite: Mein Ziel ist es, ein Unternehmen zu finden, das den Wert, den Nutzen und die Innovationskraft meiner Erfindung erkennt. Vor allem die Esslöffel sollten gefertigt werden.
Wenn Menschen mit Handicap, die jetzt schon von Pflegern gefüttert werden müssen, mit meiner Erfindung wieder ohne fremde Hilfe selbstständig essen könnten, dann wäre das ausgesprochen wertvoll. Mir geht es in erster Linie nicht darum, mit meiner Erfindung Geld zu verdienen, sondern darum, Menschen mit Handicap so lange als möglich ein würdevolles und selbstständiges Leben zu ermöglichen. „Jede Erfindung muss dem Menschen helfen“, sagt der große Erfinder Artur Fischer - und ich stimme ihm da zu.
So funktioniert die Show
In jeder Ausgabe von „Das Ding des Jahres“ stellen sich zehn Tüftler mit ihren Erfindungen in fünf Duellen den kritischen Augen der Experten-Jury und dem Urteil des Publikums. Vier Experten testen die präsentierten Erfindungen auf ihre Alltagstauglichkeit. Welcher Duell-Sieger am Ende ins Finale einzieht und eine Chance auf einen 100.000 Euro-Gewinn erhält, entscheidet das Publikum.
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