Sportlerin Laetitia Bouc zieht es nach dem Abi zum Studieren und Trainieren in die USA
Von Karlsdorf in eine Schwimm-WG nach New York
Karlsdorf-Neuthard. Für viele Leistungssportler ist die Corona-Krise ein schier unüberwindbares Hindernis: Eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten und abgesagte Wettkämpfe sorgen für Einbrüche in der Leistungskurve. Nicht so jedoch für die 18-jährige Laetitia Bouc aus Karlsdorf-Neuthard. Die Schwimmerin hat sich "auf dem Land fit gehalten" und ist gerade dabei, am Gymnasium St. Paulusheim in Bruchsal ihr Abitur zu machen. Nebenbei hat sie sich noch einen ihrer größten Träume erfüllt: Ab September wird die junge Frau in den USA studieren, trainieren und schwimmen. Sie hat eines der heiß begehrten Sportstipendien für das Schwimmteam der Uni St. Francis College in New York ergattert.
Wochenblatt-Redakteurin Heike Schwitalla hat Laetitia Bouc zu diesem großen Schritt in ihrer sportlichen und schulischen Karriere interviewt.
???: Laetitia, wie lief denn das Abi bisher?
Laetitia Bouc: Das Abi lief recht gut, ich bin gespannt wie die Ergebnisse ausfallen. Mir fehlt jetzt nur noch die Kommunikationsprüfung in Englisch (Juni) und die praktische Prüfung im Fach Sport (Juli).
???: Wie sah dein Training während der Corona-Krise aus, für Schwimmer war das ja besonders schwierig?
Laetitia Bouc: Während Corona habe ich natürlich nicht im Wasser trainiert, das war leider nicht möglich. Ich habe mich an Land fit gehalten - Laufen und Athletiktraining waren angesagt. Gegen Ende der schwimmfreien Zeit konnte ich dann auch ein wenig im See schwimmen. Ich freue mich sehr, dass ich endlich wieder trainieren kann, vor allem auch weil auch das Abi ja jetzt vorbei ist.
???: Warum sind die USA im Hinblick auf den Schwimmsport Dein Traumland?
Laetitia Bouc: Ich freue mich, dort Teamwettkämpfe zu beschreiten. Es wird anders sein als in Deutschland, aber genau deswegen so interessant. Außerdem kann ich das Studium und Schwimmen unter einen Hut bringen, was hier schwierig ist. Ich wollte auch weg, um neue Reize im Bezug auf das Schwimmen zu finden und neue Erfahrungen zu sammeln. Der Weg in die USA ermöglicht es mir, das Schwimmen auf hohem Niveau weiterzuführen.
???: Was wirst Du dort studieren?
Laetitia Bouc: Das weiß ich noch nicht genau. In der USA ist es möglich sich erst während dem Studium zu entscheiden – auch ein Grund warum ich mich für ein Studium in den USA interessiert habe. Ich werde vermutlich in Richtung Marketing gehen.
???: Und wie kommt man als Schwimmerin der SGRK (Schwimmgemeinschaft Region Karlsruhe ) an so ein Stipendium?
Laetitia Bouc: Ich hatte mit einigen Trainern verschiedener Unis Kontakt. Das läuft entweder über Organisationen, aber auch über Freunde, die entweder momentan dort studieren oder dort studiert haben. Die Trainer machen einem dann anhand der sportlichen Leistungen aber auch anhand des akademischen Potenzials Angebote.
???: Wie wird Dein Training und dein Leben in den USA im Vergleich zu Deutschland aussehen?
Laetitia Bouc: Ich denke, dass es, was das Schwimmen mit Studium angeht, ganz ähnlich aussehen wird wie in Deutschland. Ich werde vermutlich wieder etwas mehr trainieren als dieses Jahr; durch das Abitur hatte ich etwas weniger trainiert. In privaten Dingen wird es sich aber sehr unterscheiden, da ich erstmals nicht mit meiner Familie zusammen wohne und diese auch nicht nur einen Katzensprung entfernt sein werden. Auch meine Freunde hier werde ich sehr vermissen. Das ist schon ein komisches Gefühl.
???: Wie lange bleibst Du in den USA, wo genau gehst Du hin, wo wirst Du wohnen, wie wird Dein Alltag dort aussehen?
Laetitia Bouc: Mein Plan ist der Bachelor, der dort vier Jahre geht. Studieren werde ich am St. Francis College in Brooklyn (New York). Ich werde mit anderen Schwimmern aus meinem zukünftigen Team in einem Haus zusammenleben, also eine Art WG, ebenfalls in Brooklyn. Wie genau mein Alltag aussehen wird weiß ich noch nicht. Ich werde Training haben und zwischen den zwei Trainings (morgens und abends) in die Uni gehen, also wird es sich sehr ähnlich wie mit der Schule in den letzten Jahren verhalten.
???: Hast Du Sorge wegen Corona, das ja besonders in den USA ganz extrem wütet?
Laetitia Bouc: Ja, schon etwas. Bis jetzt ist auch noch alles sehr ungewiss: Wann ich einreisen darf beispielsweise. Denn alle Botschaften haben noch geschlossen, aber ich sehe eigentlich alles recht positiv. Natürlich war vor allem New York ein großes Thema in den Nachrichten, was einem doch auch gemischte Gefühle gibt.
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Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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