Barbara Dees neue Vertrauensperson für Klientinnen und Klienten des Pfalzklinikums Klingenmünster
Anlaufstelle für Betroffene
Klingenmünster. Als Dienstleister für seelische Gesundheit arbeitet das Pfalzklinikum täglich mit Menschen, die vielfach besonderer Fürsorge und Schutz bedürfen. Speziell dem Thema Prävention von (Macht-)Missbrauch und Gewalt begegnet das Pfalzklinikum mit der Einführung einer unabhängigen Ombudsstelle. Damit greift das Pfalzklinikum aktiv auch die Impulse aus der Tagung zu 30 Jahren UN-Kinderechtskonvention auf, die es 2019 in Landau ausgerichtet hat. Seit 1. Juli hat Barbara Dees, ehemalige Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Südliche Weinstraße, diese neue Aufgabe inne.
Unterstützend und beratend
Die 49-Jährige ist damit unabhängige Vertrauensperson: Sie ist für Kinder und Jugendliche sowie für erwachsene Klientinnen und Klienten gleichermaßen ansprechbar wie für Mitarbeitende oder Zeugen von Verdachts- oder tatsächlichen Fällen innerhalb der Pfalzklinikum-Einrichtungen. In ihrer Funktion wirkt Barbara Dees als Schnittstelle zu den Einrichtungsleitungen und begleitet Betroffene in einem Melde- und Aufarbeitungsprozess unterstützend und beratend.
„In unserer Arbeit mit Menschen, die seelische Probleme haben, tragen wir eine besondere Verantwortung“, sagt Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke. „Diese wird nicht nur durch externe, unabhängige Kontrollinstanzen regelmäßig auf den Prüfstand gestellt, sondern auch aus innerer Haltung heraus innerhalb unserer Einrichtungen. Eine unabhängige Stelle zu schaffen, die einen vertrauensvollen Rahmen bietet, kritische und schambehaftete Themen anzusprechen, war uns in diesem Kontext besonders wichtig. Wir freuen uns daher, dass Barbara Dees sich bereiterklärt hat, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen“.
20 Jahre Erfahrung mit schutzbedürftigen Menschen
Die studierte Sozialarbeiterin und Gerontologin verfügt über langjährige Erfahrung bei der Begleitung von Menschen, die Gewalt und Missbrauch erfahren: 14 Jahre arbeitete sie als Gleichstellungsbeauftragte für den Landkreis Südliche Weinstraße, wo sie unter anderem die Schutzwohnungen für Frauen betreute. Bis zum vergangenen Jahr war sie 20 Jahre lang ehrenamtlich für das Frauenhaus Südpfalz tätig. Im Vorstand des Fördervereins Frauen und Kinder in Not ist sie bis heute tätig. Als erfahrene Netzwerkgestalterin kennt sie vielfältige Hilfsmöglichkeiten für Ratsuchende.
Beruflich hat Barbara Dees sich vor kurzem umorientiert und führt jetzt unter anderem ein Café in Landau. Das Engagement für Schutzbedürftige liegt ihr jedoch weiterhin am Herzen, weshalb sie das Ehrenamt der Vertrauensperson mit Freude übernommen hat: „Sich anbahnende Übergriffe früh zu erkennen und zu benennen verhindert unnötiges Leid. Ich möchte mit diesem Amt den Schwächsten eine Stimme geben und sie gut vertreten“, sagt Barbara Dees. „Ich fühle mich geehrt, dass mir das Pfalzklinikum das Vertrauen entgegenbringt, mich für seine Klientinnen und Klienten einzusetzen. Dass es dieses Amt ins Leben ruft, ist für mich ein Zeichen von Transparenz und kritischer Auseinandersetzung der Einrichtung mit sich selbst.“
Unterschied zu Patientenfürsprechern
Das Amt der Vertrauensperson unterscheidet sich von den Patientenfürsprechern und –sprecherinnen, die im Pfalzklinikum Ansprechpersonen für ein breites Spektrum von Anliegen von Patientinnen und Patienten sind. Diese werden vom jeweiligen Landkreis bzw. Stadtrat bestellt und arbeiten regional in den Kliniken des Pfalzklinikums. Die Vertrauensperson dagegen ist überregional für alle Einrichtungen des Pfalzklinikums tätig und hat die inhaltlich enger gefasste Aufgabe mit Blick auf Missbrauchsprävention. ps
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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