Dr. Albrecht Müller ist verstorben

Nachruf

Klingenmünster. Mit großer Betroffenheit und Trauer reagierten die Menschen in Klingenmünster und Umgebung auf die Nachricht, dass Dr. Albrecht Müller am Samstag im Alter von 77 Jahren in Klingenmünster verstorben ist. Vielen Menschen in der Region konnte der beliebte und in vielen Bereichen engagierte Allgemeinmediziner helfen, für ihn selbst gab es angesichts seiner schweren Erkrankung keine Heilung mehr.
Albrecht Müller ein Hausarzt – ein Landarzt der alten Schule wird nicht nur seiner Familie fehlen, auch für seine Patienten und Freunde hatte er bis zu letzt immer einen guten Rat und aufmunternde Worte.
Müller am 31. März 1942 als Sohn des bekannten Pfälzer Malers Rolf Müller-Landau in Landau geboren und in Heuchelheim aufgewachsen, studierte zwischen 1962-69 in Saarbrücken, Homburg und Wien Medizin mit Schwerpunkt Allgemeinmedizin. Stationen seines Wirkens während und nach seiner Ausbildung waren zeitweise das Kreiskrankenhaus Bad Bergzabern, die Kinderklinik des Vinzentiuskrankenhauses Landau und die Kinder- und Jugend Psychiatrie im Pfalzklinikum. 1974 ließ er sich als Allgemeinmediziner in eigener Praxis in der Poststraße in Klingenmünster nieder. 40 Jahre lang praktizierte er in dem unter Denkmal stehenden Riemerschmiedhaus.
Mit 72 Jahren beendete der beliebte Mediziner seine Arzttätigkeit und übergab seine Praxis als Gemeinschaftspraxis an die beiden Fachärzten - seinem Sohn Jakob und seiner Kollegin Irina Sanarowa.
Über Jahre hinweg gehörte Albrecht Müller dem Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung an, er war Mitbegründer des Freundeskreises der Kinder- und Jugendpsychiatrie, setzte sich vielfältig für Künstler ein, unterstützte das Strieffler - Haus der Künste in Landau und pflegte gemeinsam mit seiner Schwester das künstlerische Erbe seines Vaters. In seiner Wahlheimat Klingenmünster gestaltete Müller bis 2014 ganze 40 Jahre lang als Gemeinderatsmitglied die Geschicke des Dorfes mit. Er gehörte 2006 zu den Initiatoren für die Verlegung der Stolpersteine für jüdische Mitbürger in Klingenmünster.
An seinem 60. Geburtstag wurde sein soziales, politisches und kulturelles Engagement durch den damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck mit der Verdienstmedaille des Landes honoriert. Als Arzt und Politiker habe sich Müller in hervorragender Weise für das Gemeinwesen engagiert und oftmals Menschen, die in die Mühlen der Bürokratie gerieten, im Stillen wirkungsvoll geholfen, versicherte damals Beck.
In seinem selbstgewählten Ruhestand widmete er sich mit seiner Frau Ursula vor allem seiner 11 Enkeln von seinen fünf erwachsenen Kindern, seinem geliebten Garten und dem Chorgesang im Ökumenischen Kirchenchor.
Die Trauerfeier für Albrecht Müller findet am Samstag 23. November um 14 Uhr in der Protestantischen Kirche in Klingenmünster statt. Die Urne von Albrecht Müller wird zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis beigesetzt. chf