Familienbesucherinnen seit vier Jahren in Kraichtal aktiv
Mehr als nur die Übergabe von Begrüßungsgeschenken
Kraichtal. Vor rund vier Jahren war die Stadt Kraichtal die sechste Kommune im Landkreis Karlsruhe, die das Projekt der „Familienbesuche“ umgesetzt hat. Nach nunmehr vierjähriger „Probezeit“ lässt sich eine positive Zwischenbilanz ziehen: Nach der Geburt eines Kindes stehen junge Eltern vor einer neuen Lebenssituation. Um die Neugeborenen in Kraichtal willkommen zu heißen und den Eltern die bestehenden Angebote für Familie und Kind näherzubringen, bietet die Stadt Kraichtal Familienbesuche durch geschulte Familienbetreuerinnen durch.
„Seit nunmehr vier Jahren informieren wir über das aktuelle Kurs- und Veranstaltungsangebot vor Ort und haben darüber hinaus immer ein offenes Ohr für alle Anliegen, die Mütter und Väter in dieser Lebensphase haben“, berichteten die ehrenamtlichen Familienbetreuerinnen beim Besuch im Rathaus Kraichtal in Münzesheim. In Zusammenarbeit von Jugendamt (Landkreis Karlsruhe) und Stadt Kraichtal sind für die neun Kraichtaler Stadtteile insgesamt sechs Damen im Einsatz, die die Besuche zu Hause in den Familien durchführen. Iris Ehmann aus Landshausen; Claudia Guth aus Menzingen; Doris Rennig aus Unteröwisheim; Sarah Reithäusler, wohnhaft in Bretten, zuständig für Münzesheim; Désirée Schmitt aus Gochsheim und Silvia Zimmermann aus Neuenbürg haben selbst alle Kinder und sind zum Teil bereits Großmütter. Zudem bringen sie die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen mit. „Bei bisher 150 Geburten im Jahr 2019 haben 106 Besuche tatsächlich stattgefunden“, berichtet Viola Thomas vom Sachgebiet Mensch und Gesellschaft stolz von der tollen Quote. Rund 30 Familien wollten keinen Besuch und bei zehn Elternpaaren wurde niemand angetroffen. „Die Zahlen sprechen für sich“, so Viola Thomas, die sich nach dem Erfahrungsaustausch mit den Betreuerinnen, im Beisein von Vertreterinnen der „Frühen Hilfen“ des Landratsamtes Karlsruhe, mit einem kleinen Präsent für die wertvolle Arbeit bei den Ehrenamtlichen bedankte.
Auch in Zukunft gehen die Familienbesucherinnen mit vielen Broschüren und natürlich einem Geschenk für das Baby in die Kraichtaler Familien, sofern dies gewünscht wird. „Bei dem Besuch der Familienbesucherinnen handelt es sich um ein freiwilliges Angebot. Mittels Brief, rund vier Wochen nach der Geburt, werden die jungen Eltern über den möglichen Willkommensbesuch durch unsere ehrenamtlichen Familienbesucherinnen informiert“, beschreibt Viola Thomas die konkrete Vorgehensweise. Wichtig ist allen Verantwortlichen zu betonen, dass es sich um ein Angebot handelt, das nicht der Kontrolle dient, sondern um eine Hilfestellung und von den Eltern freiwillig wahrgenommen werden kann. Es ist keine Pflicht und dennoch oder gerade deshalb, werden die Besuche in Kraichtal nachgefragt. Die Resonanz der besuchten Eltern ist durchweg positiv. Einen schöneren Grund zum Weitermachen kann es nicht geben. sn
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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