Neujahrsempfang der Stadt Kraichtal
Neues Jahr stimmungsvoll in Empfang genommen
Menzingen. Nachhaltigkeit. Vor rund 313 Jahren gebrauchte ein sächsischer Förster diesen Begriff zum ersten Mal, um einen nachhaltigen Umgang mit dem Wald einzufordern. Auch am Sonntag, 12. Januar, drehte sich beim Neujahrsempfang der Stadt Kraichtal (fast) alles um den Begriff „Nachhaltigkeit“.
Bürgermeister Ulrich Hintermayer hatte seine Ansprache, die traditionell mit einer Bildpräsentation untermauert wird, unter eben dieses Motto gestellt: „Die Frage, inwieweit wir uns als Privatpersonen mit einem bewussten Konsum und einem ressourcenschonenden Verhalten tagtäglich für den Schutz der nächsten Generationen einsetzen, obliegt jedem einzelnen von uns. Ich möchte ganz sicher nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf Sie einwirken oder Sie gar zu etwas zwingen. Vielmehr möchte ich den heutigen Neujahrsempfang dazu nutzen, um Ihnen zu verdeutlichen, dass auch der öffentliche Dienst selbst mit einem nachhaltigen Handeln mit gutem Beispiel vorangehen kann.“ Anhand fünf kommunaler Projekte zeigte das Stadtoberhaupt beispielhaft auf, wie die Stadt – im Kleinen wie im Großen – ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung nachkommt. Mit der aktuell laufenden Bewerbung der Stadt Kraichtal als sogenannte „fairtrade town“ (faire Kommune), der bereits im vergangenen Jahr erhaltenden Auszeichnung als „100 Prozent recyclingfreundliche Kommune“ und dem Großprojekt „Neubau Gemeinschaftsschule Kraichtal am Schulstandort Münzesheim“ soll Nachhaltigkeit kein vages Ziel bleiben, sondern bei der Stadt Kraichtal ganz konkret umgesetzt und gelebt werden.
Nachhaltigkeit kann leicht gelernt werden. Der Bürgermeister zitierte diesbezüglich das alte Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Es verweist darauf, dass es wichtig ist, früh mit bestimmten Werten und Grundlagen vertraut zu sein. „Die Kraichtaler Kindergärten und Schulen führen unsere Kinder auf spielerische und gleichzeitig handlungsorientierte Weise an eine nachhaltige Lebensweise heran“, hieß es in Hintermayers Neujahrsansprache. Weiter führte er aus: „Umso wichtiger ist es für uns als Schulträger, für die adäquaten Rahmenbedingen in den jeweiligen Einrichtungen zu sorgen. Ein Meilenstein diesbezüglich war sicherlich im Jahr 2015 die Entscheidung des damaligen Gemeinderatsgremiums für den Neubau der Gemeinschaftsschule.“
Ebenfalls im Jahr 2015 haben sich Gemeinderat und Stadtverwaltung für die Errichtung eines zentralen Trinkwasserhochbehälters im Stadtteil Oberacker entschlossen. Ziel dieses Bauprojekts ist es, die Versorgungssicherheit in puncto Trinkwasser nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern stetig zu verbessern. Wesentlicher Bestandteil dabei ist die Verbindung der Stadtteile Gochsheim, Münzesheim und Oberacker durch eine Ringleitung, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. „Auch im Umgang mit dem ‚Lebensmittel Nummer eins – Trinkwasser‘ müssen wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen, wie kostbar diese Ressource letztlich ist“, so Ulrich Hintermayer.
Darüber hinaus stellt die Stadt Kraichtal beispielsweise mit der Umsetzung des interkommunalen LEADER-Wanderwege-Projekts Kraichgau ihr Bestreben nachhaltigen Handels unter Beweis. Umso erfreulicher, dass sich der „neue alte Volkssport Wandern“ hervorragend mit einem schonenden Umgang mit Natur und Landschaft vereinbaren lässt. „Die Landschaft vor der eigenen Haustüre neu entdecken“ – dazu lud Ulrich Hintermayer alle Anwesenden zu zwei besonderen Wanderevents ein: Am Sonntag, 29. März, findet auf dem Rundwanderweg Gochsheim das sogenannte „Bürgermeister-Wandern“ statt, während voraussichtlich im Mai schließlich die offizielle Einweihung der LEADER-Wanderwege Kraichgau, mit geführten Wanderungen auf den neu ausgeschilderten Wegstrecken stattfindet.
Den Empfang nutzte der Bürgermeister nicht zuletzt auch dazu, um die Gäste auf das 1250. Jubiläumsjahr des Stadtteils Menzingen einzustimmen. Hierzu sprach Thomas Lehmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „1250 Jahre Menzingen“, der unter anderem zum großen Festwochenende von Samstag, 23., bis Montag, 25. Mai, einlud.
Nach diesen vielen Informationen war es Zeit für eine kleine Stärkung: Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Menzinger Vereine. Neben dem örtlichen Musikverein, unter der Leitung von Herbert Bromberg, ließ sich auch der Menzinger Chor Salto Vocale, unter der Leitung von Dagmar Appenzeller, eine musikalische Beteiligung nicht nehmen. Und so klang der Neujahrsempfang der Stadt Kraichtal mit gekonnter musikalischer Untermalung, einer köstlichen überdimensional großen Neujahrsbrezel, mit Jahreszahl 2020, von der Bäckerei Föckler aus Gochsheim, einem Gläschen Kraichtal-Secco, schmackhaftem Wein, leckeren Häppchen sowie guten Gesprächen aus. sn
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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