Hohe Infektionszahlen fordern Ämter
Corona-Situation im Kreis weiter angespannt
Was die Experten Ende vergangenen Jahres vorausgesagt hatten und dabei nur wenig Hoffnung auf Richtungsänderung ließen: Die Coronavirus-Infektionszahlen schießen durch die Decke – und das auch im Saarpfalz-Kreis. Ende der vergangenen Woche mussten gleich zwei Schulen schließen, die Waldorfschule in Bexbach und die Luitpoldschule in Erbach. Durch die hohen Meldezahlen und die damit verbundenen Maßnahmen stößt vor allem das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises an seine Grenzen. Dazu nahm Landrat Dr. Theophil Gallo Stellung: „Wir können nicht sagen ,Es war nicht zu erwarten’. Und gleichzeitig empfinde ich die Zahl von derzeit knapp 300 Neuinfektionen am Tag als surreal, dann wiederum ahnend, dass dies nicht das Ende der Fahnenstange ist. So real wie die mit dem Virus infizierten Personenzahl ist auch die Belastung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Gesundheitsamt. Dies zu leugnen, wäre schlichtweg falsch und würde rein gar nichts zum Besseren wenden. Nicht zuletzt merkt die Bevölkerung selbst, wie schwer es ist, verlässliche Informationen mitunter zu individuell bestehenden Anliegen nicht nur zeitnah, sondern überhaupt persönlich über unser Gesundheitsamt zu erhalten. Wir werden uns zurzeit nur noch auf das Abarbeiten der Masse konzentrieren, so will ich es mal bezeichnen, und können und werden, so leid es mir auch tut, nur noch in Ausnahmefällen eine persönliche Ansprache vornehmen“. Die Verwaltungsspitze sei, so der Landrat, mit in der Verantwortung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes zu schützen und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, dass die notwendigen Datenerfassungen und -übertragungen von Indexpatienten und Kontaktpersonen auch bei der aktuellen Inzidenz weiterhin gewährleistet werden können. Das erfordere an diesem Punkt tatsächlich auch die Mithilfe – oder besser das Verständnis – aller außerhalb der Verwaltung direkt betroffenen Personen, aber auch von der Gesamtbevölkerung“.
Das Corona-Infotelefon bleibt wie bisher besetzt, auch mit den Erreichbarkeiten wie auf der Startseite www.saarpfalz-kreis.de beschrieben, um noch eine Großzahl an Anrufen bedienen zu können. Es bleibt dennoch die eindringliche Bitte an die Bevölkerung, sich vornehmlich der Informationen auf der Homepage zu bedienen. Vorgehensweisen bei einem positiven PCR-Testergebnis oder Quarantänebestimmungen werden dort ausführlich beschrieben und nach Änderungen ständig aktualisiert. überstehen.“ Die Ermittlungsbemühungen des Gesundheitsamtes konzentrieren sich derzeit verstärkt auf Schulen und Kitas, um grundsätzlich komplette Schließungen dort zu vermeiden. Das kann angesichts der Entwicklung leider nicht mehr ausgeschlossen werden. Das haben Fälle von Kitaschließungen in der Vergangenheit bereits gezeigt, jetzt hat es im Kreis, wie berichtet, eine erste weiterführende Schule getroffen. Fakt ist, dass in diesen Einrichtungen Infektionen unter den Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu den vorangegangenen Infektionswellen verstärkt auftreten. Um nur einige Zahlen zu nennen: Betroffen von Quarantäneanordnungen sind derzeit fünf Kitas, vier Grundschulen und drei weiterführende Schulen. Dort sprechen wir von über 80 Infektionen. Es befinden sich zudem drei neue Schulen in der Ermittlung.
Vier Kitas, vier Grundschulen, zwei weiterführende Schulen und zwei Förderschulen stehen teilweise, auch mit mehreren Gruppen und/oder Klassen, unter serieller Testung. Dort hat es also auch Infektionen gegeben.
Landrat Dr. Gallo: „Ja, jetzt sind es die Kinder und Jugendlichen, die Schülerinnen und Schüler, die in den Focus rücken, die aber auch so schon während der Pandemie vieles ein- und wegstecken mussten. Ich sehe aber auch, wie viele der jungen Generation sich sehr geduldig mitanstrengen und die Regeln ertragen, die ihnen auferlegt werden. Das möchte ich an dieser Stelle einmal bewusst anerkennen und ausdrücklich loben“. (red)
Autor:Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen |
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