Universitätsklinikum in Homburg
Neue Gruppe mit Pflegekräften aus Mexiko

In der vergangenen Woche ist eine Gruppe Mexikanerinnen und Mekikaner in Homburg angekommen. Sie werden zunächst als Pflegehelferinnen und Pflegehilfer am Uni-Klinikum arbeiten und intensiven Sprachunterricht nehmen.  Foto: UKS/Stephan Bonaventura
  • In der vergangenen Woche ist eine Gruppe Mexikanerinnen und Mekikaner in Homburg angekommen. Sie werden zunächst als Pflegehelferinnen und Pflegehilfer am Uni-Klinikum arbeiten und intensiven Sprachunterricht nehmen. Foto: UKS/Stephan Bonaventura
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Am 8. März sind 23 neue Pflegekräfte aus Mexiko am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg angekommen. Nach einer intensiven Sprachvorbereitung in Mexiko beginnt für sie nun ein neuer Lebensabschnitt in Deutschland. In Homburg arbeiten sie zunächst als Pflegehelferinnen und Pflegehelfer und intensivieren parallel dazu ihre Sprachkenntnisse.
Die hochqualifizierten Kräfte haben ein Pflegestudium in Mexiko absolviert und können nach Kenntnisprüfung in Deutschland als anerkannte Pflegefachkräfte arbeiten. Das erfolgreiche Pflegepersonal-Projekt geht damit in die zweite Runde. „Der Erfolg unseres Pflegepersonal-Projektes liegt sicher darin, dass wir nachhaltig planen. Wir sind im Austausch mit vielen Projektpartnern und wir gehen auf die Bedürfnisse der mexikanischen Kolleginnen und Kollegen ein. Es ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten“, sind sich UKS-Personalchef Christian Müller und der Pflegedirektor des Universitätsklinikums Wolfgang Klein einig. Beide sprechen aus Erfahrung, denn die neuen mexikanischen Kolleginnen und Kollegen sind mittlerweile der zweite Jahrgang mexikanischer Pflegekräfte am UKS.
Bereits im Oktober 2020 kamen durch das Gemeinschaftsprojekt mit dem Klinikum Saarbrücken mexikanische Pflegekräfte ins Saarland, 14 davon zum Universitätsklinikum nach Homburg. Bereits in Mexiko hatten sie ihre Sprachprüfung (Niveau B1) abgelegt. In Deutschland angekommen arbeiteten sie dann in der ersten Phase als Pflegehelferinnen und Pflegehelfer auf den Stationen. Parallel dazu konnten sie mit weiterem Sprachunterricht ihre Deutschkenntnisse weiter ausbauen. „Nach Bestehen der Sprachprüfung auf Niveau B2 und der Kenntnisprüfung können die mexikanischen Kolleginnen und Kollegen aus diesem ersten Jahrgang in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis als Pflegefachkräfte bei uns arbeiten – also gleichwertig und demnach gleich bezahlt wie ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen“, so Müller. „Am UKS sind alle sehr zufrieden mit den Pflegefachkräften aus Mexiko“, berichtet Pflegedirektor Klein. „Die Vorgesetzten sind voll des Lobes und die deutschen Pflegefachkräfte freuen sich über die tolle Zusammenarbeit mit ihren mexikanischen Kolleginnen und Kollegen, die die Pflegeteams verstärken und somit dem Fachkräftemangel entgegenwirken.“
Die bereits etablierten mexikanischen Pflegefachkräfte fühlen sich sehr wohl in Homburg, das zeigt sich an vielen Stellen. So hatte sich die Zahl von zu Anfang 14 mexikanischen Pflegefachkräften im Oktober 2020 zwischenzeitlich bereits auf 18 erhöht. Und unter den 14 aus dem ersten Jahrgang gab es nur eine einzige Kollegin, die aufgrund einer privaten und schwierigen familiären Situation nach Mexiko zurückkehren musste. „Aus sozialen Gründen haben wir ihr zu einer sofortigen Rückkehr geraten und dies auch unterstützt“, so Müller. Bei ihren anderen mexikanischen Kolleginnen und Kollegen gab es bereits die ersten Familienzusammenführungen in Deutschland und weitere sollen folgen: Familienmitglieder können nachziehen und ebenfalls hier leben und arbeiten.
Dass sich dieses Pflegepersonal-Projekt heraushebt, zeigte sich ebenso bei der zweiten Runde. Schon vor dem offiziellen Start gab es Bewerbungen, weil Pflegekräfte in Mexiko von den sehr positiven Erfahrungen im Saarland gehört hatten. Auch wenn die Pandemie-Situation keine Bewerbungsgespräche vor Ort in Mexiko zuließ, gab es dieses Mal insgesamt mehr Interessierte: Es wurden mehr Interviews mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten geführt und letztendlich wurden mehr Pflegekräfte verpflichtet, die sich auf ihren neuen Lebensabschnitt in Deutschland vorbereitet haben. Erneut wurde die Aktion eng von der mexikanischen Arbeitsverwaltung Servicio Nacional de Empleo (SNE) und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit begleitet. Nach der Sprachschulung in Mexiko und einer absolvierten B1-Sprachprüfung reisten am 8. März nun 23 neue mexikanische Pflegefachkräfte für das Universitätsklinikum ein. Am Flughafen Frankfurt wurden sie von UKS-Vertretern abgeholt und in ihre neue Heimat nach Homburg gebracht. Mit dabei waren auch mexikanische Pflegekräfte aus dem ersten Jahrgang. Sie stehen ihren neuen Kolleginnen und Kollegen nun als Patinnen und Paten zur Seite. Die Einreise einer Handvoll weiterer mexikanischer Pflegekräfte in den nächsten Wochen ist geplant, gegenwärtig aber noch nicht fest terminiert.
„Unsere zweite Runde war pandemiebedingt noch viel herausfordernder“, sagt Müller. „Wir haben gestern neue Kolleginnen und Kollegen abgeholt, die wir bislang nur online kennenlernen konnten und die untereinander bis zum gemeinsamen Flug nach Deutschland nur über Video und Telefon in Kontakt standen. Sie haben die schwere Sprache Deutsch online und in kurzer Zeit gelernt. Besonders stolz sind wir, dass wir unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Distanz so gut an uns binden konnten, das hat das erste persönliche und herzliche Zusammentreffen gestern schon gezeigt.“ Am UKS möchte man dieses Erfolgsprojekt auch in Zukunft fortführen und hebt die gute Zusammenarbeit mit dem Klinikum Saarbrücken hervor. „Der Arbeitsmarkt für Pflegefachkräfte im Saarland ist leergefegt. Anstatt in einen Wettlauf zu verfallen, bringen wir gemeinsam neue Pflegekräfte in unser Bundesland. Wir müssen den Fachkräftemangel in der Pflege zusammen bewältigen. Dieser ist ein gesamtgesellschaftliches Thema und in den Krankenhäusern können wir gemeinsame Lösungen finden – ohne Konkurrenzdenken und ohne gegenseitige Blockade, das ist für uns im Uniklinikum sehr wichtig und das haben wir im und für das Saarland bislang mit diesem Projekt sehr gut umgesetzt“,so Müller. (red)

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Autor:

Daniel Heintz aus Bexbach

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