Kusel: Tödliches Familiendrama
Bluttat von Medard fordert weiteres Opfer
Medard/Kusel. Ein Toter und zwei Schwerverletzte, ein Opfer, das entkommen konnte und viele Fragen sind das Ergebnis eines unfassbaren Familiendramas im Kreis Kusel am Montagmorgen, 19. Juli. In der Nacht auf Donnerstag forderte die Bluttat von Medard dann ein zweites Todesopfer.
Bluttat von Medard hinterlässt Fragen
Warum? Wie konnte das Unfassbare passieren? Gab es Hinweise? Hätte man das tödliche Drama verhindern können? Wer ist zu so etwas fähig? Fragen, die nach einer solchen Tat aufkommen. Nicht alle lassen sich immer klären. In diesem Fall konnte die akribische Spurensuche von Polizei und Staatsanwaltschaft zumindest weiterführen. Dazu wurde die Rechtsmedizin eingeschaltet, Zeugen befragt, Ermittlungsergebnisse zusammengetragen und ausgewertet und eine Obduktion durchgeführt. Noch sind die Ermittler nicht fertig mit ihrer Arbeit, nicht alle Fragen beantwortet. Eine davon kann aber relativ sicher beantwortet werden – die nach dem Täter. Eine gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern und des Polizeipräsidiums Westpfalz bringen schon Licht ins Dunkel. Das sind die bisherigen Ermittlungsergebnisse:
Statement von Polizei und Staatsanwaltschaft
Bisher steht nur eine Person unter Tatverdacht, Hinweise auf weitere Beteiligte liegen nicht vor. Wie es aussieht, war der 77-jährige Tote selbst der Täter. Mit einem Hammer als Tatwaffe schlug er zu, bei seiner Frau, seinem Sohn und einem weiteren Angehörigen, bevor er sein eigenes Leben auslöschte.
Chronik eines Familiendramas
Am frühen Montagmorgen griff der 77-Jährige seine 74-jährige Ehefrau und den 50-jährigen gemeinsamen Sohn mit einem Hammer an und verletzte beide lebensgefährlich. Dann bestellte er einen 59-jährigen Angehörigen an sein Wohnhaus in Medard und griff auch diesen mit dem Hammer an. Sein Opfer konnte sich aber in Sicherheit bringen und ergriff leichtverletzt die Flucht. Zuletzt beging der 77-Jährige Selbstmord, wie die Spurensicherung und ein vorläufiges Obduktionsergebnis zeigen.
Die Tochter der Ehefrau fand später ihre Mutter mit schweren Kopfverletzungen im Bett vor und alarmierte Rettungskräfte und Polizei. Die Beamten entdeckten daraufhin noch den schwerverletzten Sohn in seiner Wohnung. Sein Vater lag tot im Garten des Anwesens.
Beide Schwerverletzten wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Und die Spurensuche nahm ihren Lauf. Das vorläufig traurige Ende des Familiendramas ereignete sich in der Nacht auf Donnerstag, 22. Juli, als die Bluttat ihr zweites Opfer forderte. Die 74-jährige Ehefrau des Mannes erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Über den Zustand des überlebenden Sohnes gaben die Ermittler keine Auskunft. Polizeipräsidium Westpfalz/jr
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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