ACV setzte mehrere Eigengewächse als Büttenredner ein
„Ach, wär ich nur dahäm geblieb“
Altenglan. Eine Prunksitzung mit vielen Höhepunkten bei einem ausgewogenen Querschnitt zwischen Büttenreden, Liedvorträgen und Tänzen bot der Altenglaner Carneval-Verein am Fasnachtssamstag. Die Festhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt und das Publikum sorgte für die maßgebliche Stimmung. Ihren letzten Auftritt hatten die „Potschebliemscher“, ein siebenköpfiger Frauenchor aus Glan-Münchweiler. Zehn Jahre war der Chor an verschiedenen Orten während der Fasnacht aktiv, wie in Glan-Münchweiler, Theisbergstegen, Altenglan, Kaiserslautern und Mainz. Von Marion Stich und Marcel Groß, die gemeinsam durch das Programm führten, gab es zum Dank für jede Sängerin eine Urkunde. Heike Förch vom Karnevalverein Zweibrücken stieg als die „Allerschendschd“ in ihrer Kittelschürze auf die Bühne. Aus ihrem Putzwagen heraus glossierte sie das Leben, wobei sie hauptsächlich auf die Erlebnisse mit ihrem persönlichen Umfeld zu sprechen kam. Die „Minschwillerer Sahnetörtscher“ Daniela Beicht und Ulla Grosklos jammerten ihren schwierigen Alltag vor und daran sei nur das starke Geschlecht schuld. Doch die haben es auch dick hinter den Ohren und verteilten so manche Seitenhiebe. „Als junges Mädchen hat man's schwer“, verriet Angelina Grill und hatte dafür viele Begründungen. Da gibt es einerseits die Altersbedingungen und andererseits die staatliche Obrigkeit. Noch schlimmer ist die häusliche Überwachung und die steten Vorgaben. Je stärker die Einschränkungen desto größer die Vorfreude auf die Volljährigkeit. Ganz anders sah es Alina Scherer, die schon den Duft der großen weiten Welt schnuppern durfte. Doch was man sich in jungen Jahren so vorstelle, erfülle sich in der großen Freiheit dann nicht. „Ach wär ich nur dehäm geblieb“, resümierte sie immer wieder und kam immer mehr dazu, die heimischen Vorteile zu genießen. In einer „Ehekrise“ befinden sich „Fidelia und Friedel Fleischmann“ (Christine Peschel und Sascha Blum) vom Sportverein Battweiler. Deshalb flogen auch die Fetzen zwischen dem einstigen „Vorzeigepaar“, wobei jeder Partner die verheerenden Fehler beim Gegenüber sucht. Doch es gibt auch Ansätze für eine weitere Gemeinsamkeit. „Bauer Alwies und Tochter Schandal“ wurden von Margit und Liane Kreckmann vorbildlich verkörpert, die das bewegte Leben auf ihrem Gehöft schilderten. Die Tochter kann sich eher ein Leben in der Großstadt vorstellen als auf dem biederen Land. Die Fasnacht zelebrierten gesanglich außer den „Potschebliemscher“ auch noch die „Hofkater“ vom Karnevalverein „Bruchkatze“ Ramstein. Nicht minder stimmungsvoll waren die Beiträge der Fasnachts-Old-Stars aus Kaiserslautern. Mit Gardetänzen überzeugten die Jugendgarde, die Juniorengarde und die Funkengarde aus den Reihen des Veranstalters. Nele Herrmann wirbelte als Tanzmariechen über die Bühne. Ideenreich waren die Schautänze, allesamt aus ACV-Formationen. Die Kindergarde mit „Simsala-Grimm“, die Jugendgarde startete die „Reise zum großen Licht“, die Junioren verkörperten „zwei Welten, eine Familie“ und die Funkengarde erwies sich als „Mary Poppins“. Das Männerballett startete in einen „Tag in Daisytown“.(wobla)
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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