Im Spannungsfeld zwischen Umwelt und Ernährung
Landwirtschaft war Diskussionsthema bei der VHS Kusel
Kusel. Unter dem Motto „Politik vor der Tür“ hatte die Kreisvolkshochschule zu einer Gesprächsrunde in das Horst-Eckel-Haus eingeladen. Dabei sollte das Spannungsfeld zwischen Umweltschutz einerseits und der regionalen Nahrungsmittelgewinnung stehen, bei dem die Landwirtschaft eine maßgebliche Rolle spielt. Unter der Moderation des früheren Verbandsbürgermeisters Karl-Heinz Schoon diskutierten Landrat Otto Rubly, Thomas Ulrich (stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbandes), Kornelius Burgdörfer-Bensel (Hof am Weiher in Albessen) und Michael Matern vom Umwelt-Campus Birkenfeld.Die heutige Landwirtschaft, zumindest bei den kleineren und mittleren Betrieben in der Westpfalz und dem Saarland, stelle sich wesentlich moderner dar als noch vor vielen Jahren, führte der frühere Umweltminister Stefan Mörsdorf aus. Anstelle Misthaufen in den kleineren Orten, seien vermehrt Windräder zu sehen. Landwirte von heute würden mit der Natur arbeiten und kämen auch mit den Erfordernissen des Umweltschutzes viel besser zurecht als noch vor einigen Jahrzehnten. Sie sehen ihre Aufgabe vor allen Dingen darin, gesunde Lebensmittel zu erzeugen. Zwar habe der Strukturwandel in der Landwirtschaft die Zahl der Betriebe um nahezu 90 Prozent reduziert, doch die heutigen - meist an den Ortsrändern ansässigen Landwirtschaftsbetriebe - würden ihren Fokus auf die Erzeugung von Nahrungsmitteln legen und dabei auch die gesunde Ernährung mit einbeziehen.
Mörsdorf plädierte dafür, der Migration aus unterentwickelten Ländern wie Afrika mit Förderung der Landwirtschaft in den dortigen Regionen zu verbinden, damit die Menschen dort mehr Lebensmittel erzeugen könnten und somit in ihrer Heimat bleiben. Aber dies sei eine Sache der Politik.
Mörsdorf sprach sich für eine Änderung bei der Subventionspolitik der EU aus.Weitere Themen, die auch von den Podiumsteilnehmern angesprochen wurden, waren der Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft, die Preise für ökologisch erzeugte Lebensmittel und deren Akzeptanz beim Verbraucher und die „Verschandelung der Landschaft“ durch Solarparks. (hc)
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.