Ausstellung in Ladenburg
Helfer am Wegesrand – Kräutermedizin im Wandel der Zeit
Ladenburg. Im meist eher tristen November präsentiert das Kreisarchiv in Ladenburg in den kommenden Wochen eine beeindruckende Blumen- und Kräuterschau. Eine Schau, die es im wahrsten Sinn des Wortes in sich hat, denn es handelt sich um zum Teil wunderbar illustrierte historische Kräuterbücher aus der Sammlung Herbert Kempf.
Zur Vernissage in der Trajanstraße 66, Dienstag, 14. November, 19 Uhr, lädt Landrat Stefan Dallinger alle Interessierten herzlich ein. Zu sehen sind in der beeindruckenden Ausstellung unter anderem Faksimiles der medizinhistorisch bedeutsamsten und künstlerisch herausragenden Werke, die über viele Jahrhunderte hinweg die Pflanzen als „Helfer am Wegesrand“ und gleichzeitig die „Kräutermedizin im Wandel der Zeit“ dokumentieren. Ergänzt wird die bis Sonntag, 25. Februar 2024, dauernde Ausstellung durch große Informationsbanner, die die Bücherschau zu einem stilvollen und sehenswerten Event machen. Und hörenswert wird bei der Ausstellungseröffnung die musikalische Umrahmung durch das Violinduo Elisabeth Burkhardt und Vincent Skiba sein.
Welche Pflanze gegen welches Leiden hilft, wusste man schon im alten Ägypten, im antiken Griechenland und Rom sowie in mittelalterlichen Klöstern. Und noch heute greifen Menschen in Gegenden, wo es kaum Zugang zu kommerziellen Medikamenten gibt, ebenso auf die Apotheke der Natur zurück wie bei uns das Interesse am Sammeln von Kräutern als natürliche und schmackhafte Zutat für Speisen wächst. Über alle diese Facetten berichten bei der Vernissage die „Macher“ der Ausstellung, die zuerst für das Museum der Stadt Viernheim entwickelt worden war.
Der Hals-Nasen-Ohrenarzt Dr. Christopher Freiburg stellt die Bücher in den ethnomedizinischen Kontext und geht auf das Gesamtbild der Kräutermedizin in den jeweiligen Epochen ein.
Die Viernheimer Museumsleiterin Elke Leinenweber und der Sammler und Kurator Herbert Kempf sprechen ebenso über die Vielschichtigkeit der Kräuterheilkunde, die enge Verbundenheit zwischen Medizin und Gedankenwelt der Epochen sowie die Bücher, die oft Referenzwerke für Ärzte, heilkundige Kleriker, Hebammen und Apotheker waren.
Die Ausstellung, die viele Standardwerke der Kräuterheilkunde allgemein zugänglich macht, zeigt auch auf, wie Pflanzendarstellungen künstlerisch je nach Technik und Epoche variieren. Liebevoll kolorierte Handzeichnungen wechseln sich mit zum Teil stark reduzierten geometrischen Holzschnitten ab. Aus den Versuchen in der Neuzeit, immer exaktere und detailreichere Darstellungen zu schaffen, entwickelten sich schließlich auch die botanischen Handbücher.
Die Ausstellung kann ab Mittwoch, 15. November. bis Sonntag, 25. Februar, während der Öffnungszeiten des Kreisarchivs besucht werden. Die Öffnungszeiten des Kreisarchivs in der Trajanstraße 66 , Ladenburg, sind Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr, freitags 9 bis 12 Uhr. An den Sonntagen 3. Dezember, 14. Januar und 25. Februar ist der Besuch von 14 bis 17 Uhr möglich.
Kurator Herbert Kempf bietet am Mittwoch, 22. November, 13. Dezember, sowie am Mittwoch 24. Januar und 21. Februar, von 17 bis 18 Uhr, Führungen an. Anmeldungen und Gruppenführungen ab zehn Personen sind nach Vereinbarung während der Öffnungszeiten möglich, telefonisch unter 06221 522-7740 oder per E-Mail an: kreisarchiv@rhein-neckar-kreis.de. Der Eintritt ist frei. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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