Raubritter oder Förderer der Reformation?

- Raubritter oder Förderer der Reformation: Franz von Sickingen
Das Foto zeigt Bergfried Spectaculum in Bruchsal - Foto: Paul Needham
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Ladenburg. Er war sowohl engagierter Förderer der Reformation und Raubritter, so das Bild, dass man von Franz von Sickingen hat. Doch begann die Mythenbildung um den Ritter bereits zu seinen Lebzeiten und setzte sich im späten 18. und im 19. Jahrhundert weiter fort. Das Leben und der Nachruhm Franz von Sickingens ist Thema des Vortrags des Historikers Prof. Dr. Kurt Andermann am Donnerstag, 3. April, ab 19 Uhr im Domhof in Ladenburg, Hauptstraße 9.
Die Beurteilung Franz von Sickingens schwankt zwischen engagiertem Förderer der Reformation einerseits und bösem „Raubritter“ andererseits. Dabei ist sein landläufiges Bild von Mythen geprägt, die bereits zu seinen Lebzeiten propagiert worden waren und – im ausgehenden 18. Jahrhundert wiederentdeckt – während des langen 19. Jahrhunderts im Zeichen von Nationalstaatsbegeisterung und neuerlicher Konfessionalisierung mit wachsender Intensität gepflegt wurden. Tatsächlich war Sickingen, der am 7. Mai 1523 bei der Belagerung seiner Burg Nanstein über Landstuhl den Tod fand, ein ungewöhnlich reicher und tatkräftiger, allerdings auch maßloser Vertreter seines ritteradligen Standes, dessen Interessen er mit großer Entschiedenheit vertrat.
Der Vortragsreferent Prof. Dr. Kurt Andermann ist Archivdirektor im Ruhestand. Er war in dieser Position beim Generallandesarchiv Karlsruhe und Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein sowie Honorarprofessor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seine Interessen, Forschungen und Publikationen gelten der südwestdeutschen und vergleichenden Landesgeschichte sowie der allgemeinen Verfassungs- und Sozialgeschichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit.
Informationen
Zu dem Vortrag laden das Kreisarchiv Rhein-Neckar-Kreis, die Volkshochschule Ladenburg-Ilvesheim und der Heimatbund Ladenburg. Der Eintritt ist frei. rko/red
Autor:Roland Kohls aus Mannheim |
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