Frühling bei Osterbrunnen-Rundgang in Ladenburg erleben
Neckarhausen/Ladenburg. „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.“ Zum kalendarischen Frühlingsbeginn grünt und blüht es, der Kreislauf des Lebens erwacht von Neuem und die Menschen haben wieder Lust auf Bewegung, Natur und Kultur. Das gilt sowohl beim Spaziergang im Neckarhäuser Schlosspark als auch beim bevorstehenden Osterbrunnen-Rundgang in Ladenburg an Palmsonntag.
Parklust im gehobenen Stil können Spaziergänger im Neckarhäuser Schlosspark genießen. Dort wandelt man gewissermaßen auf adligen Spuren. Dass Neckarhausens botanisches Kleinod in den 1960er Jahren als Bauplatz für Wohnhäuser zur Disposition stand ist zum Glück Geschichte. Zwischenzeitlich kümmern sich die Gemeinde und der Verein der Schlossparkfreunde um das Refugium aus gräflicher Zeit in dem Bäume aus vielen Herren Länder gemeinsam Wurzeln geschlagen haben.
Unter deren schattigem Blätterdach laden zahlreiche Bänke zum Verweilen und Entspannen ein. Aktuell blüht es im Schlosspark besonders schön, Narzissen, Krokusse und andere Frühlingsblüher recken ihre Köpfchen der Sonne entgegen und die Menschen tun es ihnen gleich. „Wichtig ist uns der Erhalt der Grundstruktur, die den Park als englischen Landschaftsgarten ausweist“, erklärte der Vorsitzende der Schlossparkfreunde, Holger Lulay. Dazu gehören die „Sichtachsen“, die einen freien Blick aufs Schloss gewähren. Ursprünglich wurde die gräfliche Gartenlust ab 1783 nach den Plänen des berühmten Landschaftsarchitekten und Gartenkünstlers Friedrich Ludwig von Sckell (1750 bis 1823) angelegt. Mit der Umgestaltung des jetzigen Parks vom Nutzgarten zum Landschaftsgarten im englischen Stil wurde allerdings erst 1828 – fünf Jahre nach Sckells Tod – unter Alfred von Oberndorff begonnen. Die neueste Attraktion im Park ist ein Baumscheibenkalender auf dem Ereignisse aus 170 Jahren anhand der Jahresringe markiert sind. Ein Blick zurück lohnt auf jedem Fall.
Eine kleine „Kreuzfahrt“ mit der Fähre über den Neckar und schon ist man in Ladenburg. Die schmucke Römerstadt erweckt zu allen Jahreszeiten das Gefühl von „Stadtlust“. Aber jetzt zu Ostern kommt mit den geschmückten Brunnen noch eine weitere Attraktion hinzu. Wasser gilt seit jeher als lebensspendende Kraft. Daraus hat sich der Brauch entwickelt Osterbrunnen zu schmücken. „Früher wollte man auf diese Weise die Wassergeister besänftigen“, erklärt Dr. Peter Hilger. Der Arzt und Altstadtrat ließ sich von einem Abstecher in die Fränkische Schweiz zur österlichen Brunnengestaltung in der Römerstadt inspirieren. Er ist nicht nur Initiator der Oster-Aktion, die seit rund zwanzig Jahren die Altstadt verschönt, er zählt auch zu den aktiven „Brunnenputzern“, was im fränkischen Sprachgebrauch für das Herausputzen der Brunnen steht. An der dekorativen Aktion beteiligen sich ferner Vereine, Kindergärten und Schulen sowie Privat- und Geschäftsleute.
Traditionell an Palmsonntag, 2. April, findet ab 11 Uhr ein Brunnenrundgang statt. Treffpunkt ist der Marktplatz, wo mit dem Marienbrunnen der größte Brunnen geschmückt ist. Acht der neun Brunnen, des einst brunnenreichen Städtchens, werden dieses Mal österlich herausgeputzt. Geschichte und Geschichtchen die sich um die Brunnen ranken erfahren die Sonntagsspaziergänger von Peter Hilger. Literarisches - mal gereimt, mal ungereimt – steuern Helga Isenbart und Ulrike Karg bei. „Gewürzt wird das Ganze zumeist noch mit ein bisschen Lokalpolitik“, verrät Ruth Hilger. Ein Besuch wert, gerade auch an den Osterfeiertagen, ist ebenso das Automuseum Carl Benz. In der historischen Benz-Fabrik in der Ilvesheimer Straße, stehen zahlreiche Zeitzeugen der automobilen Vergangenheit und Gegenwart. Das Museum ist jeweils Mittwoch, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet. ha
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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