Pfarrerspaar Hildrun und Martin Groß führen Tributbock
Ziege erhält kirchlichen Segen

Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller mit dem Brautpaar Hidlrun und Martin Groß stellen den 616. Tributbock vor. Foto: Pacher
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Von Markus Pacher

Lambrecht. Man höre und staune: Ein Pfarrerin und ein Pfarrer werden diesmal am Dienstag nach Pfingsten den Geißbock nach Lambrecht führen. Und auch, dass die beiden nicht aus Lambrecht stammen, ist ungewöhnlich: Hildrun und Martin Groß heißt das jüngst vermählte Brautpaar. Am letzten Freitag wurden die Eheleute Hildrun und Martin Groß sowie der Geißbock offiziell vorgestellt.

„Martin Groß hatte im vergangen Jahr einen super Einstand in Lambrecht“, schwärmte Bürgermeister Karl-Günter Müller und verwies auf seinen Einsatz bei den letzten Geißbockfestspielen, wo Martin sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellen durfte. Nicht ganz einfach war es allerdings, den geistliche Würdenträger davon zu überzeugen, gemeinsam mit seiner Braut den Geißbock in diesem Jahr nach Deidesheim zu führen. „Jo, de Parre kann des jo mache“ lautete die Stimme des Volkes und „aus Spaß wurde schließlich ernst“, wie sich Martin schmunzelnd erinnerte. Positiv beinflusst wurde er dabei von der Beigeordneten Tanja Bundenthal, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pfarrhaus lebt.
Kennengelernt hat sich das Brautpaar kurz vor dem 30. Geburtstag von Hildrun beim Theologiestudium. Hildrun (34) kommt aus Berlin, Martin (36) aus Pirmasens. Mit Tieren kennt er sich gut aus, da er auf einem Bauernhof aufgewachsen ist. „Leider gab’s da keine Ziegen, mit Kühen kann ich mehr anfangen. Es ist mir eine große Ehre, dass der Geißbock künftig meinen Namen tragen wird, schließlich handelt es sich um einen prachtvollen Bock“, freut sich Martin, der seit März letzten Jahres das Amt des Protestantischen Pfarrers in Lambrecht ausübt, während Hildrun Pfarrerin in Haßloch ist.
Der derzeit noch namenlose Geißbock ist ein rassiger Toggenburger, stammt aus der Zucht von Oliver Wittmer aus Forst und wiegt über 60 Kilogramm. Er ist gut gebeutelt und gehörnt, aber hat leider bisher „nur“ „weiblichen Nachwuchs gezeugt - und wird hoffentlich dennoch die Gnade der Lambrechter finden, die am Pfingstdienstag nach guter Tradition den Bock als Bezahlung für die Vergabe der Weiderechte an Lambrecht in Empfang nehmen werden.
Eingeleitet wird das Versteigerungszermoniell in Deidesheim mit einem Marsch des Brautpaars nebst Bock in den frühen Morgenstunden von Lambrecht nach Deidesheim, wo der Geißbock dann abends versteigert wird.
Zuvor laden die Lambrechter am Pfingstsonntag, 9. Juni, 17 Uhr, zu einem Heimatabend ein, wenn zu Ehren des kürzlich verstorbenen Autors Karl-Heinz Himmler im Schulhof der Grundschule Lambrecht dessen 9. Bild zu seinem Theaterstück zur Geißbock-Versteigerung aufgeführt und der 616. Lambrechter Tribut-Bock übergeben wird. Ab 18.30 Uhr gibt’s außerdem Live-Musik mit der Band „Sempre@Ever“. Für das leibliche Wohl sorgt der Verkehrsverein. Der Eintritt ist frei. pac

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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