Kleine aber feine fermate-Konzertreihe statt großem Klassik-Festival
Kultur braucht eine Bühne
Landau-Land. Wer bei der fulminanten Premiere von fermate im letzten Jahr dabei war, der weiß bereits: Die Fermate über einer Note oder einem Akkord bezeichnet einen Moment des Innehaltens in der musikalischen Bewegung. Die Fermate ist ein Ruhepunkt, der die vorhandenen Energien bündelt, ein kraft- und erwartungsvolles Signal, das Raum schafft für Unvorhergesehenes, für eigene Ideen, für Improvisatorisches, für Experimentelles.
Im Frühjahr diesen Jahres hat nun ein erzwungenes Innehalten die ganze Welt erfasst.
Viele Veranstaltungen müssen in diesem Jahr abgesagt werden, da ihre Durchführung mit den geltenden Regelungen zur Eindämmung der Pandemie nicht wie gewohnt umzusetzen ist. Auch die zweite Auflage des fermate-Festivals war lange fraglich. Schließlich konnten die Veranstalter, das Musikerpaar Ilse und Christoph Berner sowie der Verein Südliche Weinstrasse Landau-Land e.V., gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Landau-Land ein Konzept für eine kleine Konzertreihe erarbeiten, die nun statt dem geplanten Festival stattfinden kann. „Musik braucht Begegnung! Wie kein anderes Genre der Kunst lebt sie davon, Menschen zusammenzubringen und zu vereinen. Deshalb haben wir uns entschieden, der Kunst und der klassischen Musik eine Bühne zu geben - auch unter Corona-Bedingungen!“ betont Torsten Blank, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land.
Aus den vorgesehenen sechs Konzertprogrammen an vier Tagen in vier Spielstätten mit insgesamt 14 Musikern, wird nun ein sehr viel kleineres Programm werden:Am Freitag, 28. August, wird der ruppige Revolutionär Ludwig van Beethoven mit einer hochkarätigen Geburtstagsgala „Beethoven 250 – Forever Young“ gefeiert. Am Samstag, 29. August, spielen die fermate-Musiker Mitreißendes und Stimmungsvolles von Johannes Brahms unter dem Titel „Tanzbein und Spielbein“.
Anders als ursprünglich geplant wird es diesmal nur eine einzige Open-Air-Bühne für alle Konzerte im Ortsmittelpunkt in Birkweiler geben, die Konzerte finden also nur bei passendem Wetter statt. Die beiden Programme werden am jeweiligen Konzerttag doppelt gespielt. Am Freitag um 17.30 Uhr und 20 Uhr die Beethoven-Gala und am Samstag um 17.30 Uhr und 20 Uhr der Brahms-Abend. Im Anschluss an die Konzerte wird den Konzertbesuchern auf dem Birkweiler Eichplatz ein erstmals kreierter fermate-Wein vorgestellt.
Die Organisation und Durchführung dieser kleinen Konzertreihe wird alle Beteiligten vor Herausforderungen stellen: Es wurde ein Hygienekonzept nach den derzeit geltenden Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz erarbeitet. Die Anzahl der Plätze je Konzert wurde reduziert, so dass Abstandsregelungen eingehalten werden können. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer werden vor Ort im Einsatz sein um alle nötigen Maßnahmenumzusetzen. Sollten die Konzerte trotz sorgfältiger Planung wetterbedingt oder auf Grund veränderter Corona-Regelungen kurzfristig abgesagt werden müssen, bekommen die Besucher ihr Eintrittsgeld in voller Höhe zurückerstattet.
Trotz all dieser Umstände wird an diesen beiden Abenden die Musik im Mittelpunkt stehen. Sowohl die Riege der eingeladenen Musiker als auch das Programm sind auserlesen. Wir dürfen uns auf zwei bemerkenswerte Konzerttage freuen, um die uns – gerade in diesem Jahr – die sonst führenden musikalischen Hotspots Europas beneiden werden.
Erneut laufen die musikalischen Fäden der Konzertreihe bei Ilse und Christoph Berner zusammen. Das Musikerpaar nutzt seine internationale Konzerterfahrung und die Kontakte zu gefragten Künstlern, um hochkarätige Musik und Liedprogramme in die Region zu bringen. Erklärtes Ziel von fermate ist es, die Klassik aus dem Elfenbeinturm zu befreien und bei höchstem musikalischem Anspruch dem Publikum die Werke unterhaltsam, humorvoll und allgemein verständlich näher zu bringen.
Alle Informationen rund um die diesjährige fermate-Konzertreihe, die geltenden Regelungen zu deren Durchführung sowie das Bestellformular für Karten gibt es online unter: www.fermate-klassikfestival.de
Autor:Thomas Klein |
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