Asiatische Hornisse: "Eine Gefahr für die gesamte Welt"
Die als angriffslustig geltende Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Laut den neuesten Meldestatistiken erstreckt sich ihr Lebensraum mittlerweile vom Saarland bis in die Vorderpfalz entlang des Rheins. Stiche der Hornisse können bei Menschen zu einem septischen Schock führen. Auch für Bienen bedeuten diese Tiere eine ernsthafte Gefahr.
Asiatische Hornisse taucht bei fast allen Imkern auf
Landstuhl. Der Imkerverein Landstuhl hatte zu einem Sonderstammtisch eingeladen. Der Grund war die neueste Entwicklung der Asiatischen Hornisse im Bereich der Westpfalz. Vorsitzender Eckhard Richter konnte über 50 Imker begrüßen. Wie Richter betonte, habe man an fast allen Stammtischen über die angriffslustige Asiatin berichtet, doch solange es im Westrich nicht akut war, hielt sich das Interesse an Informationen in Grenzen. Jetzt habe sich das geändert, und die Asiatische Hornisse taucht bei fast allen Imkern auf.
Nester in hohen Baumwipfeln
Das bedeute, so Richter, nicht nur eine Gefahr für die Bienen, sondern die gesamte Welt der Bestäuber und der Bevölkerung. Während sogenannte Primärnester sich in Hecken, unter Vordächern oder Rollladenkästen befinden, sind Sekundärnester mit einem enormen Durchmesser in hohen Baumwipfel erst beim Blätterabfall sichtbar.
Andreas Presuhn, Beauftragter Bienensachverständiger im Landesverband, hatte für Landstuhl eine Präsentation zusammen gestellt. Darin beleuchtete er die Erfahrungen von Italien und Frankreich. In Meldestatistiken zeigte er den Hotspot in Deutschland auf, der sich vom Saarland her kommend an den Rhein zieht. Besondere Dichte an Asiatischen Hornissen-Nestern befinden sich in der Vorderpfalz entlang des Rheins.
Mildes Klima fördert Verbreitung
Das sich die Hornisse gut verbreiten kann, liegt am milden Klima. Sie fliegt noch zum Räubern bei vier Grad. Presuhn schilderte aber auch Möglichkeiten zum Schützen von Bienenvölkern und Wege, wie man Nester finden kann. Das Beseitigen dieser Nester wird von Spezialisten durchgeführt, die über besondere Schutzbekleidung verfügen. Diese ist notwendig, da die Stiche der Hornisse zu einem septischen Schock führen können.
Solange die Hornissen nicht in Scharen die Bienen befallen, kann man mit Schutzmaßnahmen gegenwirken. Doch, so Richter, wird die Asiatin auf längere Zeit neben der Varroa-Milbe ein zusätzliches Problem für die Imkerschaft werden.
Unterschiede zur Deutschen Hornisse
Die Unterschiede in der Körperfärbung sind laut dem Nabu besonders auffällig: Der Kopf der Europäischen (Deutschen) Hornisse ist rötlich bis schwarz, während die Asiatische Hornisse einen schwarzen Kopf mit orangener Stirn hat. Der Thorax der Europäischen Hornisse zeigt ein rotbraunes Muster mit einer schwarzen, v-förmigen Zeichnung, wohingegen der Thorax der Asiatischen Hornisse einfach schwarz ist. Der Hinterleib der Asiatischen Hornisse ist dunkler, mit schwarzen vorderen Segmenten und einer orangegelben Spitze, während die Europäische Hornisse rotbraune und schwarze Segmente mit der typischen schwarzen Zeichnung auf gelbem Grund aufweist. Die Beine der Europäischen Hornisse sind dunkel, im Gegensatz zu den gelben Beinen der Asiatischen Hornisse. Die Asiatische Hornisse ist stärker als die europäische Art und bedroht die Artenvielfalt.
Das Land Rheinland-Pfalz bittet daher Sichtungen von Asiatischen Hornissen unbedingt zu melden. Auf dem eigens dafür eingerichteten Internetformular sind das Datum, der Ort und die geschätzte Anzahl der Tiere anzugeben. Auch ist eine Möglichkeit vorhanden, um Bilder hochzuladen. Asiatische Hornisse melden
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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