Ein Dorf atmet auf: Punktlandung für 3,8 Millionen-Projekt
Von Erik Stegner
Krickenbach. „Die Vollsperrung ist endlich beendet. Nach zweijähriger Bauzeit haben wir die Fertigstellung der Ortsdurchfahrt (K59) und die Neugestaltung der Ortsmitte erfolgreich auf den Punkt gebracht“, freute sich Ortsbürgermeister Uwe Vatter. Am Samstagnachmittag lud er zur feierlichen Einweihung und Freigabe ein. Für die Autofahrer bedeutet dies freie Fahrt in Richtung Sickinger Höhe und in die entgegengesetzte Richtung nach Kaiserslautern.
Hoher Besuch aus Mainz
Auf der Gästeliste stand hoher Besuch: Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, reiste aus Mainz in den Landkreis Kaiserslautern. In ihrer Rede bezeichnete sie die Verkehrsfreigabe als bedeutenden Tag für die kleine Gemeinde und bezifferte die Gesamtkosten auf 3,8 Millionen Euro - wovon 1,15 Millionen Euro Fördergelder vom Land Rheinland-Pfalz kamen. Das Herzstück des Projekts und ausschlaggebend für die Neugestaltung sei der Umbau der Ortsmitte gewesen. Da Rheinland-Pfalz ein Flächenland sei, sei es wichtig, in den Straßenbau zu investieren. Die neue Straße, Gehwege und Bushaltestellen seien ein Gewinn, da sie nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sondern auch das Ortsbild verschönern, lobte die Ministerin.
Entbehrungen und unendlich viel Einsatz
Bürgermeister Uwe Vatter resümierte die letzten beiden Jahre. Die Bauzeit habe hartes Arbeiten, Entbehrungen und unendlich viel Einsatz gefordert und die Gemeinde stark beansprucht. Emotional seien die Krickenbacher auch schon mal an ihre Grenzen gestoßen. Die Vollsperrung und der damit verbundene Lärm und die Staus seien eine große Belastung für alle gewesen, berichtete Vatter. Den Anteil der Gemeinde für den Ausbau der Gehwege bezifferte er auf 756.000 Euro. An Fördermitteln seien dafür 178.000 Euro geflossen. 187.000 Euro kosteten die Bushaltestellen (113.000 Euro Förderung). 520.000 Euro (190.000 Euro Förderung) waren für den Straßenbau nötig. Trotz immenser Kosten habe sich die Mühe gelohnt. Der neue Dorfmittelpunkt sei ein Schmuckstück geworden. An diesem Ort der Erinnerung und Zukunft werde künftig miteinander gelacht und gefeiert, sagte Vatter.
Schlechte Straßenzustände in Kindsbach und Gerhardsbrunn
Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern, bezeichnete die Ortsdurchfahrt als die modernste des Landes. Es sei nicht nur viel über der Oberfläche passiert, sondern auch im Untergrund gearbeitet worden – zum Beispiel mit der Verlegung von Glasfaserkabeln. Eine besondere Herausforderung habe ein „verrohrter Bach“ dargestellt. Es gebe in der Region weiterhin viel zu tun, denn allein im Landkreis seien fünf bis sieben Ortsdurchfahrten sanierungsreif, vor allem die Gemeinden Kindsbach und Gerhardsbrunn.
Dickes Fell und Standhaftigkeit
Dr. Peter Degenhardt, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl, lobte das Engagement, das alle Beteiligten in das Projekt eingebracht haben. Ein besonderes Lob hatte er für Uwe Vatter, der bei all den Belastungen und manchmal auch großem Frust ein dickes Fell haben und Standhaftigkeit zeigen musste. Besonders wies er in Anwesenheit von Ministerin Daniela Schmitt auf den schlechten Zustand der Ortsdurchfahrt in Kindsbach hin, deren Sanierung unbedingt zeitnah angegangen werden müsse.
Hintergrund: Der Ausbau der K 59 in Krickenbach war eine Gemeinschaftsmaßnahme des Landkreises Kaiserslautern (Fahrbahn und Straßenentwässerung), der Ortsgemeinde (Gehwege, Bushaltestellen, Fahrbahnverengung, Kurzzeitstellplätze, Umgestaltung der Ortsmitte) soiwie den Verbandsgemeindewerken (Ver- und Entsorgungsleitungen). Die Sanierung wurde in zwei Bauabschnitten durchgeführt und dauerte zwei Jahre.
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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