Ein humorvoller Abend mit Eckhard Richter, Achim Pauli und Luca Tarantini
Ein Wechselbad der Gefühle in der Stadthalle Landstuhl
- Eckhard Richter, Achim Pauli und Luca Tarantini überzeugten das Publikum mit ihrem neuen Programm Foto: Kries
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Landstuhl. „Wir müssen reden, wenn nicht jetzt, wann dann?“ Aber über was wollen sie reden, Eckhard Richter, Achim Pauli und Luca Tarantini? Über Putin, Trump, Erdogan oder über den Dieselskandal? Oder über Landstuhls Ehrenbürger Theo Schohl, der im Juni das Bundesverdienstkreuz bekam? Oder über das Jahr 2018 mit den vielen Jubiläen? 100 Jahre SPD in Miesenbach, 65 Jahre „Mückepletsch“ 150 Jahre Bahnhof Ramstein (an dem Tag ist sogar ein Zug vorbei gefahren), 44 Jahre Carnevals- und Unterhaltungsverein Landstuhl oder 60 Jahre Dosenravioli von Maggi (Büchse auf, Löffel rein). Unglaubliche Fundstücke aus dem Alltag wurden in einer absurden, anmutenden Mischung dem Publikum im Foyer der Landstuhler Stadthalle an zwei Abenden in der vergangenen Woche geboten. Mal nachdenklich, dann wieder hintersinnig und humorvoll verpackt. Kurzum, ein Wechselbad der Gefühle und das teilweise in imposanten Lokalkolorit eingebunden.
„Wir wollen offen und ehrlich miteinander umgehen, in dieser Welt wird viel gelogen“, fand Achim Pauli und zitierte Walter Ulbricht: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Feinsinnig seine Aussagen: „Eine Mutter kann nicht helfen bei vielen alten Schrauben. Bei uns arbeiten zwei Afrikanerinnen, die haben einen echt schwarzen Humor. Der Deutsche hat Angst vorm Erstickungstod, deshalb baut er Fenster mit Kippstellung.“ Eckhard Richter fand: „Für was brauchen wir in Deutschland einen Heimatminister? Ich kenne meine Heimat, die Pfalz, meinen Wohnort.“ Anrührend und zum Nachdenken war die Schilderung über den Besuch seines Freundes in der Palliativstation.
„Warum summt die Biene?“, Diese Frage stellte Richter, in seiner Freizeit Hobbyimker, den Zuhörern, um sie auch gleich selbst zu beantworten: „Weil sie ihren Text vergessen hat.“ Ernst wurde Richter bei seinem Hinweis auf das Insektensterben, das Vernichten der Nahrung für die Kleinlebewesen durch den übermäßigen Einsatz von Pestiziden, auf die Reduzierung der Vogelwelt. „Politik redet, die Industrie macht weiter und die Natur verabschiedet sich Stück für Stück. So kann es nicht weitergehen.“ Richter ließ auch die Gerüchteküche kochen. Kleine Kostprobe aus der Lokalpolitik gefällig? „Die Verbandsgemeinde Landstuhl fusioniert mit der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd aber Ramstein-Miesenbach macht nicht mit. Die Stadt hat Angst, sich finanziell an die Sanierung der Burg zu beteiligen“. Ja – und die Musik kam natürlich an diesem Abend auch nicht zu kurz.
Dafür sorgte Luca Tarantini mit Liedern, auf die er sich selbst mit der Gitarre begleitete. Mit „Yippie, yippie, Yeah“, Krawall und Remmidemmi, dem sich ein langanhaltender Applaus der Zuhörer anschloss, endete das rund zweistündige Bühnenprogramm. amk
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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