„Frieden lernen“
Exkursion der IGS Am Nanstein nach Verdun
Landstuhl. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe der IGS Am Nanstein Landstuhl besuchten im Rahmen des Gesellschaftslehre-Unterrichtes die Gedenkstätte des Ersten Weltkrieges in Verdun/Frankreich. Begleitet von H. Johann, einem Vertreter des Volksbundes und der Kriegsgräberfürsorge, besichtigten die Klassen zunächst das völlig ausgelöschte Dorf Fleury, in dem nur noch einzelne Gedenksteine erahnen lassen, wie und wo die Menschen gelebt haben. Im „Memorial“, in dem sich ein Museum befindet, waren beeindruckende Exponate der kriegerischen Handlungen, persönliche Utensilien der Soldaten, medizinisches Gerät der Ambulanz und zahllose Fotos zu sehen. Auf konserviertem Boden des Schlachtfeldes von Verdun konnte man nur getrennt durch eine Glasplatte gehen und stehen. Ein beklemmendes Gefühl vermittelte der Rundgang des in der Nähe gelegene Fort Douaumont, der den schrecklichen Alltag der Soldaten nur erahnen ließ und bei den Schülerinnen und Schülern sichtliche Betroffenheit auslöste. Die für 800 Personen ausgelegte Festung musste während der Kampfhandlungen das fünffache der Soldaten zwischen zahllosen Verwundeten und den ohrenbetäubenden Einschlägen der Artilleriegeschütze beherbergen. Die Umgebung um und über der Festung gleicht einer Mondlandschaft mit zerschossenen Hügeln und Kratern. Die letzte Station der Exkursion führte die Gruppe zum Gebeinhaus und Nationalfriedhof, auf dem christliche, muslimische und jüdische Soldaten vereint begraben liegen. Im Gebeinhaus selbst sind die Überreste von über 150 000 nicht identifizierten Soldaten unterschiedlicher Nationalitäten verwahrt. Das Gebeinhaus soll ein in den Boden gestecktes Schwert symbolisieren und eine Aufforderung für die Nachwelt sein, sich nicht dem Krieg, sondern dem Frieden verbunden zu fühlen. Das Wort „pax“/Frieden als Grundidee der europäischen Gemeinschaft - in goldenen Lettern über dem Eingang des Gebäudes stehend - begleitet die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg nach Hause. (ps)
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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