Der Beginn von Weltkarrieren
Filmreife Abiturfeier
Das Motto des diesjährigen Abiturjahrgangs ist „Abiversal“, eine Anspielung auf die amerikanische Filmfirma Universal. Tatsächlich war die Abiturfeier 2024 des Sickingen-Gymnasiums in der Stadthalle Landstuhl perfekt und geradezu filmreif inszeniert. 56 erfolgreiche Schülerinnen und Schüler hatten jeweils ihre großen Auftritte bei der Überreichung der Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife, Dokumente mit gewissermaßen „universaler“ Geltung, da sie für eine ein Studium oder auch eine Berufausbildung nicht nur in Deutschland, sondern in fast jedem anderen Land der Welt berechtigen. Es wird nun darauf ankommen, ob und inwieweit es den Schülerinnen und Schülern gelingt, die gewaltige Freiheit zu nutzen, die sie mit der Erlangung des Abiturs nun haben. In der Schule hatten sich die Schülerinnen und Schüler bisher jedoch noch nicht als Stars auf internationaler Bühne gefühlt. Das vollständige Abimotto lautet daher: „Abiversal – 13 Jahre im falschen Film“. Nach der Abiturfeier und dem unvermeidlichen Abistreich kann jedoch für alle endlich die ersehnte „Weltkarriere“ beginnen.
Mit dem Abiturjahrgang 2024 verlässt der erste Jahrgang das Gymnasium, der den gesamten Zeitraum der Oberstufe am Standort Wallhalben verbracht hat. Die Schülerinnen und Schüler trugen in Wallhalben nicht zuletzt auch zu einem Aufschwung der lokalen Wirtschaft bei und belebten Schulgebäude, die sonst dort leer stehen würden. Der idyllisch im schönen Wallhalbtal gelegene Schulstandort ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, sich in Ruhe auf das Abitur vorzubereiten. In Freistunden waren auch Waldspaziergänge möglich und Abstecher in die nahe gelegene Pizzeria. Viele Abiturientinnen und Abiturienten gelang es auch dieses Jahr, Beachtliches zu leisten und hervorragende Noten zu erzielen.
In ihrer Abiturrede hob die Schulleiterin Andrea Meiswinkel hervor, dass das Leben eine lange Reise sei, die aus vielen kleinen Schritten bestehe, die jeweils eine neue Herausforderung für die eigene Entwicklung seien. Die Abiturientinnen und Abiturienten seien nun „Architekten des eigenen Schicksals“. Ihre, unsere Zukunft hänge davon ab, was wir heute tun. Die Welt stehe vor großen globalen Herausforderungen und jede und jeder trüge Verantwortung dafür, diese zu bewältigen: „Junge Menschen sollen Verantwortung übernehmen und an der Gestaltung der Zukunft mitwirken. Seid mutig, seid einfallsreich und seid bereit, Verantwortung zu übernehmen!“ Mit dem erfolgreich erlangten Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife stünden ihnen vielfältige Wege ins Leben offen, das könne ein Studium sein, eine Berufsausbildung oder eine Kombination aus beidem. Die Schulleiterin forderte die Abiturientia auf, sich für die Gesellschaft und das Allgemeinwohl zu engagieren: „Wer, wenn nicht ihr!“ Am Schluss bedankte sich die Schulleiterin bei allen, die dieses Abitur möglich gemacht hatten, vor allem bei den Eltern, den Familien und den Lehrerinnen und Lehrern. Sie sei nun sehr gespannt, was aus den nunmehr Ehemaligen der Schule in Zukunft werde und sie lud sie ein, zum Beispiel anlässlich von Schulfesten, wieder an ihre alte Schule zurückzukommen.
Die Abiturrede im Namen der Lehrerschaft hielten dieses Jahr Esther Brill und Christian Rippel, die jeweils Kursleiter eines Stammkurses in Geschichte und in Biologie waren. In einem amüsanten und augenzwinkernden Durchgang durch die Filmgeschichte stellten die beiden Lehrkräfte Beziehungen zwischen den Highlights der Schullaufbahn der Abiturentia und bekannten Blockbustern her. Sie entließen den Jahrgang mit der Ermunterung, die eigenen Träume zu verwirklichen: "Für manche mag die Zukunft wie ein offenes Ende erscheinen, voller Möglichkeiten und Überraschungen. Doch eins ist sicher: Jeder von euch hat das Zeug zum Hauptdarsteller seines eigenen Lebensfilms. Nutzt die Fähigkeiten, die ihr in diesen 13 Jahren erworben habt, setzt eure Träume in Szene und gestaltet eure eigene Erfolgsgeschichte."
Die Rede im Namen der Schülerschaft oblag den Schülersprechern Jonas Becker und Julian Gehm. Jonas Becker beglückwünschte den Jahrgang für das außergewöhnliches Durchhaltevermögen, das die Schülerinnen und Schüler im Verlauf ihrer Schulzeit an den Tag gelegt hätten. Angesichts des aktuellen Arbeitskräftemangels stünden ihnen alle Türen offen, so dass ihnen eine glückliche Zukunft bevorzustehen scheine: „Der Weg bis dahin ist aber nicht leicht“, schloss Jonas Becker seine Rede, „aber ich bin mir sicher, wenn ihr das Sickingen-Gymnasium überlebt habt, könnt ihr alles schaffen.“ Sein Stellvertreter Julian Gehm bemerkte dann, die Schule habe die Abiturientia nicht richtig auf das Leben vorbereitet. Sie hätten in der Schulzeit viel zu viel Unnützes gelernt, was sie niemals brauchten und bestimmt vergessen würden. Viel wichtiger wäre es gewesen, wenn sie stattdessen gelernt hätten, wie man zum Beispiel das Formular einer Steuererklärung richtig ausfülle
Im Anschluss an die Verleihung der Zeugnisse fand die Verleihung der Abiturpreise statt.
Die Schulleiterin Andrea Meiswinkel, überreichte den Preis der Ministerin für vorbildliche Haltung und beispielhaften Einsatz in der Schule an Ann-Kathrin Bader. Den Preis des Vereins der Freunde des SGL, den Dr.-Hubert-Weber-Preis, erhielt Ben Brengel.
Die Preise des Landkreises Kaiserslautern für einen Abiturschnitt von 1,5 oder besser wurden von der Ersten Kreisbeigeordneten Gudrun Heß-Schmidt überreicht. Sie gingen an Julia Joy Neuenschwander (1,0), Paula Noll (1,1), Marina Zulian (1,2), Leon Basler (1,3), Jana Brehmer (1,4) sowie an Jumana Chahrour, Lea Göttel, Frederike Raab, Madeline Vance und Maya Weigel (alle 1,5).
Die Preise der Verbandsgemeinde Landstuhl gingen an Julius Backes, Jana Brehmer und Marina Zulian. Sie wurden vom Beigeordneten der Verbandsgemeine Landstuhl, Richard Roschel, übergeben.
Die Preise der Stadt Landstuhl wurden Tahsin Uddin, Marvin Prien und Alexa Berger von der Ersten Beigeordneten der Stadt Landstuhl, Nicole Meier, überreicht.
Den Preis der Partnerstadt Pont-à-Mousson für hervorragende Leistungen im Fach Französisch erhielt Madeline Vance. Der Preis wurde von der hierfür extra angereisten Beigeordneten der Stadt Pont-à-Mousson, Marie-Dominique Formery, verliehen.
Frederike Raab erhielt den Preis des Altphilologenverbands für ihre besonderen Leistungen in den Fächern Latein und Geschichte.
Ein Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ging an jeweils Ben Brengel, Mattis Lüer und Julia Neuenschwander. Mattis Lüer erhielt zusätzlich den Preis der Stiftung Pfalzmetall für hervorragende Leistungen im Fach Physik.
Die Preise des Deutschen Mathematik-Vereins, der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie den Preis des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin errang allesamt Paula Noll.
Für hervorragende Leistungen in Geschichte wurde Leon Basler mit einem Preis des Philologenverbands ausgezeichnet.
Mit dem Scheffel-Preis der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe für hervorragende Leistungen im Fach Deutsch wurde Julia Neuenschwander geehrt.
Der Preis der Deutschen Gesellschaft für Philosophie e.V. ging an Katharina Lorenz.
Frederike Raab wurde durch den Preis des Deutschen Altphilologenverbands für sehr gute Leistungen im Fach Latein gewürdigt.
Den Preis der Atlantischen Akademie für sehr gute Leistungen im Fach Englisch erhielt Sophia Morello.
Den Preis der Europa-Union erhielt Julia Neuenschwander für ihre hervorragenden Leistungen in Geschichte und Sozialkunde.
Mit dem Preis des Fachverbands für Kunstpädagogik wurde außerdem Alexa Berger geehrt.
Mit dem bedeutenden Preis des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, der Pierre-de-Coubertin-Medaille, wurde schließlich Ann-Kathrin Bader geehrt.
Autor:Achim Jung aus Landstuhl |
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