Ehrenamtliches Engagement in den Westpfalz-Werkstätten
Gegenseitige Bereicherung
Von Frank Schäfer
Landstuhl. Einmal im Monat - immer an einem Freitagnachmittag – treffen sich in den Malgruppen der Westpfalz-Werkstätten in der Bruchwiesenstraße 31 in Landstuhl Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen, um miteinander zu malen.
Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich Hannelore Christmann ehrenamtlich in den beiden Malgruppen. „Nach und nach hat es sich ergeben, dass immer mehr mitmachen. Inzwischen sind die Teilnehmer auf zwei Gruppen von jeweils zehn Personen aufgeteilt“, berichtet sie. „Es ist einfach schön, zu sehen, wie viel Spaß es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern macht“, so Hannelore Christmann. Bei den „Freunden der Malerei“ in Landstuhl ist sie seit mehr als 30 Jahren aktiv. Seit vier Jahren ist sie zweite Vorsitzende, davor war sie drei Jahre lang erste Vorsitzende des Vereins.
Hans Roßberger aus Hütschenhausen ist seit acht Jahren ehrenamtlich in den Malgruppen aktiv. Als Autodidakt hat er sich das Malen selbst beigebracht und ist ebenfalls Mitglied bei den „Freunden der Malerei“. „Ich male schon seit 40 Jahren“, berichtet der 73-Jährige, der seine Bilder bereits in mehreren Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentierte. „Die Leute sind so dankbar und herzlich. Man ist überrascht, wie die Menschen sich freuen“, so Roßberger. Der Hobby-Künstler leitet außerdem seit zehn Jahren Mal-Workshops für Schüler der Realschule in Ramstein und seit Februar auch für Schüler der Grundschule in Spesbach. Gemalt wird mit Aquarellstiften, Themen werden nicht vorgegeben. „Wir fragen immer: Wer will was malen? Darüber hinaus geben wir Anregungen, Tipps und Hilfestellung“, erklärt Hans Roßberger.
Neben Hannelore Christmann und Hans Roßberger ist seit Frühjahr 2018 auch Manuela Hörhammer ehrenamtlich in den Malgruppen engagiert. Auch sie ist über die „Freunde der Malerei“ zu den Westpfalz-Werkstätten gekommen.
Das Angebot der arbeitsbegleitenden Maßnahmen in der Einrichtung ist breitgefächert. Neben dem Malangebot gibt es Deutsch- und Englischkurse, einen Rechenkurs sowie Fußballtraining, Radtouren, Yogakurse und Selbstverteidigung. 14 Ehrenamtliche engagieren sich zurzeit regelmäßig in den Westpfalz-Werkstätten.
Ehrenamtliches Engagement bietet die Möglichkeit, sich und seine Fähigkeiten zum Wohle anderer auf vielfältige Weise einzubringen. „Es ist eine gegenseitige Bereicherung und hilft, Barrieren abzubauen“, erklärt Dieter Rauland, Fachdienstleiter beim Ökumenischen Gemeinschaftswerk Pfalz, zu dem die Westpfalz-Werkstätten gehören. „Wir freuen uns, wenn sich Menschen bei uns ehrenamtlich engagieren möchten. Dadurch können wir unser Bildungsangebot erweitern und die Teilnehmer können etwas dazulernen“, so Rauland. Wer Freude an der Begegnung mit unterschiedlichen Menschen hat und seine Zeit mit anderen teilen und sich sozial engagieren möchte, kann einfach mit dem Ökumenischen Gemeinschaftswerk in Kontakt treten.
In der Pfalz und der Saarpfalz bietet das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz gezielte Unterstützung, Begleitung, Förderung und Beschäftigung für Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Ziele und Aufgaben des Gemeinschaftswerkes orientieren sich am caritativ-diakonischen Auftrag der Kirchen. Nächstenliebe und das christliche Menschenbild stehen dabei im Mittelpunkt. fsc
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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