Kaiserstraße: "Schwere Zeit für Einzelhandel und Gewerbe"
Landstuhl. Der Umbau der Kaiserstraße sorgt für Diskussionen. Wie die Stadt auf Wochenblatt-Anfrage mitteilt, starten die Arbeiten in der zentralen Geschäftsstraße nun am 4. November. Für die Sanierung, die in drei Abschnitten erfolgt, sind zwei Jahre eingeplant (wir berichteten). In Landstuhl gibt es Befürchtungen, dass die ansässigen Geschäfte und Gastronomiebetriebe die Bauzeit nicht überstehen werden, da ihnen durch den Wegfall von Parkplätzen und die geringere Kundenfrequenz Umsatzeinbußen drohen. In den sozialen Medien wird die Stadt wegen der gewählten Bauzeit kritisiert. Im November zu beginnen und über den Winter zu bauen, mache aufgrund der zu erwartenden Schlechtwetterpausen keinen Sinn. Dadurch werde sich das gesamte Projekt um weitere Monate verzögern, lautet der allgemeine Tenor.
"Kümmererin" widerspricht Befürchtungen
Manuela Kraft, Ansprechpartnerin für den Stadtumbau und die Umgestaltung der Kaiserstraße, widerspricht diesen Meinungen. Ohne Frage werde es für die Einzelhändler eine schwierige Zeit, Existenzängste seien aber nicht angebracht. An der bereits vollzogenen Sanierung des Alten Marktes und des Adolph-Kolping-Platzes sei das eindrucksvoll zu erkennen. Dort hätten die Einzelhändler während des Ausbaus zusammengehalten und seien nun mit "ihrem" neuen Umfeld glücklich. Auch in der Bevölkerung sei die anfängliche Skepsis einer großen Zustimmung gewichen. Die „Kümmererin“ ist sich sicher, dass das in zwei Jahren auch in der Kaiserstraße so sein wird.
Stadt, Fördergemeinschaft und Zukunftsregion helfen
Zudem werden die Einzelhändler von der Stadt, der Fördergemeinschaft und der Zukunftsregion Westpfalz mit verschiedenen Aktionen unterstützt. So sei beispielsweise ein Landstuhler Adventskalender mit unterschiedlichen Aktionen wie Lesungen, Gewinnspielen, Besuch des Nikolauses, Musikprogramm und Rabattaktionen geplant. Dadurch sollen möglichst viele Kunden zum Einkauf in die "Sickingenstadt" kommen. „Aber auch die Stammkunden müssen natürlich den Geschäften und Gewerbetreibenden in der Kaiserstraße die Treue halten“, appelliert Manuela Kraft.
Die Stadt tue alles dafür, um die Belastungen bei der Umgestaltung so gering wie möglich zu halten. Darum sei der Ausbau in drei Phasen unterteilt worden. Bevor die Arbeiten starten, sollen sogenannte Baustelleninfotafeln die Verkehrsteilnehmer über die vorgesehenen Umleitungswege informieren. Transparenz soll gegenüber den Landstuhler Bürgern herrschen. Um über die Projekte zu informieren und als Ansprechpartner bei Problemen zur Verfügung zu stehen, ist Manuela Kraft vierzehntägig von 11 bis 13 Uhr auf dem Wochenmarkt präsent. Bei Fragen rund um das Projekt ist sie unter der Woche telefonisch und per Mail erreichbar (0173/3947248 / manuela.kraft@vglandstuhl.de).
Geschäfte profitieren von Barrierefreiheit
Überzeugt ist sie davon, dass von der barrierefreien und modernen Umgestaltung mit neuen Stadtbäumen jedes Geschäft in seiner Außendarstellung profitiert. Dass es nach der Sanierung in der Kaiserstraße keine Parkplätze mehr gebe, entspreche nicht den Tatsachen, denn in den öffentlich in einer Bürgerversammlung vorgestellten Plänen sei die Einzeichnung von Parkbuchten vorgesehen. Unklar sei momentan nur noch, ob Kurzzeitparken oder eine Parkzeit von bis zu zwei Stunden erlaubt werde. Durch die Einführung von Tempo 30 soll die Straße für Fußgänger und Radfahrer sicherer werden und künftig weniger Lastwagen in die Kaiserstraße einfahren. Dazu bestehe schon jetzt ein Einfahrverbot, an das sich aber viele Brummifahrer nicht halten, erklärt Manuela Kraft.
Gesamtkosten betragen 5,8 Millionen Euro
Wie von uns bereits berichtet - Landstuhl investiert 5,8 Millionen Euro - ist der Umbau in drei Bauabschnitten vorgesehen: Der erste Schritt erfolgt zwischen der Eisenbahnstraße und der Wiesenstraße, dabei wird der Abschnitt für den Verkehr voll gesperrt. Der Verkehr wird über die Bahnstraße und den Imfeld-Kreisel umgeleitet. Verkehrsbehinderungen in Form von Staus werden erwartet. Denn seit Juli wird auch ein Teilstück der L470 saniert, was sich ebenfalls auf den Verkehrsfluss auswirkt. Der zweite Bauabschnitt reicht bis zum Pallmanns Eck, bevor im dritten und letzten Bauabschnitt ab dem dortigen Kreisel, die Arbeiten bis zur Einmündung Von-Richthofen-Straße folgen. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf 5,8 Millionen Euro. Mit 1,6 Millionen Euro beteiligen sich die Verbandsgemeindewerke an der Maßnahme, die auch die Sanierung der unterirdischen Kanalleitungen beinhaltet. Die Gehwege auf beiden Seiten werden nicht zeitgleich ausgebaut, um die Sicherheit der Fußgänger und Schüler beim Weg zum Bahnhof zu gewährleisten. Den Zuschlag für die Bauarbeiten erhielt die Firma Hosgören aus Rodenbach. Die Sanierung ist Teil einer 2017 angestoßenen Transformation der Landstuhler Innenstadt, die gestärkt und attraktiver werden soll. In vollem Gange sind momentan die Arbeiten am Martin-Butzer-Platz. est
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.