Insektenhotel an den Mammutbäumen
Lebensraum für heimische Insekten
Landstuhl.Stadtbürgermeister Ralf Hersina und das Forstamt Kaiserslautern haben am internationalen Tag der Wälder ein Zeichen für Insektenschutz und Artenvielfalt im Pfälzer Wald - und damit für einen gesunden Planeten gesetzt. Sie weihten ein brandneues, extra großes Insektenhotel an den Mammutbäumen bei Landstuhl ein.
Gebaut wurde das Insektenhotel von den Forstwirtauszubildenden Justus Eichel, Mathis Pecho und FÖJler Karl Novak unter Anleitung von Meister Alf Schumacher. Den Standort suchte Luisa Rump, Revierleiterin vom Revier Landstuhl, persönlich aus „Die Mammutbäume sind schon etwas Besonderes in meinem Revier, ja in der Gegend, und das Areal liegt mir am Herzen“.
Mit dem Insektenhotel möchten Stadtbürgermeister Ralf Hersina und das Forstamt alle Besucherinnen und Besucher der Mammutbäume unbedingt zur Nachahmung im heimischen Garten, der Gartenlaube oder auf dem Balkon aufrufen. Egal, ob die neue Behausung der Insekten nun klein oder groß ist, knallig bunt oder im Naturlook - jedes neue Plätzchen hilft, den Lebensraum unserer heimischen Insekten zu erweitern und zu schützen. So können alle Bürgerinnen und Bürger ganz leicht mithelfen, die Artenvielfalt zu bewahren, die Natur zu schützen und die Welt ein kleines Stückchen wertvoller zu machen.
Denn: Insekten stehen am Anfang vieler Nahrungsketten, nehmen eine Schlüsselfunktion bei der Bestäubung vieler Pflanzenarten ein, lockern das Erdreich auf und machen den Boden fruchtbar. Sie zerkleinern und zersetzen Totholz und befreien den Wald von schädlichen Einflüssen. Ein noch größerer Verlust an Artenvielfalt und Individuen als in der Vergangenheit hätte in der Zukunft deutlich negative Auswirkungen auf die Waldökosysteme.
„Die Förderung und der Erhalt der Insektenvielfalt sind ein integraler Bestandteil unseres umfassenden und zielgerichteten Managements unserer heimischen Waldökosysteme“, teilt Forstamtsleiterin Dorothea Lehmann mit. Und Insektenhotels wie in Landstuhl oder am Forstamt in Lautern sind nur ein kleiner Baustein im Biodiversitätskonzept des Forstamtes, versichert Lehmann. „Wir werden die Insektenarten im Wald, an den Waldrändern und unseren vielen Wiesenflächen auf vielfältigste Weise unterstützen, indem wir eine hohe Diversität an Lebensräumen schaffen und bewahren“, so Forstamtsleiterin Dorothea Lehmann.
Revierleiterin Luisa Rump hat das Areal der Mammutbäume nicht ohne Grund ausgesucht: „An den Mammutbäumen trifft Wiese auf Wald, es gibt hier einen längeren Waldrand. Die Mammutbäume bieten aufgrund ihrer tiefrissigen Borke tolle natürliche Lebensräume für zahlreiche Insekten, die wiederum Nahrungsgrundlage für andere Waldbewohner darstellen. Außerdem wollte ich die Wiese um die Mammutbäume wieder etwas aufwerten“.
In den letzten Jahren lag der beliebte Parkplatz hinter Landstuhl Rothenborn, von dem aus schon viele Landstuhler zu einer Wanderung aufgebrochen sind, etwas im Dornröschenschlaf. „Nun, da das Baugebiet langsam Gestalt annimmt, ist es an der Zeit, diesen Teil des Waldes wieder etwas mehr in den Fokus zu nehmen“, so Rump.
Die Azubis Justus Eichel, Mathis Pecho und FÖJler Karl Novak haben beim Bauen übrigens schon ein Upgrade für das nächste Hotel ausgetüftelt. „Wir wollen ein ’Doppeldecker’-Hotel bauen - also Fächer an beiden Seiten. Das gibt dann doppelten Lebensraum und damit doppelte Insektenvielfalt“. red
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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