Mann stirbt nach Tasereinsatz - Polizisten weiterhin im Dienst
Landstuhl. Nachdem ein 38-Jähriger vor drei Wochen nach einem Tasereinsatz bei einem Polizeieinsatz gestorben ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft Zweibrücken gegen zwei Polizisten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Solange die Ermittlungen noch andauern, sind die beiden Beamten weiterhin im Dienst.
Von Cynthia Schröer
Die beiden Polizisten wurden nicht suspendiert, teilt das Polizeipräsidium Westpfalz mit. Angehörige des 38-Jährigen hatten am Abend des 30. April die Polizei alarmiert, weil der Mann im Wohngebiet Landstuhl/Atzel randaliert hatte. Als die beiden Polizisten in der Wohnung des Mannes eintrafen, hatte er sich bereits Schnittwunden zugefügt und griff die Polizisten an. Dann versetzten sie ihm mit einem Distanzelektroimpulsgerät, kurz Taser genannt, einen Stromstoß. Danach verlor der Mann das Bewusstsein. Die Polizisten reanimierten ihn und alarmierten den Rettungsdienst. Später starb der 38-Jährige im Krankenhaus.
Ausführliches Obduktionsgutachten liegt noch nicht vor
Die Leiche des Mannes wurde mittlerweile gerichtsmedizinisch untersucht, um die Todesursache festzustellen. Demnach sei eine Herzrhythmusstörung, ausgelöst durch einen Stromschock, stark begünstigt durch Betäubungsmittel und Medikamente die wahrscheinlichste Todesursache, teilte die Staatsanwaltschaft Zweibrücken mit. Dennoch sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, informiert die leitende Oberstaatsanwältin Iris Weingardt auf Nachfrage. "Das ausführliche Obduktionsgutachten und die weiteren Untersuchungsergebnisse liegen noch nicht vor", sagt sie. Auch laufen noch die Ermittlungen, ob der Einsatz des Tasers gerechtfertigt war. Bis wann diese abgeschlossen sein könnten, konnte Weingardt nicht einschätzen.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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