Gastspiel des Pfalztheaters an der IGS Am Nanstein
Schauspielkunst hautnah
Von Frank Schäfer
Landstuhl. Im Rahmen eines Schulprojekts setzte sich der Kurs DS 9 (Wahlpflichtfach „Darstellendes Spiel“) der IGS Am Nanstein mit den Themen Rassismus und Diskriminierung auseinander. Mit ihrem selbst geschriebenen Stück „Wir sind bunt“ setzten die Schülerinnen und Schüler ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz in der Gesellschaft und gewannen beim Wettbewerb „push – Pfalztheater und Schule hautnah“ den dritten Platz.
Neben einem Besuch im Pfalztheater gehörte zu dem Preis auch ein Gastspiel des Pfalztheaters in der Schule. Am 4. Mai war es dann soweit: Zu Gast an der IGS waren die Dramaturgin Melanie Pollmann und der Schauspieler Lukas Jakob Huber mit dem Klassenzimmerstück „Deine Helden – Meine Träume“ - ein Jugenddrama zwischen Verliebtheit, Eifersucht, Gewalt und Schuld.
Das Stück handelt von Jonas, der in sein altes Klassenzimmer zurückkehrt, wo er vor Jahren einen Brief zurückließ, den er für Mo geschrieben hatte. Mo war sein bester Freund, den er damals beim Box-Training kennenlernte. Im Box-Club bekam Jonas Zuspruch und Anerkennung. Doch sein Leben verändert sich, als er sich in Jessica verliebt und sich mit ihrem Bruder Heiko anfreundet. Heiko nimmt ihn mit auf Kameradschaftstreffen und Neo-Nazi-Konzerte. Und so rutscht Jonas immer mehr in die rechtsextreme Szene ab.
Als er mitkriegt, dass ausgerechnet sein Freund Mo bei Jessica punktet, wirft ihn die Eifersucht aus der Bahn: Jonas verpfeift seinen besten Freund bei den Neo-Nazis, die Mo daraufhin bewusstlos schlagen. Obwohl Jonas Zeuge der Tat ist, greift er nicht ein – eine Schuld, die schwer auf ihm lastet.
Mit seiner beeindruckenden und emotionsgeladenen Solo-Vorstellung ließ Lukas Jakob Huber die Figur des Jonas im Klassenzimmer lebendig werden. Von ruhigen Momenten der Nachdenklichkeit bis hin zu explosionsartigen, lautstarken Ausrastern zeigte der Profi eine Kostprobe seines schauspielerischen Könnens. Die Schülerinnen waren begeistert: „Krass, wie er das rübergebracht hat“, „Wie laut er gesprochen hat“, „Ich hab Gänsehaut bekommen“, lauteten die bewundernden Kommentare. Das Stück wurde im Nachgang nochmal gemeinsam besprochen und die Schülerinnen hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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