Verwahrloste und zum Sterben zurückgelassene Hunde – Tierrettung Kindsbach im Einsatz mit Feuerwehr und Polizei

Dieser Hund wurde von seinem Besitzer an der Burg Nanstein einfach zurückgelassen | Foto: Tierrettung Kindsbach
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Landstuhl. Zu 91 Einsätzen sind die Helfer der Tierrettung Kindsbach im Juni ausgerückt, 17 Mal wurden sie von Behörden wie Ordnungsamt, Feuerwehr oder Polizei alarmiert. Sechsmal haben die Tierretter geholfen, Tiere zu beschlagnahmen oder sicherzustellen. Sie waren zum Teil verwahrlost. Einem ausgesetzten Hund bei Landstuhl haben die Tierfreunde das wohl das Leben gerettet. Auch die Hitze rief die Helfer auf den Plan, allerdings mussten die Helfer bei diesen Einsätzen keine Tiere aus aufgeheizten Autos holen, sondern Vögeln helfen.

Von Cynthia Schröer
Mit 91 Einsätzen im vergangenen Monat liege die Tierrettung noch im Durchschnitt, informiert Kai Zöller von der Tierrettung Kindsbach. "Das sind immer 100 Einsätze plus/minus zehn", sagt er. In den Sommermonaten seien es vermehrt Hitzeschutzeinsätze, zum Beispiel, wenn Menschen einen Hund melden, der längere Zeit in einem aufgeheizten Auto eingesperrt wurde. "Dann sehen wir nach, ob es dem Hund gut geht und holen ihn bei Bedarf aus dem Auto raus." Das hätten die Helfer im vergangenen Monat allerdings nicht machen müssen.
Die erhöhten Temperaturen haben sich in einem anderen Bereich bemerkbar gemacht: Von acht Einsätzen aufgrund von Vögeln mussten die Tierretter einmal Küken helfen, die von den Muttertieren aus dem Nest geworfen wurden. "Die machen das, damit sie mehr Platz und Luft im Nest haben und sich die Temperatur darin wieder abkühlt. Das trifft dann immer den schwächsten Nachwuchs", erklärt Zöller. In Kaiserslautern wurden die Tierretter zu einer dehydrierten Taube gerufen.

Der gerettete Falke lebt nun zusammen mit seinen Küken bei einem Falkner im Kreis Kusel, bis sie wieder ausgewildert werden | Foto: Tierrettung Kindsbach
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Außerdem wurden ein angefahrener Falke und ein verletzter Mäusebussard geborgen. In Offenbach-Hundheim haben die Tierretter mit der Feuerwehr an der Abteikirche im Ortsteil Offenbach einen Falken gerettet. Er hing in etwa 25 Metern Höhe am Kirchturm mit einem Bein an einem Spalt im Gemäuer fest. Als die Helfer oben ankamen merkten sie: Der Vogel war Mutter. Hinter ihm befand sich ein Nest mit drei kleinen Küken. Der Falke lebt nun zusammen mit seinen Küken bei einem Falkner im Kreis Kusel, bis sie wieder ausgewildert werden, informiert Zöller.

Auch die Küken des verletzten Turmfalken wurde gerettet und einem Falkner übergeben | Foto: Tierrettung Kindsbach
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40 Hunden haben die Tierretter geholfen, darunter einem Vierbeiner, der an der Burg Nanstein in Landstuhl ausgesetzt worden war. "Er war an einem Baum im Wald festgebunden", berichtet Zöller. Unter 45 geretteten Katzen befanden sich laut Zöller auch zwölf Katzenbabys, die ebenfalls ausgesetzt worden waren. Die übrigen waren beim Herumstreunen gesichtet oder tot gefunden worden. Auch unter den Hunden seien etliche, die Menschen gefunden hatten oder die frei herumliefen.
Aus einer Wohnung im Kreis Kaiserslautern haben die Tierretter zusammen mit der Polizei zwei Katzen und zwei Hunde geholt, weil sich ihr Besitzer wegen einer Krankheit nicht richtig um die Tiere gekümmert hat, erzählt Zöller. Da die Tiere vernachlässigt waren, sei auch das Veterinäramt hinzugezogen worden. Die Vierbeiner leben nun im Tierheim Animal Sunshine Farm und werden durch das Veterinäramt vermittelt. In Enkenbach-Alsenborn haben die Tierretter zusammen mit der Polizei fünf verwahrloste Hunde aus einem Privathaus geholt. In der Nacht hatten Nachbarn die Polizei gerufen, weil in dem Haus Hunde bellten und niemand die Tür geöffnet hatte, als sie geklingelt hatten. In der Wohnung fanden die Einsatzkräfte fünf teilweise verwahrloste Hunde – vom Besitzer keine Spur. Ermittlungen ergaben, dass sich die Halterin der Tiere im Krankenhaus befand. Die Tierrettung nahm sich der Vierbeiner an und brachte sie in ein Tierheim zur weiteren Versorgung.
Ein Mann hatte die Tierschützer um Hilfe gebeten, weil sein Bernhardiner beim Gassigehen mitten in Kaiserlautern gestorben war und er ihn nicht alleine transportieren konnte. Zöller und sein Team haben das Tier abgeholt und aufbewahrt, bis klar, war was mit dem Körper des Hundes geschehen soll.

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Autor:

Cynthia Schröer aus Landstuhl

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