Theaterbesuch in Kaiserslautern
„Antigone“
Lauterecken. Am 11. März besuchten die MSS 11 und 12 sowie Teile der MSS 13 des Veldenz Gymnasiums Lauterecken (VGL), die Aufführung des Theaterstücks „Antigone“ am Pfalztheater in Kaiserslautern.
Das Theaterstück „Antigone“ basiert auf der gleichnamigen literarischen Vorlage „Antigone“ von Sophokles und wurde 442 v. Chr. uraufgeführt. Das zentrale Thema des Dramas ist der Konflikt zwischen göttlichen Geboten und der Loyalität zu den Herrschenden.
Antigones Brüder Polyneikes und Eteokles töten sich gegenseitig im Streit um den Thron in Theben. Kreon, der Onkel der Geschwister, wird der neue König von Theben und lässt den Leichnam von Eteokles begraben, jedoch verbietet er das Begräbnis von Polyneikes, da er im Kampf gegen die Stadt Theben gekämpft hat und deshalb als Verräter zählt. Antigone möchte ihren Bruder heimlich bestatten, aber Kreon erfährt davon und lässt sie deshalb in eine Höhle einsperren. Am Ende des Stücks schaffen es der Seher Teiresias und der Bote, Kreon zu überreden Antigone wieder zu befreien und Polyneikes zu beerdigen, aber die Erkenntnis Kreons kommt zu spät, er findet Antigone nur noch tot in der Höhle. Außerdem findet er Haimon, seinen Sohn, in der Höhle vor, der aus Kummer um Antigone, seine Verlobte, Selbstmord beging. Eurydike, Kreons Ehefrau begeht ebenfalls Selbstmord und Kreon bleibt allein, immer noch als Herrscher von Theben zurück.
Im Allgemeinen gab es bei der Aufführung, im Pfalztheater Kaiserslautern keine wesentlichen Abweichungen im Aufbau des Stücks. Die Dialoge wurden teilweise aus der literarischen Vorlage übernommen oder einfach behutsam modernisiert, was jedoch nur den positiven Effekt hatte, dass die Zuschauer der Gesprächshandlung besser und einfacher folgen konnten. Auch die Charaktere wurden gut übernommen und vor allem sehr authentisch gespielt. Der größte Unterschied bei den Charakteren zur literarischen Vorlage bestand darin, dass Kreon von einer Frau gespielt wurde, was jedoch auf gar keinen Fall schlimm war, da die Schauspielerin ebenso mächtig und autoritär bei den Zuschauern ankam, wie der Charakter im Buch.
Auch die Wahl der Requisiten und Kostüme war sehr interessant, da hier sehr stark auf Details geachtet wurde. So hatte zum Beispiel die Schauspielerin von Kreon einen roten, glitzernden Anzug an und saß, im Gegensatz zu den anderen, auf einem großen, schwarzen Drehstuhl, was das machtvolle und überlegene Auftreten des Charakters stark unterstützte. Außerdem trug die Schauspielerin der Protagonistin Antigone einen schwarzen Pullover auf dem das Wort „Collapse“ stand, was das Image des „schwarzen Schafs“ in der Gesellschaft hervorhob. Ebenso trug der Chor, der eine neutrale Einstellung den anderen Charakteren gegenüber einnimmt, transparente Kleidung und Ismene, die Schwester von Antigone, einen engen Anzug mit Schlangenmuster darauf, weil sie in einer Szene als Schlange betitelt wird, um nur ein paar Beispiele dafür zu nennen.
Zusammengefasst kann man nur sagen, dass das Stück in jedem Fall sehr empfehlenswert ist, da es, auch wenn man das Buch zuvor nicht gelesen hat, gut und einfach verständlich ist, was vor allem der schauspielerischen Leistung und der Liebe zum Detail zu verdanken ist.ps
Autor:Wochenblatt Archiv aus Ludwigshafen |
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