Lautertalbahn
Modernisierung von vier Bahnstationen abgeschlossen
Lauterecken. „Mit dem erfolgreichen Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen an den vier Bahnstationen Lauterecken, Reckweilerhof, Roßbach und Hirschhorn wird die Lautertalbahn wieder ein Stück attraktiver“, erklärt der Vorsitzende des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, Landrat Dr. Fritz Brechtel. Während der rheinland-pfälzischen Sommerferien war die Strecke gesperrt, um die Bahnsteige von Grund auf neu zu errichten. Gleichzeitig nutzte die DB Netz AG die Sperrung, um zwischen Katzweiler und Hirschhorn einen Bahnübergang zu modernisieren. In diesem Zusammenhang wird aktuell noch eine Stützmauer saniert. Außerdem wurde, als Pilotprojekt, im Bereich enger Kurven weiße Farbe auf die Schienen aufgetragen, um die Gefahr hitzebedingter Gleisverwerfungen zu reduzieren.
Am Bahnhof in Lauterecken wurde der frühere Mittelbahnsteig auf einer Länge von 120 Meter komplett erneuert und ein barrierefreier Zugang im Bereich der Prellböcke der beiden Bahnsteiggleise errichtet.
Am Haltepunkt Reckweilerhof wurde der Bahnsteig ebenfalls komplett erneuert, ein Treppenzugang vom angrenzenden Parkplatz zum Bahnsteig hin errichtet und eine barrierefreie Anpassung des nördlichen Bahnsteigzugangs einschließlich Herstellung von zwei Behindertenparkplätzen vorgenommen.
Am Haltepunkt für den Wolfsteiner Stadtteil Roßbach wurde neben dem Bahnsteig auch die Zuwegung erneuert: Die Zuwegung hat drei neue Lampenmaste einschließlich Aufsatzleuchten erhalten. Die vorhandenen Lampenmasten auf dem Bahnsteig sind wiederverwendet und mit neuen LED-Aufsatzleuchten ausgerüstet.
Diese drei Stationen sind als kommunale Projekte mit Unterstützung aus Bundes- und Landesmitteln realisiert worden. Die Kosten dieser Maßnahmen betragen rund 2,4 Millionen Euro.
Für alle vier Stationen gilt, dass die Bahnsteige nun, passend für die üblicherweise fahrenden Dieseltriebwagen vom Typ Talent und für die künftig fahrenden batterieelektrischen Züge, eine Höhe von 55 Zentimeter aufweisen. So wird ein ebenerdiges barrierefreies Ein- und Aussteigen ermöglicht. Alle Bahnsteige sind 120 Meter lang und verfügen über ein taktiles Leitsystem für sehbehinderte oder gar blinde Menschen, ein Wartehäuschen als Wetterschutz sowie eine neu gebaute Beleuchtungsanlage.
„Die Lautertalbahn war vor 25 Jahren, zu Beginn der Regionalisierung, eine vernachlässigte Bimmelbahn. Am Wochenende fuhren gar keine Züge, an Wochentagen wenige Zugpaare im Schüler- und Berufsverkehr. Jahrelang drohte die Stilllegung durch die frühere Bundesbahn, weshalb sich Kommunen sogar in einem Verein engagierten, der dies mit verhindert hat. Der Zweckverband hat sie dann, ab dem Jahre 2000, im gemeinsamen Engagement mit Land und Kommunen, Zug um Zug in eine moderne Regionalbahn verwandelt. Ab Dezember 2026 sollen elektrische Züge – als Batteriehybridfahrzeuge - bis Lauterecken fahren - die Modernisierung der Strecke nimmt dann die nächste Stufe. Wir machen die pfälzischen Eisenbahnen fit für die Zukunft“, erklärt Landrat Dr. Brechtel abschließend.
Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis (Lauterecken), Stadtbürgermeister Herwart Dilly (Wolfstein) und Landrat Otto Rubly drückten ihre Freude über die gelungene Verbesserung zur Barrierefreiheit aus . Beide Kommunen hätten sehr gern ihren Beitrag dazu geleistet, dass Bahnfahren für die Bevölkerung attraktiver werde.
Staatssekretär Andy Becht würdigte vor allen Dingen das Zusammenwirken von Land, Zweckverband und Kommunen. Diese haben sich als gutes Beispiel für derartige Lösungen gezeigt. Becht sprach auch die Machbarkeitsstudie für die Glantalstrecke an. Das Ministerium werde gern, sofern die Zahlen dafür sprechen, diese Maßnahme unterstützen.
Landrat Otto Rubly sah mit den barrierefreien Bahnhöfen in Lauterecken und Wolfstein die Region gut gerüstet für die Mobilität von morgen. ps/hc
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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