Kinderbibelcamp zu einem brandaktuellen Themenkreis
"Mutig für das Gute stehen"
Medard. Am Wochenende vor acht Tagen trafen sich 65 Kinder und 30 ehrenamtlich Mitarbeitende aus den Kirchengemeinden Medard-Wiesweiler, Grumbach-Herren-Sulzbach und Offenbach am Glan sich zum gemeinsamen Arbeiten, Spielen und Übernachten im Gemeindehaus.
Für die fünf bis elfjährigen drehte sich dieses Mal alles um eine mündlich überlieferte Geschichte, die sich irgendwann zwischen 1933 und 1945 so in Medard ereignet haben soll. „Der damalige Pfarrer war ein gläubiger und mutiger Mann. Er übte gegen den Willen der Nazis mit den Medardern Kindern ein Krippenspiel ein“, berichtet der Offenbacher Pfarrer Johannes Hülser, der das Wochenende leitet. Um den Kinder Angst zu machen und sie von der Übungsstunde fern zu halten, hätten sich einige Nazis als Gespenster verkleidet und auf dem Friedhof versteckt. Als die Kinder gegen Abend über den Friedhof nach Hause gehen wollten, seien die Gespenster aus den Büschen gesprungen und hätten einen furchtbaren Radau gemacht. Der Plan misslang, denn die Kinder seien fortan vom Pfarrer und seiner Frau auf dem Nachhauseweg begleitet worden.
„Wir gehen mit den Kindern der Frage nach, warum es wichtig ist, mutig für seine Ansichten ein zu stehen und wie es schaffen ist, keine Angst zu haben,“ fasst Pfarrer Johannes Hülser den Hintergrund des Camps zusammen. In verschiedenen Workshops befassen sich die Kinder mit den Themen. Neben Freundschaftsbändchen knüpfen und Mandalas gestalten, werden Traumfänger gebastelt und Lieder einstudiert. Außer den Workshops ist die Übernachtung von Freitag auf Samstag natürlich ein Thema. „Wir waren ganz lange wach“, berichten die Kinder freudig. „Wir fordern viel Auseinandersetzung von den Kindern“, sagt Johannes Hülser abschließend. Doch bei allem inhaltlichen Anspruch, so der Offenbacher Pfarrer weiter, dürfe der Spaß nicht zu kurz kommen. Das Kinderbibelcamp endete am Samstag mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Das Kinderbibelcamp wurde von der Partnerschaft für Demokratie Kusel/Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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