Neue Erfahrungen in der Corona-Zeit gewonnen
Theaterspielen in Hoppstädten
Hoppstädten. Die Leiterin des Sommersaal e.V., Claudia Stump, zieht eine erste Bilanz über das vergangene Theater- Jahr 2020.
Neue Erfahrungen
Als Künstlerin und Soloselbständige hat Claudia Stump bald ein Jahr lang Erfahrungen sammeln können, was in diesen außergewöhnlichen Zeiten gut tut und was nicht. Ohne die Förderungen des Landes Rheinland-Pfalz und des Bundes wäre sie nicht über die Runden gekommen. Auch die Familie hält zusammen und unterstützt sich wechselseitig.
„Ich habe so viel Neues gelernt,“ resümiert die Schauspielerin und zeigt ein Zertifikat der University of Pennsylvania, das sie in einem Online Kurs erworben hat. Sie habe viele digitale Weiterbildungen mitgemacht und unterrichtet selber online, schwärmt die Regisseurin. „Und endlich konnte ich mich ausführlich dem Schreiben widmen!“
Dabei sind Kurzgeschichten entstanden, die bei Wettbewerben eingereicht werden.
Eine Geschichte wird in einer Anthologie der Autorengruppe des Kunstvereins Obere Nahe e.V. erscheinen. Zu Ostern soll das Buch fertig sein.
Theater ohne Publikum
„Als Leiterin der Kleinkunstbühne Sommersaal konnte ich dieses Jahr nur drei Veranstaltungen durchführen. Das ist wenig, aber das Publikum und wir Künstler waren dankbar und glücklich.“
Das Projekt “Erinnerungsstücke“ fiel dem Lockdown zum Opfer, aber gejammert wird nicht. Mit Hilfe von Ideen des Publikums, die per Newsletter abgefragt wurden, konnten die beiden Schauspielerinnen Claudia Stump und Anja Balzer proben. Das Ergebnis der Probenarbeit wurde als Video umgesetzt und kann über die Webseite des Sommersaals gefunden werden. „Ich möchte weiterhin mit meinen Zuschauern im Kontakt bleiben. Das Wichtigste in dieser Zeit ist, miteinander verbunden zu bleiben.“
Das Online-Krimi- Spiel:
Worüber sie sich besonders freut, ist die Möglichkeit Online Theater zu spielen. Ihre Gruppe „Für Garderobe keine Haftung“ aus Wiesbaden, mit der sie seit fast zwanzig Jahren erfolgreich Improvisationstheater spielt, hat einen Krimi entwickelt. „Eine spannende Geschichte rund um die Entführung einer Weinkönigin“.
Die Idee kam während des Lockdowns. Die Gäste spielen für 2 Stunden in einen virtuellen Kriminalfall mit, bei dem sie selbst ermitteln. Sie müssen Spuren und Indizien finden und natürlich Zeugen befragen.
Die technische Umsetzung im Internet brachte neue Möglichkeiten – und Herausforderungen. Spielvoraussetzungen sind ein PC mit Webcam, eine stabile Internet-Verbindung und die App „Zoom“.
Das Tolle ist, dass es sich um eine aufregende Art des Spiels handelt, obwohl es kein Theater im klassischen Sinn ist. „Ich spiele eine Rolle, schminke mich, ziehemich um, habe Text gelernt. Ich bin nach einer Vorstellung genauso aufgedreht und erschöpft, wie im echten Theater. Und es fühlt sich einfach gut an, zu arbeiten.
Und dann ist da noch die Interaktion mit dem Publikum, die das Besondere beim Improvisationstheater ist.
Die Zuschauer sind begeistert, vergessen für 2 bis 3Stunden, das wir „nur“ vor einem Bildschirm sitzen, jeder bei sich zu Hause. Das Online-Krimi-Spiel macht Spaß – auf beiden Seiten der Mattscheibe.“ ps
Informationen zum Sommersaal gibt es unter
https://sommersaal.wixsite.com/sommersaal
Weitere Informationen und Termine zum Online Krimi Spiel gibt es unter
www.online-krimi-spiel.de
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.