BriMel unterwegs
Wundervoller Kunsthandwerkermarkt im Kohlhof
Limburgerhof. Am 23. November ging es in den Kohlhof. Nach den Jahren 2021 und 2022 war es nun das dritte Mal, dass der „Kunsthandwerkermarkt“ auf dem Kohlhof stattfand. Veranstalter war die aus 90 Mitgliedern bestehende Mennonitengemeinde Limburgerhof-Kohlhof. Zugunsten von Friedensprojekten in Israel und Palästina wurden Dekorationsgegenstände, Advents- und Weihnachtsgestecke, Weihnachtsgebäck, Schwedenfeuer, Töpfer- und Holzwaren, Marmelade, Gestricktes und Genähtes, Vogelhäuschen, Wandbilder mit Sprüchen und vieles mehr in der großen offenen Halle und davor angeboten. Hunger und Durst leiden musste niemand, da gab es alles, was das Herz begehrte und es wurde immer für Nachschub gesorgt.
Die Mennonitengemeinde besteht seit 1790 im Ortsteil Kohlhof. Die etwa 100 im Erwachsenenalter getauften Gemeindemitglieder wohnen in den umliegenden Gemeinden. Die Räumlichkeiten in ihrer Kirche und dem Gemeindehaus sowie das Engagement vieler Gemeindemitglieder und Mitarbeitenden ermöglichen eine Vielzahl von Aktivitäten. Die Gemeinde gehört der Vereinigung deutscher Mennonitengemeinden an, die Gründungsmitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ist. Das Gemeindehaus wurde 1985 errichtet und später erweitert. Es dient heute als Gemeindezentrum und wird auch gerne für regionale und überregionale Veranstaltungen genutzt.
Ich sprach mit Ernst Christian Driedger (hatte ausgerechnet heute Geburtstag) vom Vorbereitungsteam, der erzählte, dass sie am Mittwoch mit dem Aufbau angefangen hätten. Dazu musste erst einmal die große Halle leergeräumt, die Pavillons gestellt und der Parkplatz für die vielen Besucher angelegt werden, damit die Autos nicht alle auf der Straße stünden. Und es klappte alles wie am Schnürchen und die vielen Gäste genossen den Bummel an den Ständen vorbei. Die Aussteller setzten sich zusammen aus der Gemeinde und Freunden. Es gehöre zur Tradition der Gemeinde, sich solidarisch zu erklären mit Menschen, denen es nicht so gut geht und das machen sie gerne. Mit dem Erlös wollen sie diesmal den Menschen in Israel, Palästina und Gaza über das Friedenskomitee www.dmfk.de helfen und bei Projekten unterstützen, bei denen Israelis und Palästinenser, Juden, Muslime und Christen miteinander praktische Wege des Friedens gehen. Bei uns hier wird viel gejammert, dabei sollten wir einmal die Augen aufmachen und das Leid über dem Tellerrand bemerken und handeln.
Unter den zahlreichen Besuchern befand sich auch der Mennonit Eckhard Horsch (86 Jahre) aus dem Kraichgau, der zu diesem Anlass seine Freunde besuchte. Auch die Kirche war am heutigen Tag geöffnet.
Es wurden sehr viele unterschiedliche kunsthandwerkliche Kreationen angeboten. Wundervolle weihnachtliche Adventsgestecke und Kränze mit frischem Tannengrün, deren Reihen sich rapide lichteten. Die weihnachtlichen Krippenfiguren aus Stoff oder Holz luden zum Staunen ein. Aus ehemaligen Kopfkissenbezügen, Hosenrock, Bügeltisch-Auflagen und mehr wurden entzückende Sachen kreiert, da einfach zum Wegwerfen zu schade. Man muss nur Ideen haben. Kinder ab 5 Jahren hatten im Kindergottesdienst gebastelt und drei 9- bis 10-Jährige zeigten stolz ihre Kreationen wie Tonanhänger, Teelichthalter in Sternform, Weihnachtskarten, Walnussanhänger und Tonhäuschen. An einem anderen Stand roch es sehr frisch nach Lavendel, der in bunte Säckchen gefüllt war. Apropos Riechen – der Geruch von frischen Waffeln zog durch das Zelt, aber es waren „Brezeli“ aus der Schweiz, die hervorragend schmeckten und rochen. Lebkuchen und gebrannte Mandeln verlockten ebenso. Kreativ gestaltete Kartons, Öle und Keramikwaren und Lesezeichen in den anderen Ständen. Die weihnachtlichen Krippenfiguren aus Stoff und Schafswolle von Margherita Cirillo-Korte seien auch hervorragend für blinde Kinder geeignet, da sie aus Naturmaterialien und wunderbar zu erfühlen seien. Die vielfältigen Holzarbeiten von Eberhard Bucher, der auch die treibende Kraft im Vorbereitungsteam war, ließen ebenfalls staunen so handwerklich gut gemacht und wohlwollend anzuschauen.
In einem separaten heimelig gestalteten Zelt wurden von der Sozialpädagogin Gerda Wiehler „Märchen für Jung und Alt“ unter dem Motto „Friede sei mit Dir“ frei erzählt. So gab es ab 11 Uhr im Stundentakt ein afrikanisches Märchen „Der Tauschhandel“, aus Österreich „Der Prinz mit der Trompete“, ein deutsches Märchen „Mathildas Reichtum“, beduinische Weisheitsgeschichten „Der größte Schatz“, dänisches Märchen „Das ist wirklich wahr“, koreanisches Märchen „Das Blumenmädchen“ und ein Märchen aus dem Orient „Der junge Alte“. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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