Blindenhunde
Wegbegleiter auf vier Pfoten
Ein Blindenhund ist ein speziell ausgebildeter Assistenzhund, der blinde Menschen in ihrem Alltag begleitet.
Nicht jeder Hund kann ein Blindenhund werden. Als Blindenhunde eignen sich Rassen, die selbstständig, intelligent, freundlich und belastbar sind. Bevorzugt werden mittelgroße bis große Hunderassen, da sie ihren Menschen z. B. in der Stadt führen müssen. Oft sind es Labrador oder Golden Retriever, die sehr gut als Führhunde geeignet sind.
In speziellen Blindenführhundeschulen werden die Tiere durch verschiedene Methoden des Verhaltenstrainings ausgebildet. Die 6 – 8 Monate lange Ausbildung zum Blindenführhund wird auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen blinden Person zugeschnitten.
Ein Hundetrainer sucht direkt beim Züchter einen geeigneten Welpen für den zukünftigen Teampartner aus. Dieser übernimmt dann unter Anleitung in regelmäßigen Trainingsstunden die Ausbildung seines Hundes selbst.
Die Ausbildung zum Blindenführhund kostet zwischen ca. 20 000 und 30 000 Euro. Die Kosten für die Anschaffung, Ausbildung und Einarbeitung des Blindenführhundes übernimmt die Krankenkasse, wenn die Sehkraft des Blinden unter 5 % und der Grad der Behinderung unter mindestens 50 % liegen. In einem notwendigen Führgeschirr unterstützt der Hund den Blinden oder hochgradig sehbehinderten Menschen im Alltag, um sich in fremder Umgebung gefahrlos zu orientieren.
Der Blindenhund muss lernen auf Befehle und Hörzeichen zu reagieren. Er muss einen Zebrastreifen oder eine Bushaltestelle, Türen und Aufzüge für seinen Begleiter suchen. Von Ausweichen bzw. Umgehen vor Hindernissen bis hin zum Suchen eines Sitzplatzes in den öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Aufgaben eines Blindenhundes sehr vielseitig.
Sie finden die nächste Ampel. Jedoch können sie Rot und Grün an einer Ampelanlage nicht unterscheiden, weil Hunde keine Farben erkennen können. An Überwegen kann die blinde Person es durch Hören der Autogeräusche schaffen über die Straße zu kommen. Mit Ampeln ohne akustischen Signal an Kreuzungen hat ein Blinder ein Problem. Die Motorgeräusche reichen da nicht. Die E-Autos haben nicht einmal mehr welche. Steht dem Blinden keine menschliche Unterstützung zur Seite, muss er Umwege gehen.
Blinde Menschen arbeiten in vielen etablierten Berufen wie z. B. in den Bereichen IT, in Büros, Musik- und Audioproduktionen, Metallberufe, sowie im Garten und Hauswirtschaft. Der Blindenführhund merkt sich bekannte Wege zur Arbeit in die Stadt oder in den Park. Sie sind darauf trainiert, um sich herum alle Ablenkungen zu ignorieren und konzentrieren sich voll auf die Bedürfnisse des Blinden. Auf keinen Fall sollten fremde Menschen den Hund ohne vorherige Zustimmung des Hundehalters streicheln, nicht ansprechen und auch nicht füttern.
Der Hund wird von der Führhundeschule überlassen und bleibt deren Eigentum. Für die Dienste des Blindenhundes erhält die Schule eine monatliche Miete vom Kostenträger.
Der zuverlässige und treue Begleiter auf vier Pfoten bleibt durchschnittlich sieben bis acht Jahre an der Seite seines blinden Freundes.
Autor:Soraja Eydam aus Limburgerhof |
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