Eigenkompostierung
Wertvoller Beitrag zum Umweltschutz
Gartenbesitzer können einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem sie ihre Bioabfälle selbst kompostieren. Ein eigener Kompost im Garten reduziert Müll, spart Geld und fördert eine qualitativ hochwertige Komposterde. Die Eigenkompostierung verbessert die Bodenfruchtbarkeit für Blumen, Obst und Gemüse im eigenen Garten. Ein Kompostbehälter aufzustellen ist praktisch und Kompostieren macht wenig Arbeit, da die Mutter Natur den Großteil der Arbeit übernimmt.
Behälterwahl
Bevor ein Kompostbehälter gekauft wird, sollte entschieden werden, welcher der geeignete für seinen Garten ist. Für kleine Mengen Küchenabfälle und kleine Gärten ist ein Schnell- oder Thermokomposter zu empfehlen. Für mittelgroße bis große Abfallmengen sollte die Entscheidung für normale bis große Kompostbehälter fallen. Es gibt die verschiedensten Behälter aus Metall, Holz und Kunststoff. Wie bei anderen Dingen auch, gibt es auch hierbei Vor- und Nachteile.
Die Thermokomposter aus Kunststoff sind nicht wirklich schön, aber sie sind auch in kleineren Größen erhältlich. Diese sind funktional, weil der Kompost durch eine optimierte Temperaturentwicklung früher reif ist. Trommelkomposter verfügen über ähnliche Vorteile. In ihm ist die Heißrotte am schnellsten möglich und ungeliebte Bewohner wie Ratten und Mäuse können sich erst gar nicht ansiedeln. Die Modelle aus Metall sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, dafür aber langlebiger und robuster. Kompostbehälter aus Holz sind günstige Versionen, die auch selbst gebaut werden können. Allerdings verrotten sie nach vier bis fünf Jahren selbst.
Fazit: Alle machen aus Abfällen wertvolle Humuserde.
Einige Kommunen bezuschussen einen Kompostbehälter nach Vorlage des Kaufbeleges mit bis zu 50 % des Kaufpreises.
Kompost planen und angelegen
Damit aus dem Bio-Abfall wertvoller Humus entsteht ist zu beachten, dass ein paar Grundregeln zu berücksichtigen sind, um nach wenigen Monaten gesunde Erde zu erhalten. Im Idealfall ist der Kompost ein Kubikmeter groß und steht am besten im Halbschatten. Unter einem Baum oder einem Vordach findet er seinen optimalen Platz. In der prallen Sonne und im totalen Schatten sollte er nicht aufgestellt werden, um sowohl Fäulnis als auch Austrocknung zu vermeiden. Er darf auch niemals im Wasser stehen. Der Aufstellort windgeschützt ist gut, jedoch nicht windstill, weil während den fünf bis sechs Reifemonaten des Kompostes immer Frischluft gebraucht wird.. Das entstehende Kohlendioxid muss immer entweichen können. Der Kompost ist kein echter Hingucker, deshalb sollte er nicht zu nah am eigenen Haus und mit genug Abstand zum Nachbargrundstück platziert werden. Zu berücksichtigen ist zudem, dass der Kompost zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden muss und dafür zum hantieren genug Platz bleibt. Der Kompost sollte nie auf Folien, Steinplatten oder Beton stehen, sonst können Regenwürmer und andere Lebewesen sowie Mikroorganismen nicht von unten in den Haufen eindringen. Es ist ratsam ein engmaschiges Gitter als Behälterboden zu wählen, so dass sich keine Mäuse im Behälter ansiedeln können. Das sind die Grundvoraussetzungen für die optimale Rotte und Beschleunigung des ganzen Prozesses.
Zeitpunkt der Kompostanlage
Im Frühjahr arbeiten Würmer und andere Organismen am effizientesten, deshalb wird ein Kompost idealerweise in dieser Jahreszeit angelegt. Wenn die Anlage erst im Herbst erfolgt, kann die Rotte bis zwölf Monate dauern bis sich der Humus als Dünger für die Garten- oder Balkonpflanzen eignet.
Wer Platz hat und es perfekt machten möchte, setzt auf das Drei-Kammer-Prinzip, in dem drei Kompoststellen nebeneinander zum Einsatz kommen. Somit befindet sich später jeder Haufen in einer anderen Zersetzungsphase.
Richtig kompostieren
Die meisten Küchen- und Gartenabfälle eignen sich für das Ansetzen eines Kompostes. Alle Abfälle von Obst und Gemüse, Rasenschnitt, dünne Äste und Laub sind kompostierbar. Große Teile sollten vorher zerkleinert oder gehäckselt werden. Kaffeesatz und Kräutertee sind ideales Regenwurmfutter. Bananenschalen sollten zuvor in kleine Stücke geschnitten werden, denn die würden am Ende der Rotte unverändert zum Vorschein kommen, nur eben schwarz. Eierschalen dürfen ebenso dazugegeben werden. Das natürliche Zersetzen der Kalkschalen dauert sehr lange. Wer einen Thermomix nutzen kann, mahlt sie darin und schärft damit sogleich das Messer. Aber auch ein Smoothie Maker verfügt oft über ein Mahlmesser, mit dem das Zermahlen der Schalen genauso gut funktioniert. Stroh zersetzt sich sehr schleppend und sollte daher nur in kleinen Mengen zugesetzt werden. Beim Befüllen des Kompostes ist auf die Vielfalt zu achten. Es reicht nicht aus, einfach alle Abfälle in den Behälter zu werfen. Für hochwertigen Kompost ist ein Mix aus trockenen und feuchten Schichten wichtig, damit es nicht zu Staunässe und somit zu Fäulnis kommt.
Idealerweise beginnt die Befüllung im Wechsel mit einer Schicht aus Grasschnitt und Reisig. Als nächstes wird eine dünne Lage aus Gartenerde oder Humus eingearbeitet. Die in dieser Erde lebenden Tiere sind für den weiteren Verlauf der Verrottung wichtig. Nun kann immer weiter aufgeschichtet werden, wobei darauf zu achten ist, dass grobes Material immer mit feinem gut vermischt ist. So wird stickstoffarmes und stickstoffreiches sowie feuchtes und trockenes Abfallgut zu einer optimalen Mischung vermengt. Verbrauchte Blumenerde aus Topfen und Kübeln kann gut dazwischen geschichtet werden.
Im Innern des Kompostbehälters entwickelt sich eine Temperatur bis zu 60 Grad, die für die Zersetzung nötig ist.
Das Umsetzen bewirkt die bessere Luftzirkulation, die Feuchtigkeit läuft besser ab und die Wärme verteilt sich im Kompost. Dafür wird nur eine Schaufel oder eine Mistgabel und ein Sieb benötigt.
In sehr trockenen und heißen Perioden sollte ein Kompost gelegentlich mit einer Gießkanne Wasser gewässert werden.
Ein offener Kompostbehälter sollte abgedeckt werden, um das Austrocknen des Inhaltes an der Oberfläche zu verhindern. Die Abdeckung mit Pappe, Schilfmatten Jutesäcken oder mit einer dicken Laubschicht hilft im Winter die Wärme zu halten. Außerdem wird der Kompost bei starken Regen oder Schnee nicht zu nass.
Wenn beim Kompostieren die einfachen Regeln beachtet werden, entstehen keine Geruchsbelästigungen. Wenn er stinkt, liegt es meist daran, dass der Kompost zu nass ist, weshalb üble Gerüche durch das Faulen der Komponenten entstehen. Zu Nass wird er zum Beispiel auch, wenn zu viel frischer Rasenschnitt auf den Haufen gelegt wurde. Um dem vorzubeugen, lässt man den frisch gemähten Rasenschnitt beim Kompostplatz am Boden ausgebreitet welken und setzt ihn dann erst zu. Ist viel Rasenschnitt vorhanden, kann er auch als Mulch unter Hecken und Sträuchern verteilt werden, womit diese viele Nährstoffe erhalten.
Für Kompostierung nicht geeignet
Samentragende Unkräuter, Kranke Pflanzenteile gehören nicht in den Kompost, um die Ausbreitung im Garten zu vermeiden. Ungeeignet sind gekochte oder zubereitete Essen, denn Gekochtes gärt, was zur Geruchsbelästigung führt. Nicht-pflanzliche Küchenabfälle wie Fleisch-, Wurst- und Fischreste, Knochen und Katzenstreu, auch Asche dürfen nicht auf den Haufen geworfen werden. Zitrusfrüchte dürfen nur in sehr kleinste Mengen zum Kompost gegeben werden. Am besten gibt man sie grundsätzlich besser in die Biotonne.
Kompost umsetzen
Einmal im Jahr sollte der Kompost umgesetzt werden. Je nach Lust und Laune kann der Kompost auch zweimal oder mehrmals im Jahr gesiebt werden. Dadurch wird er mit Sauerstoff versorgt. Die Rotte wird beschleunigt und das Volumen verringert sich. Das Material wird Schichtweise durch ein Kompostsieb geworfen. Bereits fertiger Kompost fällt dabei durch. Das noch nicht zersetzte Material bleibt hängen und wird weiter kompostiert. Regelmäßiges Umsetzen mischt die verschiedenen Zutaten und verhindert Fäulnis und die Mikroorganismen werden zu Höchstleistungen angespornt.
Wendet man das Drei-Kammer-System an, so ist im ersten Behälter frischer Abfall, in zweiten grobes und im dritten feineres Material. Der Kompost ist reif, wenn der Geruch wie Waldboden wahrgenommen wird. Der Prozess ist abgeschlossen und der frische und natürliche Humus kann verwendet werden.
Humus eignet sich gut für die Anzucht von Obst und Gemüse und ist perfekt als Pflanzendünger. Die gute Kompostqualität unterstützt ein gesundes und kraftvolles Wachstum von Blumen, Obst und Gemüse im Garten.
Tipp: Flüssigdünger selbermachen
Aus der fertigen Komposterde kann Flüssigdünger selbst hergestellt werden. Dafür wird eine Schaufel Kompost in einen Eimer Wasser gegeben und die Masse kräftig umgerührt. Wenn sich das schwere Material abgesetzt hat, können die Pflanzen mit der Flüssigkeit aus einer Gießkanne gedüngt werden.
Tipp: Sieb selbst bauen
Ein Kompostsieb kann aus Holzlatten und Hasendraht selbst gebaut werden.
Autor:Soraja Eydam aus Limburgerhof |
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