Neujahrsempfang Waldhof
Ein Zeichen für Zusammenhalt und Optimismus
Neujahrsempfang des Kulturvereins Mannheim-Waldhof: Ein Zeichen für Zusammenhalt und Optimismus
Den Auftakt machte der Vorsitzende Stefan Höß, der die Halle mit seinen Begrüßungsworten füllte. Er hieß Vertreter aus Politik, darunter die beiden Bürgermeister Thorsten Riehle und Ralf Eisenhauer, sowie Repräsentanten aus Wirtschaft und Vereinen willkommen. In seiner Ansprache appellierte Höß an die Gemeinschaft, positiv ins neue Jahr zu blicken und den Waldhof weiterhin als lebenswerten Stadtteil zu gestalten. Gemeinsam für den Stadtteil: vor einer bis auf den letzten Platz gefüllten Halle übernahm Stefan Höß die Begrüßung und betonte in seiner Ansprache die Bedeutung von Zusammenhalt und positivem Denken. Besonders hob er die erfolgreichen Projekte des vergangenen Jahres hervor, wie den gut besuchten Weihnachtsmarkt und das Stadtteilfest, an denen zahlreiche Vereine und Künstler beteiligt waren. Höß zeigte sich jedoch auch besorgt über die angespannte Haushaltslage der Stadt Mannheim. Er appellierte an die Anwesenden, nicht in Resignation zu verfallen, sondern aktiv zur Verbesserung des Stadtteils beizutragen. „Der Waldhof soll ein lebens- und liebenswerter Stadtteil bleiben“, betonte er. Dabei setze der Verein verstärkt auf private Fördermittel, um Projekte wie die dringend benötigte Sanierung des Speckwegs voranzutreiben. Mit Blick auf die Zukunft bezeichnete Höß die Sicherung von Arbeitsplätzen, wie die rund 1.500 Jobs bei „Benz“, als positives Signal für den Stadtteil. Auch größere Projekte wie ein neues Stadion für den SV Waldhof oder der Neubau des Nationaltheaters seien wichtige Themen, die jedoch noch gründlich geprüft werden müssten. Karla Spagerer: Ein Appell für Demokratie: Ein besonderer Moment des Abends war die Festansprache von Karla Spagerer, die mit bewegenden Worten die Gäste in ihren Bann zog. Die Zeitzeugin des Zweiten Weltkriegs berichtete von ihrer Kindheit in politisch turbulenten Zeiten und schilderte eindrücklich, wie die Verhaftung ihrer Großmutter durch die Gestapo ihr Leben prägte. „18 Monate ohne Großmutter sind für ein kleines Mädchen eine lange Zeit“, sagte Spagerer über die Haftstrafe ihrer kommunistischen Großmutter. Diese Erinnerungen aus der NS-Zeit verknüpfte sie mit ihrer Sorge um die heutige politische Lage. Sie äußerte ihre Befürchtungen angesichts des Aufstiegs der AfD und der BSW und rief dazu auf, die demokratischen Werte zu verteidigen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal Angst bekommen würde“, sagte Spagerer und richtete ihren Appell insbesondere an die jüngeren Generationen: „Geht zur Bundestagswahl und wählt eine demokratische Partei.“ Die Rede war nicht nur ein Rückblick auf eine bewegte Vergangenheit, sondern auch eine eindringliche Mahnung, aus der Geschichte zu lernen. Mit ihrem Appell für gesellschaftliches Engagement und Zusammenhalt hinterließ sie einen bleibenden Eindruck bei den Gästen. Michaela Diehl und die Unterstützung des Bezirksbeirates: Bürgerdienstleiterin Michaela Diehl stellte die Arbeit des Bezirksbeirates vor und informierte darüber, wie Vereine und Institutionen vom Budget profitieren können. Ihr Beitrag zeigte auf, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Stadt und den Akteuren vor Ort ist, um Projekte für den Stadtteil erfolgreich. umzusetzen. CCW Närrisches Finale: Der Carneval-Club Waldhof übernimmt nach den nachdenklichen Momenten die Bühne. Mit Humor und Unterhaltung sorgten die Fasnachter für ausgelassene Stimmung. Der symbolische Rathausschlüssel wurde von der dreijährigen Sophie Falkner erobert, die ihn nur widerwillig an CCW-Präsident Rolf Remmele übergab. Die tänzerischen Darbietungen der Jugend-, Aktiven- und Juniorengarde wurden vom Publikum lautstark bejubelt. Auch Prinzessin Michelle I. von „Dach und Wand“ präsentierte ihre närrischen 11 Gebote, die mit donnernden „Ahoi“-Rufen gefeiert wurden. Zusammenhalt im Stadtteil: Der Neujahrsempfang zeigte einmal mehr die Stärke des Miteinanders auf dem Waldhof. Neben humorvollen und bewegenden Momenten gab es auch praktische Unterstützung: Die Volksbank Sandhofen und die VR-Bank Rhein-Neckar-Nord unterstützten den Kulturverein mit großzügigen Spenden, und der Verein Pro-Waldhof sammelte mit einem Glühweinstand Gelder für den Kunstrasen am Alsenweg. Mit Optimismus und Gemeinschaftsgeist startete der Kulturverein Mannheim-Waldhof in das neue Jahr und setzte ein klares Zeichen für ein lebendiges Miteinander.
Text und Bilder : Wolfgang Neuberth
Autor:Wolfgang Neuberth aus Mannheim-Nord |
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