Integriertes Handlungskonzept für den Stadtteil entwickelt
Quartierbüro Mannheim-Wohlgelegen legt Zukunftsplan vor
Mannheim-Nord. Ein Hochbeetgarten auf dem Nebeniusplatz, die Aufwertung des Eisenlohrplatzes, mobile Jugendarbeit, ein Theaterprojekt für Kinder, Vernetzung mit Gewerbetreibenden und weitere Aktivitäten für ältere Menschen – das sind nur einige der Ideen des Caritas-Quartierbüros im Wohlgelegen für den Stadtteil. Das Quartierbüro hat ein so genanntes Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept vorgelegt, das – aufbauend auf den Problemen im Wohlgelegen - in vier Handlungsfeldern Ziele und Maßnahmen skizziert.
Basis für das Konzept sind der Mannheimer Sozialatlas sowie Aussagen von Bewohnern und Akteuren bei Stadtteilkonferenzen und Bürgerforen. Im Sozialatlas wird das Wohlgelegen als Stadtteil mit überdurchschnittlichen sozialen Problemlagen charakterisiert und in die zweitletzte Kategorie eingeteilt. Dazu gehören eine vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit, viele Alleinerziehende und ein hoher Migrantenanteil.
Vor diesem Hintergrund eröffnete der Caritasverband Mannheim im Jahr 2010 in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Bonifatius und der GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft das Quartierbüro. Seitdem wurden viele Angebote geschaffen, darunter ein regelmäßiges 1-Euro-Essen, ein Einkaufsshuttle, Ferienprogramme für Kinder, Hausaufgabenhilfe für Grundschüler, ein Bürgercafé, freies WLAN, ein Lauftreff, eine Bürgersprechstunde, verschiedene Feste und Veranstaltungen und einiges mehr. „Wir haben schon viel erreicht, aber auch noch viele offene Baustellen“, sagt Benjamin Klingler vom Quartierbüro Wohlgelegen.
Flankiert wird die Quartierarbeit von der Caritas-Sozialberatung und einem Eltern-Kind-Zentrum, an dem die Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Caritasverbands beteiligt ist. Ab September 2018 bietet die Psychologische Beratungsstelle auch eine Außensprechstunde im Wohlgelegen an. Insgesamt investiert der Caritasverband Mannheim etwa 50.000 Euro im Jahr.
„Die Arbeit in Quartieren war schon immer Aufgabe von Kirche“, sagt Caritas-Vorstandsvorsitzende Regina Hertlein. „Aufgrund begrenzter Mittel können wir uns aber nicht in jedem Stadtteil so engagieren.“ Sie erhofft sich für die Zukunft eine finanzielle Beteiligung der Stadt Mannheim.
Das Integrierte Handlungskonzept listet Maßnahmen in den Bereichen Bildung und Familie, Wohnen und Wohnumfeld, Kultureller Austausch und Vernetzung auf. Das Schaffen von Krippenplätzen, die Einrichtung eines Jugendtreffs und Kooperationen mit Sportvereinen werden unter anderem im Bereich Familie genannt.
Zur Verbesserung des Wohnumfelds sollen unter anderem Spiel- und Sportflächen geschaffen, die Parkplatznot verringert und mehr Veranstaltungen im öffentlichen Raum realisiert werden. Letzteres soll auch zur Integration der Menschen mit Migrationshintergrund beitragen.
Um den kulturellen Austausch zu fördern, braucht es aus Sicht des Quartierbüros eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche sowie eine Willkommenskultur für Neuzugezogene. Im Bereich Vernetzung stellt sich Benjamin Klingler einen Arbeits- und Ausbildungspakt mit den Gewerbetreibenden vor, um Arbeitssuchende wohnortnah vermitteln zu können.juk
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
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