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THW Heidelberg trainiert autogenes Brennschneiden

Gruppenbild der THW-Schweißer und DVS-Lehrer | Foto: Brigitte Melder
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Wiesloch. Am 29. Oktober fand an der Hubert-Sternberg-Schule (kurz HSS) unter der Obhut von Kursleiter Matthias Huber ein Brennschneidkurs für 10 Helfer des THW Heidelberg statt, zu dem ich eine herzliche Einladung erhielt. Von 8.00 bis 15.00 Uhr gab es auf dem Lehrerparkplatz das Brennschneiden mit Acetylen und Sauerstoff zu bestaunen. Eine halbe Stunde Mittagspause war vorgesehen, ansonsten wurde „gebrannt“ was das Zeug hielt. Hintergrund war, dass die Technischen Hilfswerke Heidelberg im Einsatz für den Aufbau der Flutkatastrophe im Ahrtal waren. Dort benötigt man mehr Brennschneider und um den Umgang mit diesen Geräten fachlich von der Pieke auf zu erlernen diente dieser Lehrgang.

Zuschauer waren ebenfalls für dieses spannende Schauspiel mit Sicherheitsabstand vor Ort, denn das sieht man nicht alle Tage. Der ehemalige Schulleiter, Herr Becker, und der jetzige Schulleiter, Herr Herrmannspahn sowie der ehemalige Schweißlehrer, Herr Gottmann (Leiter des Fördervereins der Schule), Herrn Reichert als stellvertretender Rektor der Schule und Schüler Samuel Schmidt, der beim Aufbau geholfen hatte, waren alle fasziniert vom stiebenden Funkenflug. Auch der 2-jährige Elias und Papa André Fehringer waren neugierig. Normalerweise in der Kfz-Abteilung der Schule tätig verfolgte Udo Vetter mit Enkelin Amelie das Spektakel. Und in der Luft hing ein gewisser „Schweißgeruch“, der vom glühenden Eisen herkam. Nächstes Jahr gibt es hier beim DVS etwas zu feiern: 50 Jahre Schweißkurse. Für die heutige Unterstützung mit verschiedenem Material bedankt man sich herzlich bei der Metallbaufirma Herrmann in Mauer.

Die Helfer des THW Heidelberg erlernen diese Arbeitstechnik, weil diese für das Räumen und Bergen zerstörter Konstruktionen aus Stahl sehr effizient ist und stromlos
funktioniert. Die Helfer traten mit THW-Anzügen an und auch zwei THW-Fahrzeug waren vor Ort.

Mit zehn Brennschneid- und zwei Plasmaschneidgeräten erlernten acht THW-Helfer und zwei THW-Helferinnen des THW-Ortsverbandes Heidelberg das fachgerechte autogene Brenn- und Plasmaschneiden von Stahl und anderen Metallen.

An der Hubert-Sternberg-Schule in Wiesloch betreibt der Deutsche Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des Bezirksverbandes Mannheim-Ludwigshafen eine schweißtechnische Kursstätte. Hier kann man überwiegend das Verbinden von Baustahl, Edelstahl rostfrei und Aluminium mittels verschiedener Schweißprozesse erlernen, aber auch das Trennen von Metallen gehört zum Thema.

Im Frühjahr kontaktierte Ausbildungsbeauftragter, Herr Klaus Müller und Ortsbeauftragter, Herr Peter Schollmeier vom Technischen Hilfswerk Heidelberg, Herrn Huber, Schweißspezialist der DVS-Schweißkursstätte und Technischer Lehrer der Hubert-Sternberg-Schule. Bei diesem Kontakt äußerte der Ausbildungsbeauftragte des THW-Heidelbergs den Wunsch, mehrere THW-Helfer/innen im Brennschneiden mit Acetylen und Sauerstoff und Plasmaschneiden ausbilden lassen zu wollen. Durch die langjährige Erfahrung und fachgerechte Beratung konnte Herr Huber ein faires Preisangebot für die Ausbildung der THWler erstellen.

Bereits am Samstag, 08.10. wurden die THW-Helfer/innen zum Thema Sicherheit und Arbeitsschutz hinsichtlich der Arbeiten mit Acetylen und Sauerstoff und ersten Brennschneid- und Plasmaschneidübungen unterwiesen. Um die erlernten Kenntnisse und Arbeitstechniken in der Praxis umzusetzen und zu festigen, fand heute an zehn Übungsplätzen auf dem Gelände der Hubert-Sternberg-Schule das Abschlusstraining mit den zwei einsatzrelevanten Trennmetoden von Metallen statt.

Zum autogenen Brennschneiden verwendet man die Gase Acetylen und Sauerstoff. Das zu trennende Material wird anfangs mit einem Schneidbrenner und dessen Heizflamme, ca. 3200 °C, auf die entsprechende Entzündungstemperatur von ca. 1200 °C erwärmt. Mit der im Schneidbrenner befindlichen Schneiddüse wird anschließend mit hohem Druck reiner Sauerstoff auf den glühenden Stahl geblasen, wodurch dieser verbrennt und eine Schnittfuge entsteht.

Beim Plasmaschneiden wird mit elektrischem Strom und Druckluft ein Plasma-Lichtbogen erzeugt, welcher eine Materialverflüssigung und das anschließende Ausblasen des geschmolzenen Materials ermöglicht. An der zu trennenden Stelle entstehen Temperaturen bis zu 30.000 °C. Zu den Materialien, die mit einem Plasmabrenner geschnitten werden können, zählen Stähle, Edelstahl rostfrei, Aluminium, Messing und Kupfer, sowie andere leitfähige Metalle.

Wenn auch Sie Interesse an einem Schweißkurs als Firma oder Privatperson haben, nehmen Sie Kontakt auf zu matthias.huber@myhss.de oder telefonisch 0178/1344982 auf. Die DVS-Kursstätte stellt auch Geschenkgutscheine für verschiedene Schweißkurse, z. B. „Schweißen für Frauen“ oder „Schweißkurs für Anfänger“ aus. Wenn Sie noch ein Geschenk für einen Geburtstag oder Weihnachten suchen, wäre ein Schweißkurs vielleicht eine Überlegung wert. Außerdem hat Matthias Huber mit seiner Kompetenz in einem Buch zum Thema Schweißen“ als Fachkorrektur beigetragen: Autor ist Steven Robert Farnsworth in der Buchreihe „Lernen einfach gemacht“ - „Schweißen für Dummies“. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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