Gedenkstunde am Volkstrauertag
Volkstrauertag im Friedhof Käfertal
Volkstrauertag im Friedhof Käfertal
(WN)Der Volkstrauertag wurde schon kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs eingeführt und ist immer zwei Wochen vor dem ersten Advent. Nach dem Krieg wurde er 1950 zum ersten Mal nach dem 2. Weltkrieg wieder als Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden begangen. Der VDK, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.v. Ortsverband Käfertal hatten zur Erinnerung an die Opfer der vergangenen und immer noch aktuellen Kriege in den Käfertaler Friedhof eingeladen. Im Namen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge begrüßte Bernhard Mäder die Anwesenden, besonders stellvertretend für den Gemeinderat der Stadt Mannheim, Melanie Seidenglanz und Chris Rihm, und die Vertreter des Bezirksbeirates. sowie den Leiter des Bürgerdienstes Florian Mattheier. Die Kirchen waren durch Diakon Michael Balbach vertreten und Wilfried Engelhard vom Sozialverband VdK war mit am Programm beteiligt. „Ein Tag der Erinnerung und der Mahnung-ein Tag der Erinnerung an die Gräuel vergangener und noch immer stattfindender Kriege mit den Abermillionen Toten welche bis heute zu beklagen sind! Zu dieser Stunde treffen sich auf den Friedhöfen in fast jeder Gemeinde Menschen, um all diesen Toten zu gedenken und notwendiger, denn je ein Zeichen für den Frieden zu setzen “ so erinnerte Bernhard Mäder, warum dieses Treffen so wichtig ist. wenn wir in diesem Jahr am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt gedenken, tun wir dies bekanntlich in dunklen und unruhigen Zeiten. Der Wunschgedanke: “ Nie wieder Krieg“, hört sich heute naiv an; einem Trugschluss gleich. Auch nach dem 2. Weltkrieg waren immer wieder auf allen Kontinenten der Erde Kriege, welche wir oftmals nur nicht wahrgenommen haben – oder nicht wahrnehmen wollten. Sie waren weit weg von uns, Seit 1945, dem „offiziellen“ Kriegsende des 2. Weltkrieges erlebten wir hier in Deutschland keinen Krieg mehr. Doch Spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 22 wissen wir, dass es ein verheerender Trugschluss war, dass kein Krieg in Europa mehr sein könne. Besonders seit dem schrecklichen Terrorangriff der Hamas auf Israel und seine zivile Bevölkerung am 7. Oktober 2023 muss jedem klar sein, dass wir auf einem Pulverfass sitzen, das schlagartig noch weiter explodieren kann. Die Zündschnur zu globalen kriegerischen Auseinandersetzungen ist kurz geworden! „Noch immer trauern wir heute-dort-wie hier zusammen mit Menschen vieler Nationen um die Opfer, Soldaten und Zivilpersonen“. An diesem Tag der Trauer und der Mahnung gedenken wir der Opfer von Krieg und Gewalt und all den Menschen, die wegen ihres Glaubens, ihrer Abstammung, ihrer Behinderung oder ihrer politischen Gesinnung damals und heute verfolgt, diskriminiert und getötet wurden. Glücklicherweise durften wir in den letzten 79 Jahren die längste Friedensperiode in der europäischen Geschichte erleben. Diese Errungenschaft müssen wir uns immer wieder bewusst machen und gerade in den Zeiten bewahren, in denen es wieder Krieg in Europa gibt. Existenzielle Themen wie Klimakrise und Pandemie scheinen zweitrangig vor der bangen Frage, wie sehr uns selbst dieser neue Krieg in der Ukraine noch treffen wird. Der Frieden ist ein zerbrechliches Gut, das wir mehr denn je schützen müssen. Aus dem Gedenken des Volkstrauertages ergibt sich uns allen die Pflicht zur Verantwortung für den Erhalt des Friedens. Michael Balbach Diakon der Katholischen Gemeinde St. Laurentius, bedauerte, dass sich der Mantel des Vergessens über die unzähligen Opfer zweier Weltkriege ausbreite. Der Frieden sei aber zerbrechlich und immer gefährdet, wenn man sich nicht für ihn einsetze. Bernhard Mäder, und Wilfried Engelhardt namen die Totenehrung vor. Margarete Schramm und Wilfried Engelhard VDK Käfertal und die Stadträte Dr. Melanie Seidenglanz und Chris Rihm nahmen die Kranzübergabe vor. Die Trauerkerze als Symbol der Trauer und des Gedenkens. „Indem wir diese Kerze anzünden wollen wir der Trauer Ausdruck verleihen und zugleich ein Zeichen des Gedenkens und der Hoffnung setzen“. Mit diesem Ritual begannen sie das offizielle Totengedenken, welches an diesem Tag in ganz Deutschland verlesen wird: „Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshand¬lungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung und Versöhnung unter den Menschen und Völkern unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen-zu Hause und in der ganzen Welt. “ Mit den Liedern „Ich hat einen Kameraden“ und „Ich bete an die Macht der Liebe“ und dem Gebet und Segen des Diakons Michael Balbach, endete die Gedenkstunde.
Text und Bilder: Wolfgang Neuberth
Autor:Wolfgang Neuberth aus Mannheim-Nord |
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