Tipps für Hundehalter
Das „Lob-Wort“ und das „Lass-das-Wort“
HuTT: Hundetraining / Hundetipps von Peter Weihrauch
Grundsätzliches: Meine Tipps basieren auf meinem Wissen aus der Fachliteratur, aus Seminaren und meinen eigenen Erfahrungen im Hundetraining. Im Allgemeinen behandle ich hier typische Situationen und Lösungen für Schwierigkeiten rund um den Hund. Jeder Hund und jedes Mensch-Hund-Team sind jedoch einzigartig, sodass es auch immer wieder darauf ankommen kann, den speziellen Einzelfall zu betrachten.
Tipp 4:
Jepp und No. Super und Hey.
Das „Lob-Wort“ und das „Lass-das-Wort“.
Oftmals kann man sehen, dass ein Hund scheinbar stur ist, oder nur schwer bereit scheint, sich an bestimmte Kommandos oder Regeln zu halten. Nicht selten höre ich dann im Training Aussagen wie: „Wenn er keine Lust hat, dann macht er das nicht.“ „Mein Hund hört nur manchmal auf mich.“ „Der kann voll stur sein.“
Doch, woher weiß der Hund was von ihm erwartet wird und was nicht?
Woher weiß er z.B., dass er ruhig bleiben soll, wenn jemand an der Tür klingelt?
Oder, wie hat der Halter seinem Hund klar gemacht, dass er an lockerer Leine laufen soll, auch wenn er fremde Hunde auf der anderen Straßenseite sieht?
Auf solche Fragen bekomme ich manchmal ein Schulterzucken, manchmal aber auch eine eher genervte Antwort, dass das ja wohl klar sei.
Für den Hund ist es aber oft nicht klar, er tut was er glaubt, tun zu müssen. Nicht selten sieht es der Hund sogar als seine Aufgabe an, die Ankunft einer Person lautstark zu melden oder fremden Hunden gleichmal zu sagen, dass sie bloß wegbleiben sollen.
Was ist zu tun?
Im Grunde braucht es nur zwei klare Signale. Eines sagt aus, dass das Verhalten nicht gewünscht ist und augenblicklich aufhören soll. Das andere Signal bestätigt dem Hund, dass er alles richtig gemacht hat und schickt ihm ein Lob. Dies stärkt obendrein die Bindung zum Menschen und die Selbstsicherheit des Hundes. Deshalb ist dem Lob, wann immer möglich, den Vorzug zu geben.
Als Lobwort eigenen sich z.B. Jepp, Yes, Super, Prima, … Das Lobwort muss genau in dem Moment gegeben werden, in dem das gewünschte Verhalten gezeigt wird. Kommt es auch nur 2 Sekunden verspätet, so ist es kaum noch wirksam. Zu Beginn des Trainings mit dem Hund in Bezug auf ein bestimmtes Verhalten folgt jedem Lobwort schnellstmöglich ein Leckerli, später wird nur noch ab zu mit Leckerli gelobt.
Als Abbruchsignal eigenen sich z. B. No, Nein, Hey, Stopp, … hier macht der Ton die Musik, ein Abbruchsignal kommt kurz, knackig und überzeugend daher. Es muss dabei aber auch mit einer souveränen und ruhigen Grundhaltung gegeben werden. Zeigt sich der Hund unbeeindruckt, gilt es dem Wort körpersprachlich und mit Geduld den entsprechenden Nachdruck zu verleihen.
Nicht vergessen: Befolgt der Hund das Abbruchsignal – unbedingt sofort Loben! (Leckerli, Lobwort, kleine Streicheleinheit, ruhige bestätigende Worte, kurzes Spiel, …)
Um die Fairness gegenüber dem Hund zu wahren, ist es wichtig, das Abbruchsignal zunächst mit leichten Aufgaben zu festigen und das Befolgen oft und regelmäßig zu belohnen. Erst dann kann erwartet werden, dass der Hund auch in angespannten Situationen dem Abbruchsignal folgt.
Autor:Peter Weihrauch aus Mannheim-Nord |
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