Tipps für Hundehalter
Den eigenen Hund auch mal unbeachtet lassen!?
HuTT Hundetraining / Hundetipps von Peter Weihrauch
Grundsätzliches: Meine Tipps basieren auf meinem Wissen aus der Fachliteratur, aus Seminaren und meinen eigenen Erfahrungen im Hundetraining. Im Allgemeinen behandle ich hier typische Situationen und Lösungen für Schwierigkeiten rund um den Hund. Jeder Hund und jedes Mensch-Hund-Team sind jedoch einzigartig, sodass es auch immer wieder darauf ankommen kann, den speziellen Einzelfall zu betrachten.
Tipp: 8
Vom Segen, zu ignorieren
Hin und wieder hört man, dass es derzeit mehr aufgeregte und aktive, ja sogar hyperaktive Hunde gibt als noch vor etlichen Jahren.
Ob das so stimmt kann ich schwer sagen, im Training allerdings ist der aufgeregte Hund sehr häufig anzutreffen. Der beste Freund des Menschen wirkt nervös, reagiert auf vielfältige Umweltreize, zieht an der Leine, starrt angespannt seine Artgenossen an als wolle er sich jeden einzelnen zur Brust nehmen und erschrickt dann, wenn im Gebüsch neben dem Weg ein Vogel auffliegt.
Was ist los mit solchen Hunden, weshalb sind sie so angespannt?
Aber mal ehrlich – der Hund ist mit dieser Tendenz nicht alleine. Besonders in der Stadt, aber zunehmend flächendeckend trifft das Phänomen der Angespanntheit auch auf Menschen zu. Gelassene und entspannte Menschen beim Einkaufen oder im Straßenverkehr sind wohl schon lange nicht mehr in der Überzahl.
Griff an die eigene Nase!
Jeder, der einen Hund im Haushalt hat, weiß wie sehr Canis Lupus familiaris empfänglich für Stimmungen aller Art ist.
Manchmal sucht ein gestresster Mensch allzu sehr seinen seelischen Ausgleich beim Hund und stellt ihn in den uneingeschränkten Mittelpunkt seines Lebens. Streichelt er den Hund sehr ausdauernd, reagiert auf jede Bewegung und Lautäußerung und spricht unentwegt mit seinem Hund, dann bedeutet das für den Hund, eine ungeheure Bedeutung zu haben. Der Hund fühlt sich eminent wichtig und ist dadurch in permanenter Bereitschaft.
Die Loyalität, die wir so an Hunden schätzen wird zur Selbstüberforderung.
Der Hund ist ein guter Begleiter des Menschen. Er ist jedoch besser nicht in der vorderen Verantwortung. Ist der Mensch selbst stabil und gelassen, dann kann und soll er einfach seinen Hund auch mal für sich und in Ruhe sein lassen.
Eine solche Pause gibt dem Hund die nötige Ruhe und macht deutlich: „Ich (Mensch) kümmere mich um das Wesentliche und Du (Hund) darfst mich ab und zu begleiten und unterstützen.“
Wer seinen Hund regelmäßig eine Weile ignoriert hilft dem Hund ganz wesentlich, sich zu entspannen und bekommt auf Dauer einen gelasseneren und auch glücklicheren Hund. Und das wiederum macht den Menschen glücklich – ein positiver Kreislauf, der hier gestartet wird. „Ignoriert man ab und zu den Hund, ist das zumeist recht gesund.“ 😉
Autor:Peter Weihrauch aus Mannheim-Nord |
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